Die Ergebnisse unserer IHK-Konjunkturumfrage im Herbst sind auf den ersten Blick positiv. Es überwiegt der Optimismus, und der ersehnte Aufschwung hat nun auch Handel und Dienstleistungen erfasst.
Der Konjunkturklimaindex ist im Vergleich zum Frühjahr erneut um 20 Punkte nach oben geklettert. Damit liegt er erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau. Aber leider zeigen sich auch dunkle Wolken am Horizont. Woran liegt’s?
Die Tiefausläufer sind auf dem Radar deutlich zu sehen. So sind etwa die Preise für Rohstoffe über alle Gattungen hinweg – von Edelmetallen über Kunststoffe bis hin zu den Grundbaustoffen wie Holz und Kies – in Rekordhöhen gestiegen. Lieferketten sind teilweise unterbrochen. Die leeren Lager führen zu gedrosselter Produktion, geringeren Exportmengen und Verzögerungen auf dem Bau und im Handwerk. Dazu sind die Energiepreise für Öl und Gas auf einem Allzeithoch. Das spüren nicht nur die Verbraucher an der Tankstelle oder bei der Heizungsrechnung.
Wir können von Glück sagen, dass die Großwetterlage trotz mancher Turbulenzen und Höhenwinde immer noch gut ist. Sowohl die Kaufkraft als auch die Bereitschaft zum Konsum sind in Deutschland nach dem langen Lockdown hoch. Umso wichtiger sind die politischen Rahmenbedingungen, um die wirtschaftliche Erholung zu stützen. Zusätzliche Belastungen für die Unternehmen wären Gift für diesen Aufschwung. Vielmehr sollte eine künftige Regierung überlegen, wie sie die Unternehmen angesichts der angespannten Lage am Preis- und Rohstoffmarkt entlasten kann.
Wir als IHK erwarten von den künftigen Koalitionspartnern, dass sie die richtigen Entscheidungen zu Steuern, Klima und Investitionspolitik treffen. Dies ist unabdingbar, damit die bisher so guten Konjunkturprognosen für das kommende Jahr 2022 eintreffen und dann ein stabiles Hoch das ökonomische Wetter bestimmt.
