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ESW

Hohe Investitionen in Energieeffizienz

ESW © Thomas Tjiang

Das Geschäftsführer-Duo Hannes B. Erhardt (r.) und Robert Flock.

Das Evangelische Siedlungswerk (ESW) in Nürnberg hat ihr Geschäftsjahr 2020 positiv abgeschlossen.

"Wir fühlen uns als ESW gut aufgestellt", kommentiert Geschäftsführer Hannes B. Erhardt. Die Bilanzsumme der kirchlichen Wohnbau- und Bewirtschaftungsgruppe um mehr als ein Fünftel auf 422 Mio. Euro zugelegt. Hierzu trugen insbesondere zwei Neubauprojekte in Fürth und Erlangen bei. Das Konzernergebnis sank allerdings um ein Drittel auf 3,3 Mio. Euro. Belastend wirkten sich u. a. die wegen der Pandemie leerstehenden Studentenwohnungen aus.

Eine hohe Rendite ist beim bayernweit aktiven ESW allerdings nicht der alleinige Unternehmenszweck. Vielmehr stehen auch bezahlbare Mieten und zunehmend auch klimaeffizientes Wohnen im Vordergrund. So wurden im vergangenen Jahr 190 Wohnungen fertiggestellt, der Bestand an Wohneinheiten stieg damit auf knapp 7 830. Durch die Neubauten und eine ausgesetzte Mieterhöhung im Pandemiejahr 2020 kletterte im laufenden Jahr die Durchschnittsmiete von 7,16 Euro je Quadratmeter auf 7,46 Euro im August. "Wir unterschreiten immer die rechtlich mögliche Mieterhöhung", so Erhardt. Neben einem überproportional hohen Anteil an geförderten Wohnungen forciert das ESW auch immer stärker das energieeffiziente Bauen. In Erlangen-Büchenbach sind beispielsweise Passivhäuser entstanden. Beim derzeit größten ESW-Projekt Fürth-Westwinkel mit 190 Mietwohnungen wird für den letzten Bauabschnitt in Holzbauweise eine Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt.

In diesem Jahr hat das ESW auch seinen Firmensitz am Hans-Sachs-Platz wieder bezogen. In den beiden vollsanierten Gebäuden wurde ein New-Work-Arbeitsplatzkonzept realisiert: So haben nun selbst die beiden Geschäftsführer kein eigenes Büro mehr, sondern suchen sich je nach Aufgabe wie alle anderen Mitarbeiter einen passenden Arbeitsplatz etwa für Besprechungen oder Teamarbeit. "Wer heute noch als Chef die Insignien der Macht braucht, hat schon verloren", sagt Geschäftsführer Robert Flock. Auch bei diesen Altgebäuden aus den 1960er Jahren hat das ESW auf Nachhaltigkeit geachtet, obwohl Bestandsgebäude mit Denkmalschutz dies deutlich erschweren. Durch eine effiziente Technik zum Heizen und zum Kühlen sowie durch Fernwärme und Geothermie wird der künftige Energiebedarf auf knapp 60 Kilowattstunden je Quadratmeter veranschlagt. Der Vergleichswert von Büroneubauten aus den letzten zehn Jahren liegt laut ESW fast doppelt so hoch. Das Unternehmen beschäftigt rund 340 Mitarbeiter, darunter 100 nebenberuflich Beschäftigte, die kleinere Hausmeisterarbeiten erledigen, sowie 18 Azubis.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2021, Seite 87

 
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