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Primoza

Blühendes Papier

211111_primoza_IHK_Gruenderpreis_0164 © Kurt Fuchs/ IHK

Die primoza-Geschäftsführer Orlando Zaddach, Manuela Baron und Daniel Kriegl (v.l.).

Kalender mit Samenblättern, die sich einpflanzen lassen, vertreibt die primoza GmbH in Nürnberg.

Kalender werden am Jahresende meistens einfach weggeworfen – es sei denn, sie bieten einen zusätzlichen Nutzen. Der „Wachsende Kalender“ der Nürnberger primoza GmbH erfüllt diese Voraussetzung: Er besteht teilweise aus einem Samenpapier, das die Nutzer am Ende des Monats abreißen und einpflanzen können. Auf dem Kalenderblatt sind außerdem Tipps zum Einpflanzen und Informationen zu den verschiedenen Gewächsen zu finden. Heute wird „primoza“ (ein Kunstwort aus „Primel“ und Buchstaben aus den Namen der Gründer) von Orlando Zaddach und Manuela Baron sowie von Daniel Kriegl geführt, der einige Zeit nach der Gründung in die Geschäftsführung eingetreten ist.

Um sowohl Gartenneulinge als auch versierte Hobbygärtner zu erreichen, gibt es über 30 verschiedene Samen, die sich sowohl für kleine Balkone als auch für große Gärten eignen. Im Angebot hat primoza auch Familienplaner sowie Post- und Faltkarten und ein komplettes Aufzucht-Set mit Erde, Töpfen und Dünger. Geplant ist ein Kinderbuch mit Kärtchen aus Samenpapier. Der Druck erfolgt mit Ökofarben auf Recyclingpapier, das Saatgut hat Bio-Qualität und die Kalender enthalten kein Plastik. Außerdem kommen nahezu alle Bestandteile aus der Region.

Auf die Idee, einen einpflanzbaren Kalender herzustellen, kam Manuela Baron, als sie bei einer Hochzeit Tischkärtchen mit dem Samenpapier sah. Sie ließ gemeinsam mit ihren Partnern 200 Stück drucken und verkaufte diese beim Weihnachtsmarkt „Winterkiosk“ in Nürnberg. „Die Kalender wurden uns regelrecht aus den Händen gerissen“, so Baron. Beim Studenten-Wettbewerb „5-Euro-Business“ der Universität Erlangen-Nürnberg war sie mit der Geschäftsidee erfolgreich – eine zusätzliche Motivation, um schließlich im Jahr 2018 die primoza GmbH zu gründen. Finanziert haben die Gründer ihr Unternehmen mit Eigenkapital, über eine Crowdfunding-Kampagne sowie mit Darlehen von Familienmitgliedern und Freunden, die sie dafür am Erfolg beteiligen.

Der Vertrieb erfolgt über den eigenen Online-Shop, über Buchläden, den Buchgroßhandel und auf rund 70 Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland und Österreich. Als diese wegen Corona im vergangenen Jahr praktisch komplett ausgefallen sind, konnte dies über den Online-Shop komplett aufgefangen werden. Eine gut sechsstellige Anzahl an Kalendern, deren Preis zwischen 25 und 45 Euro liegt, hat die primoza GmbH schon verkauft. Inzwischen beschäftigt sie etwa 25 Mitarbeiter sowie rund 500 Saisonkräfte auf den Märkten. Für ihre Ideen wurden die Gründer schon mehrfach ausgezeichnet, zuletzt auf der Frankfurter Buchmesse für den „nützlichsten Kalender“. Außerdem gab es einen TV-Auftritt bei der „Höhle der Löwen“.

In Zukunft will die primoza GmbH, die nach eigener Aussage in ihrem Bereich Marktführer ist, das Sortiment ausbauen und zu einem mittelständischen Unternehmen heranwachsen. Dazu soll der Vertrieb über den Handel und möglicherweise auch über ausgewählte Online-Marktplätze ausgeweitet werden. Die Reichweite des eigenen Online-Magazins „Pflanzenpost“, das Tipps für das Gärtnern gibt, wollen die drei Gründer deutlich erhöhen. 

Autor/in: 

(leo.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2021, Seite 18

 
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