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Arbeitsschutz als Umsatztreiber

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Masken und Handschuhe trieben in Corona-Zeiten den Umsatz in die Höhe. Uvex-Geschäftsführer Michael Winter.

Das Unternehmen hat von der Pandemie profitiert, die kommende Wintersportsaison und weltweite Lieferketten machen aber Sorgen.

Das Fürther Familienunternehmen Uvex Winter Holding GmbH & Co. KG hat das Geschäftsjahr 2020/21 (31. Juli 2021) mit einem kräftigen Wachstum von neun Prozent auf einen Gruppenumsatz von 524 Mio. Euro abgeschlossen. Treiber der Entwicklung war die Sparte Arbeitsschutz (Uvex Safety Group), die drei Viertel des Umsatzes ausmacht. Hier sorgte das Corona-Virus für Sonderumsätze mit Masken, Augen- und Atemschutz sowie Einmalhandschutz. "Wir haben von der Pandemie profitiert", kommentiert der Geschäftsführende Gesellschafter Michael Winter. Allerdings sei das Geschäft mit Arbeitsschuhen wie gelähmt gewesen, weil kein Direktvertrieb bei den Unternehmenskunden möglich war. 

Auch das Segment Uvex Sports Group für den Sport- und Freizeitbereich verbuchte zweistellige Zuwächse. Hier ist das Unternehmen mit den Marken Uvex, Alpina und den Filtral-Brillen am Markt. Die starke Entwicklung im Rad- und Reitsport konnte die Einbußen im Bereich Wintersport mehr als kompensieren. Durch die ausgefallene Wintersportsaison hat sich der Umsatz mit Skibrillen und Skihelmen halbiert. Uvex-Chef Winter hofft nun auf eine bessere Saison, damit die Händler ihre Ware verkaufen und nachordern können.

Die Gruppe ist mit 49 Niederlassungen in 22 Ländern vertreten. Knapp zwei Drittel der Produkte werden in eigenen Werken produziert, ein Schwerpunkt sei der Standort Deutschland – "aus Überzeugung", wie Winter erklärt. Allerdings sieht er sich durch die hohen deutschen Energiepreise, weltweit steigende Rohstoff- und Containerpreise sowie schwierige Lieferketten per Schiff oder Zug aus Fernost unter Druck.

Positive Effekte zeige dagegen die konsequente Digitalisierung aller Unternehmensbereiche, die bereits vor der Corona-Pandemie gestartet wurde. Ergänzend zu den bestehenden Absatzkanälen für Unternehmenskunden startete im Frühjahr der eigene Markenshop. Den Anteil des Online-Umsatzes beziffert Winter mit rund zehn Prozent und zweistelligen Wachstumsraten. Langfristig will sich das Familienunternehmen zu einem Multikanal-Anbieter entwickeln.

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2021/22 zeigt sich Winter nach eigenen Worten "mit beiden Füßen bremsbereit". Für Unsicherheit sorgen die anstehende Wintersportsaison sowie anhaltende Probleme in den weltweiten Lieferketten. Außerdem werde sich das Geschäft mit Corona-Schutzprodukten normalisieren. Daher werde es kein organisches Wachstum geben. Allerdings werden erstmals das US-Unternehmen Hexarmor mit seinen Produkten für Augen-, Hand- und Kopfschutz sowie die britische Fahrradschlossmarke Hiplok in die Bilanz einbezogen. Dadurch werde der Gruppenumsatz voraussichtlich auf 585 Mio. Euro steigen.

Zuletzt beschäftigte die Uvex-Gruppe weltweit knapp 3 000 Mitarbeiter, davon rund 1 800 in Deutschland. Etwa 1 000 Beschäftigte arbeiten am Stammsitz in Fürth, wo eine neue Lackfabrik gebaut wird, um die Kapazität um ein Drittel zu erhöhen. In Rednitzhembach entsteht bis 2024 ein neuer Logistikkomplex.

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(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2021, Seite 80

 
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