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Sigmund Schuckert eG

Bezahlbarer Wohnraum in Nürnberg

Sigmund Schuckert eG_125 Jahre © Wohnungsgenossenschaft Sigmund Schuckert

Neben der Büste Sigmund Schuckerts: Technischer Vorstand Jakob Kreiner, Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, kaufmännischer Vorstand Michael Fischer und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Nesner (v. l.).

Die Genossenschaft feiert 125-jähriges Bestehen und sieht sich einem herausfordernden Wohnmarkt gegenüber.

Die Sigmund Schuckert eG kann in diesem Jahr auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken. Die nach eigenen Angaben größte und älteste Wohnungsgenossenschaft Nürnbergs vermietet heute rund 3 000 Wohneinheiten, überwiegend im Süden von Nürnberg. Die genossenschaftlichen Wohnungen sind begehrt: Auf der Warteliste stehen nach eigenen Angaben derzeit rund 1 100 Bewerber. "Der Mangel an bezahlbaren Grundstücken, langwierige Genehmigungsphasen von mehreren Jahren und die Verknappung von Baumaterial stellen uns, ähnlich wie zu Zeiten des Wiederaufbaus nach dem Krieg, vor große Herausforderungen", so der technische Vorstand Jakob Kreiner.

1896 als "Bauverein Schuckert‘scher Arbeiter" gegründet, konnten bereits drei Jahre später die ersten sechs Häuser mit 48 Wohnungen in der Gugelstraße bezogen werden. Bei den ersten Bauprogrammen achtete die Genossenschaft auch auf die Fassadengestaltung, um den Eindruck einer Kolonie zu vermeiden. Auf der Weltausstellung 1900 in Paris erhielt die Genossenschaft als Anerkennung ihrer Leistungen eine Silbermedaille. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte kamen weitere Ausstattungen hinzu, die davor oft nicht Standard waren: In den 1920er Jahren wurden die Häuser elektrifiziert und die Trockenklosetts in Spülklosetts umgebaut. Ab den 1930er Jahren wurden Neubauten mit Bädern ausgestattet. Einen großen Einschnitt brachte der Zweite Weltkrieg, den nur ein kleiner Teil der Wohnungen unbeschädigt überstand.

Weitere Modernisierungen folgten ab der Nachkriegszeit: Mitte der 1950er Jahre wurden die noch bestehenden Altbauten mit Bädern ausgestattet, ab 1965 ölbefeuerte Zentralheizungen eingebaut und elektrische Steigleitungen in den Altbauten verstärkt. Bis 1967 schloss die Genossenschaft sämtliche Wohnungen an Gemeinschaftsantennenlagen an und der Bau von Pkw-Stellplätzen und Garagen nahm zu. Ab 1990 sorgte die Genossenschaft durch laufende energetische Sanierungen für eine Minderung des CO2-Ausstoßes und setzte zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes auf Fassadendämmungen und erneuerbare Energien. In den vergangenen Jahren stellte die Modernisierung der ensemblegeschützten Anwesen aus der Gründerzeit eine große Herausforderung für die Genossenschaft dar, die hierbei mit Denkmalschutz und Bauordnungsbehörde zusammenarbeitete. Aktuell stehen intelligente Heizanlagen, Glasfaserkabel für schnelles Internet und ein Lastenmanagement für E-Mobilität auf der Agenda. Die Genossenschaft mit ihren 27 Beschäftigten bemüht sich außerdem darum, ihren Bestand klimaneutral zu machen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2021, Seite 78

 
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