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Siemens

Industriegeschäft läuft trotz Corona

Siemens_Annual-Press-Conference-2021 © Siemens

Jahrespressekonferenz von Siemens im November: Finanzvorstand Ralf P. Thomas, Vorstandsvorsitzender Roland Busch und Pressechef Florian Martens (v. l.).

Der Technologie-Konzern kann trotz anhaltender Pandemie eine positive Bilanz des vergangenen Jahres ziehen.

Zum Abschluss des ersten Geschäftsjahrs unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Roland Busch kann die Siemens AG mit glänzenden Zahlen aufwarten: Der Gewinn schnellte um 59 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro. "Wir haben als fokussiertes Technologieunternehmen einen sehr erfolgreichen Start hingelegt. In einem herausfordernden Umfeld haben wir Marktanteile gewonnen und unsere Ergebnisprognose deutlich übertroffen", kommentierte Busch, der im Februar 2021 die Nachfolge von Joe Kaeser angetreten hatte.

Der Technologie-Konzern ist bislang offensichtlich gut durch die Covid-19-Pandemie gekommen und hat von der zwischenzeitlichen Erholung der Wirtschaft profitiert, speziell in Industrien wie Automobil, Maschinenbau, Elektronik und Infrastruktur. Die Nachfrage in diesen Branchen passt zum Portfolio von Siemens, was sich in den Auftragsbüchern und an den Umsätzen zeigt: Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2020/21 (Stichtag 30. September) legte um 23 Prozent auf 71,4 Mrd. Euro zu; der Umsatz ist um 13 Prozent auf 62,3 Mrd. Euro gestiegen. Das Ergebnis der "Industriellen Geschäfte" (ohne Finanzgeschäfte) bezifferte sich im Geschäftsjahr 2021 auf 8,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 7,56 Mrd. Euro). Die "Industriellen Geschäfte" umfassen die Segmente "Digital Industries", "Smart Infrastructure", "Mobility" sowie die eigenständig geführte Siemens Healthineers AG.

Die Aktionäre profitieren von der positiven Geschäftsentwicklung: Die Dividende soll um 50 Cent auf vier Euro pro Aktie steigen – ein Signal, das laut Siemens-Pressemitteilung das große Vertrauen in die zukünftige Entwicklung des Unternehmen widerspiegle. Dementsprechend zuversichtlich ist der Ausblick auf das seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2022. Siemens-Chef Busch kündigte an: "Wir werden mit diesem Momentum weitermachen." Man sei optimal aufgestellt, um die Kunden zu unterstützen und von den Wachstumstreibern der Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu profitieren.

Das Stichwort "fokussiertes Technologieunternehmen" steht für das Resultat eines Konzernumbaus, den Joe Kaeser vorangetrieben hatte. Vor drei Jahren wurde die Sparte Gesundheitstechnik ausgegliedert und unter der Firmierung Siemens Healthineers an die Börse gebracht. 2020 folgten die Abspaltung des Energiegeschäfts als Siemens Energy und der Börsengang. Nun zeichnet sich die Trennung von weiteren Unternehmensteilen ab, die nicht mehr zum Kerngeschäft gezählt werden. Diese sind in den sogenannten "Portfolio Companies" zusammengefasst. Dazu gehört die Logistik-Sparte. Betroffen ist auch die Großmotoren-Sparte (Large Drives Applications – LDA), die rechtlich ausgegliedert und in eine GmbH umgewandelt werden soll. Der Hersteller von Elektromotoren, Umrichtern und Generatoren für Mittel- und Hochspannung hat weltweit 7 000 Beschäftigte. Rund 600 von ihnen sind am Standort Vogelweiherstraße in Nürnberg beschäftigt. Insgesamt arbeiten in Mittelfranken an den Siemens-Standorten in Erlangen, Fürth und Nürnberg rund 29 000 Mitarbeiter (inklusive Healthineers).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2021, Seite 72

 
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