Beim Automobilzulieferer Bolta-Werke GmbH in Leinburg ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden, nachdem das Unternehmen Ende September Insolvenzantrag gestellt hatte.
Ursächlich war laut Geschäftsführung die aktuelle Halbleiterkrise, weswegen einige Kunden ihre Abrufe verschoben hatten. Dies führte bei Bolta zu einem massiven Umsatzeinbruch, der finanziell nicht aufgefangen werden konnte. Als Insolvenzverwalter wurde der Nürnberger Rechtsanwalt Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun bestellt. Er war zuvor bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig gewesen. "Die Lage bei der Bolta-Werke GmbH hat sich in den vergangenen Wochen deutlich stabilisiert", so Böhm. Die Abrufe durch die Kunden seien nicht weiter gesunken, sondern lägen sogar leicht über den Erwartungen. Man stehe in laufendem Kontakt, um vorhandene Aufträge auch auf längere Sicht für das Unternehmen zu sichern. Dennoch bleibt die Lage des Unternehmens zumindest kurz- bis mittelfristig mit Unsicherheiten behaftet. Bolta-Werke beliefert ausschließlich die Automobilindustrie, diese ist jedoch weiter durch die Lieferengpässe bei Halbleitern und wichtigen Rohstoffen in der Produktion beeinträchtigt. Das werde sich noch länger auf die Umsätze der Automobilzulieferer niederschlagen, so Böhm.
Die Bolta-Werke entwickeln und produzieren oberflächenveredelte Komponenten, vorwiegend für Kunden aus der Automobilindustrie. Zum Produktspektrum gehören u. a. Typenschilder, Zierleisten und Zierelemente. In Leinburg arbeiten knapp 1 000 und weltweit rund 2 400 Beschäftigte. Internationale Produktionsstätten befinden sich in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama und in Puebla in Mexiko. Die ausländischen Gesellschaften sind aber nicht von der Insolvenz betroffen. Im vergangenen Jahr setzte Bolta insgesamt rund 230 Mio. Euro um.
