Der Albrecht Dürer Airport ist immer noch von der Pandemie gezeichnet, doch neue Flugverbindungen stimmen optimistisch.
Auch im vergangenen Jahr hat sich die Corona-Pandemie stark auf die Fluggastzahlen des Airport Nürnberg ausgewirkt. Mit rund 1,1 Mio. Passagieren stieg das Aufkommen zwar um 16 Prozent gegenüber dem ersten Pandemiejahr 2020. Insgesamt wurde aber auch damit nur etwa ein Viertel der Passagierzahlen von 2019 erreicht. Sie liegen damit auf einem mit den meisten deutschen Flughäfen vergleichbaren niedrigen Niveau. Geschäftsführer Dr. Michael Hupe zeigt sich dennoch optimistisch: „Der Wunsch zum Reisen wächst wieder. Für 2022 rechnen wir, je nach Corona-Lage, mit einer deutlichen Erholung der Fluggastzahlen.“
Nach einem schwierigen Jahresauftakt im Winter-Lockdown 2020/21 erholten sich Verkehr und Nachfrage während der Sommermonate spürbar. Bis zu 40 Ziele waren in der Hochsaison wieder ohne Zwischenstopp zu erreichen. Die passagierstärksten Fluggesellschaften waren Corendon Airlines, Ryanair und Turkish Airlines. Mit dem Aufkommen neuer Varianten des Corona-Virus nahm die Nachfrage nach Flügen aber zuletzt wieder ab und die meisten Fluggesellschaften reduzierten erneut ihr Angebot, sodass die Verkehrsentwicklung im Winter 2021/22 hinter die Erwartungen zurückfiel. Die Hoffnungen richten sich jetzt auf den Sommer 2022: Der Airport Nürnberg geht davon aus, dass das Streckenangebot über 60 Ziele umfassen wird, die meisten sind bereits buchbar. Insgesamt fliegen mehr als 20 Fluggesellschaften den Airport Nürnberg regelmäßig an. Als deutlich dynamischer erwies sich das Luftfrachtgeschäft, u. a. für dringend benötigtes medizinisches Material und Ausrüstung. Mit rund 8 000 geflogenen Tonnen lag der Wert um 15 Prozent über dem Vorjahr und sogar über dem Vor-Corona-Wert von 2019.
Für positive Stimmung sorgte Ende vergangenen Jahres die Ankündigung von Ryanair, ab Ende März 2022 eine Basis mit zwei fest in Nürnberg stationierten Flugzeugen zu eröffnen. Das bringt 13 neue Verbindungen, sodass man mit der irischen Fluggesellschaft insgesamt 27 Ziele erreichen kann. Es handele sich um eine Investition von 200 Mio. US-Dollar, die mehr als 60 direkte Arbeitsplätze und fast 1 000 Stellen in der Region schaffen werde, wie Ryanair-Chef Eddie Wilson erklärte. Mit der neuen Basis wird die Fluggesellschaft zum größten Anbieter in Nürnberg.
Zudem wird Air Serbia nach der pandemiebedingten Unterbrechung an den Flughafen zurückkehren: Ab Anfang Juni wird von Nürnberg aus regelmäßig die serbische Hauptstadt Belgrad angeflogen. Von dort kann man z. B. nach Athen, Thessaloniki, Istanbul und Skopje umsteigen. Die Verbindung nach Serbien ergänzt das Osteuropa-Angebot des Flughafens (Baltikum, Polen, Ukraine, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Nordmazedonien sowie Bosnien und Herzegowina).
Nicht zuletzt konnte der Flughafen vor Kurzem verkünden, dass British Airways ab Ende März Nürnberg mit London-Heathrow verbinden wird. Die britische Metropole sei seit Jahren das am stärksten nachgefragte und lange nicht bediente Direktziel ab Nürnberg, so das Flughafen-Management. Reisende mussten bisher stets umsteigen, z. B. in Frankfurt oder Amsterdam. Die letzte Direktverbindung von Nürnberg nach Heathrow gab es vor mehr als 20 Jahren, im Winterflugplan 1999/2000. British Airways wird zunächst viermal wöchentlich ab Nürnberg fliegen und bietet ab Mai sechs wöchentliche Flüge nach Heathrow an.
