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Airport Nürnberg

Abflug aus der Pandemiekrise

Airport Nürnberg Eurowings © Airport Nürnberg / Max Haselmann

Der Albrecht Dürer Airport Nürnberg ist im zweiten Corona-Jahr 2021 auf dem Weg aus der Pandemiekrise gewesen.

Mit knapp 1,1 Mio. Fluggästen steigerte die Flughafen Nürnberg GmbH das Passagieraufkommen im Vorjahresvergleich um 16 Prozent. Dafür sorgten insgesamt 33 100 Starts und Landungen. Zu diesem Trend trug besonders das starke Sommergeschäft bei. Allerdings erreichte auch das nur rund die Hälfte des Jahres 2019. Im Gesamtjahr vor Corona nutzten 4,1 Mio. Geschäftsreisende und Urlauber den Flughafen.

Vor diesem Hintergrund erholte sich der Konzernumsatz von 39,8 auf 42,6 Mio. Euro. Aber auch das ist noch weit von den über 100 Mio. Euro entfernt, die vor Corona in die Kassen des Airport Nürnberg geflossen sind. Das Jahresergebnis verbesserte sich durch den Sparkurs bei Investitionen, Personal- und Sachkosten, blieb aber im roten Bereich. Nach einem Minus von 41,2 Mio. Euro wies der Airport Nürnberg nun einen Verlust von 14,9 Mio. Euro aus. Ohne Ausgleichszahlungen von 14 Mio. Euro, die für die Fortführung des Betriebs in Lockdown-Zeiten flossen, wäre das Ergebnis noch deutlich schlechter ausgefallen. Flughafen-Chef Dr. Michael Hupe rechnet mit operativ schwarzen Zahlen frühestens ab 2023, das Jahresergebnis werde mittelfristig weiterhin negativ bleiben. Stabilisierend wirkt sich auch eine starke Entwicklung bei der Luftfracht aus. Das Luftfrachtaufkommen von oder nach Nürnberg wuchs 2021 auf über 7 900 Tonnen und übertraf damit auch das Jahr 2019 um elf Prozent. Zur Luftfracht gehören regelmäßig verkehrende Expressdienste, Beiladung ab Nürnberg oder Fracht-Charter.

Im Jahresschnitt umfasste die Belegschaft rund 900 Beschäftigte, über 100 weniger als ein Jahr zuvor. In diesem Jahr kämpft Hupe nach eigener Aussage mit einem Personalengpass. Über Social-Media-Kanäle und durch interne Mitarbeiter-Vermittlungsprämien sollen für die Sommermonate 140 Zusatzkräfte eingestellt werden. Im laufenden Geschäftsjahr sorgte ab den Osterferien eine spürbare Flugnachfrage für weitere Erholung. Hupes Planung geht nun von mehr als drei Mio. Passagieren für das Gesamtjahr aus. Der Flugplan erreicht mit knapp 70 Zielen den früheren Umfang. Der Geschäftsverkehr erholte sich trotz des Wiederauflebens des Messegeschäfts nicht so stark wie der Privatflugverkehr. Hupe verweist auf die Corona-Politik Chinas, die derzeit eine Messeteilnahme chinesischer Besucher in Nürnberg erschwert.

Die Transformationen im Flugverkehr sind auch geprägt durch umweltpolitische Debatten und die Auswirkungen der Corona-Pandemie. So verliert der innerdeutsche Verkehr mit kurzen Flugzeiten weiter an Bedeutung. Die in der Pandemie gestrichene Flugverbindung von Nürnberg nach München wird voraussichtlich nicht wieder aufgelegt. Der Flughafen strebt an, gemeinsam mit den anderen deutschen Flughäfen bis 2045 CO2-neutral zu werden. Allein die gerade entstehende Photovoltaikanlage auf dem neuen Parkhaus könne im Sommer den gesamten Strombedarf decken. Zudem wird nach Angaben der Flughafenleitung die Wärmeversorgung von Erdgas weitgehend auf das Hackschnitzelkraftwerk eines benachbarten Landwirtschaftsbetriebes umgestellt.

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(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2022, Seite 76

 
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