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Corporate Social Responsibility CSR / Ehrbare Kaufleute

 

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Ausgabe September 2020 - Special Lieferkettengesetz Erscheinungsdatum: 14. September 2020

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

die Bundesregierung macht Ernst, die im Koalitionsvertrag geforderten unternehmerischen Sorgfaltsverpflichtungen menschenrechtlicher Belange in der Wertschöpfungs- und Lieferkette werden für bestimmte Unternehmen jetzt gesetzlich geregelt, derzeit laufen die Vorbereitungen zum Eckpunktepapier und Referentenentwurf.

Dabei sind sich die beteiligten Ministerien aktuell noch uneins über die konkreten Regelungen und den Kreis betroffener Unternehmen. Aber auch in der Wirtschaft gibt es sehr unterschiedliche Stimmen in der Bewertung. Zivilgesellschaftliche Organisationen haben sich bereits vor einiger Zeit in der Initiative "Lieferkettengesetz" zusammengeschlossen und fordern gesetzliche Maßgaben.

Wir informieren in dieser Ausgabe speziell über Veranstaltungen und Informationsangebote rund um diesen Themenkreis und eine neue, internationale Initiative für verantwortlichen Kobaltabbau, der aufgrund gefährlicher Arbeitsbedingungen gerade im Kongo äußerst kritisch gesehen wird.

Alles Gute – bleiben Sie gesund!

Ihr
Jochen Raschke

Aktuelles

Info-Talk "Was bringt das neue Lieferketten-Gesetz"

Mit dem "Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte" (NAP) hatte die Bundesregierung vor Jahren einen Rahmen gesetzt und bestimmte Elemente für die Gestaltung verantwortlicher unternehmerischer Lieferketten zur Umsetzung vorgegeben.

Nach den aus Sicht der Bundesregierung nicht zufriedenstellenden Ergebnissen der Evaluation sind die im Koalitionsvertrag angekündigten gesetzlichen Maßnahmen aktuell in Arbeit. Auch auf europäischer Ebene stehen unter der deutschen Ratspräsidentschaft verbindliche Regelungen für die Verantwortung von Unternehmen auf der Agenda.

Wir informieren und diskutieren mit Ihnen in unserem Infotalk am 18. September von 14 bis 15 Uhr, online und persönlich in der IHK Akademie Mittelfranken, über den Kontext der Vorhaben, den Stand der Gesetzgebung und Einschätzungen aus der Unternehmenspraxis.
Dazu sprechen Prof. Dr. Frank Ebinger von der TH Nürnberg, Daniela Seller, Leiterin des Referates CSR beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag sowie Andreas Jenne, Leiter Nachhaltigkeit der Rehau-Gruppe.

Die Anmeldung zum kostenfreien Info-Talk ist auf der Webseite der IHK erforderlich.

 

© Auswärtiges Amt

Online-Seminare zur Transparenz und Sorgfaltspflichten in der Wertschöpfungskette

Dieses kostenfreie Webinar informiert über die grundlegenden Anforderungen an Unternehmen, gibt einen Überblick über die Bedeutung von Menschenrechten im Unternehmenskontext und liefert erste Anregungen dazu, wie sie in unternehmerisches Handeln integriert werden können. Zu weiteren Informationen zum Einführungswebinar mit Anmeldung geht es hier: Mittwoch, 21. Oktober 2020, 10:00 Uhr - 11:00 Uhr

Im April startete* das DGCN eine detaillierte, an des Grundelementen des NAP orientierte , fünfteilige Webinarreihe „Menschenrechtliche Sorgfalt“.

Sie kombiniert theoretisches Hintergrundwissen mit Fallbeispielen aus der Unternehmenspraxis. Dabei erläutert sie die fünf Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfalt im Sinne des Nationalen Aktionsplans (NAP) Wirtschaft und Menschenrechte.
Am 8. Oktober befasst sich Teil V mit den Themen Beschwerdemechanismen und Abhilfe.
Hier geht es zur Informationsseite mit Anmeldung: Donnerstag, 08. Oktober 2020, 10:00 Uhr - 11:30 Uhr

Online-Seminare mit IHK und DIHK-Bildungsgesellschaft zur Resilienz von Lieferketten

Wir führen in Kooperation mit der DIHK Bildungs-GmbH kostenfreie Online-Seminare zu Resilienzfragen von Lieferketten durch. Sie befassen sich u. a. mit den Schwerpunkten Risikomanagement, Digitalisierung und Transparenz in der Wertschöpfungskette, organisatorische und inhaltliche Informationen enthält der Flyer zu den Veranstaltungen.

Zu diesen Online-Seminaren ist eine Anmeldung per E-Mail erforderlich an nachhaltig@wb.dihk.de.

 

* Die Webinare werden aufgezeichnet: Auch die erste Veranstaltung vom 23.4. kann also noch angesehen werden!

  Links

Lieferkettengesetz aktuell: Infoseiten von BMZ und BMAS mit NAP-Quiz

"Faire globale Liefer- und Wertschöpfungsketten" – so lautet der Titel einer Internetseite des BMZ- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die rund um das aktuell entwickelte Sorgfaltspflichtengesetz ("Lieferkettengesetz") informiert.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bietet einen Wissenstest rund um den Rahmen und die Anforderungen des NAP auf seiner Seite an, hier können Sie selbst und in kompakter Quizform alles Wissenswerte erfahren. Klicken Sie sich hier durch die Fragen.

Übergreifende Informationen zum Themenkreis "Globale Lieferketten - globale Verantwortung"  und "Wirtschaft und Menschenrechte" hat das auch BMAS auf seinen Seiten zusammen gestellt.

 

Bayerischer CSR-Tag mit Keynote von Minister Gerd Müller

Die Covid-19-Pandemie hat unser globalisiertes ‎Wirtschaftssystem vor massive Herausforderungen gestellt und die Fragilität ‎internationaler Wertschöpfungsketten offenbart. Gerade jetzt ist es wichtig, das Nachhaltigkeitsleitbild fest im Blick zu behalten und die Chance zu nutzen, die Weichen für ‎eine ‎resiliente Wirtschaft zu stellen. Lassen Sie sich von Aktivitäten anderer Unternehmen ‎und Branchen inspirieren und diskutieren Sie im virtuellen Raum mit Experten.

Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, macht den Auftakt mit seiner Keynote unter der Überschrift "Jahrzehnt der Nachhaltigkeit - Weichen stellen für Wirtschaft und Menschenrechte".
Auch einer der sechs Workshops befasst sich mit nachhaltigen Lieferketten und dem entsprechenden Risikomanagement.

Dazwischen erörtern Diskutanten aus Wissenschaft, dem BMAS und der Wirtschaft Fragen zur "Wende zum Besseren".

Die Teilnahme an der virtuellen Tagung ist kostenfrei.

Veranstalter:
Bayerischer Industrie- und Handelskammertag (BIHK) e.V.‎

Termin:
Dienstag, 22. September 2020‎
‎14:00 bis 17:00 Uhr‎

Anmeldung und Infos unter: www.ihk-muenchen.de/de/Wirtschaftsstandort/CSR/CSR-‎‎Tag/‎

 

© Fair Cobalt Alliance

Fair Cobalt Alliance - neue internationale Initiative für verantwortlichen Kobaltabbau

Kobalt ist einer der gefragtesten, aber auch kritischsten Rohstoffe unserer Zeit. Als ein Hauptrohstoff für Batterien gilt es als Schlüsselelement für die Energiewende, die Digitalisierung sowie die Elektromobilität. Die Gewinnung des Materials findet weltweit häufig unter prekären Bedingungen statt.

Mehr als zwei Drittel des weltweiten Kobaltangebots stammen aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und obwohl der Großteil aus großen Bergbaubetrieben gewonnen wird, tragen Minen aus dem Kleinbergbau (Artisanal and Small-Scale Mining = ASM) einen erheblichen Teil dazu bei. Im Jahr 2019 setzten diese Minen 11 Prozent der Kobaltproduktion um, auf dem Höhepunkt der Kobaltpreise im Jahr 2018 waren es sogar 20 Prozent. Noch bedeutender ist, dass der Kleinbergbau eine Quelle direkter Beschäftigung für mehr als 100.000 Menschen ist. Experten schätzen, dass in der DRK insgesamt rund 1,5 bis 2 Millionen Menschen im Metall- und Edelsteinabbau tätig sind.

Laut Prognosen wird die Nachfrage an dem elementaren Rohstoff deutlich weiter steigen, jedoch kann diese nicht durch das weltweite Vorkommen an Kobalt gedeckt werden. Das Risiko, dass immer mehr informelle ASM-Minen mit schlechten Arbeitsbedingungen entstehen, um die Versorgungslücke zu füllen, steigt. ASM-Minen befinden sich in Bezug auf Arbeits- und Sicherheitsbedingungen, Schutz vor Kinderarbeit und Zugängen zu legitimen, transparenten Märkten meist weit unter den internationalen Standards.

Die Fair Cobalt Alliance (FCA) wurde vom Social Business Fairphone und seinen Partnern Signify, einem weltweit führenden Unternehmen für Beleuchtung, Huayou Kobalt, einem führenden Kobaltlieferanten und der Impact Family gegründet, eine Organisation zur Regulierung der Lieferketten, um ASM-Gemeinschaften zu stärken und eine Differenzierung der Bergbau-Ökonomen zu ermöglichen. Die FCA integriert Kobalt aus ASM-Betrieben in der Lualaba Provinz aus der Demokratischen Republik Kongo mit globalen Lieferketten für die Automobil- und Elektroindustrie.

Zu den Gründungsmitgliedern gesellten sich auch Glencore, eine der weltweit größten im Rohstoffhandel tätige Unternehmensgruppe, und die Responsible Cobalt Initiative (RCI), ein Programm, das von chinesischen Kobaltraffinerie- und Bergbauunternehmen, die im Kongo tätig sind, ins Leben gerufen wurde. Die RCI widmet sich den Risiken, denen die Minenarbeiter ausgesetzt sind. Auch der deutsche Mobilitätsanbieter Sono Motors, der aktuell ein Solar-Elektroauto entwickelt, und das Unternehmen Lifesaver, das mobile und mietbare Powerbanks anbietet, haben sich der Initiative angeschlossen. Seit kurzem gehört auch der E-Auto-Pionier Tesla dazu.

Die FCA Partner möchten auf die Missstände im Kobaltabbau aufmerksam machen und diesen sozial verantwortlicher, klimaschonender und konfliktfreier zu gestalten. Zudem möchte die FCA eine vermittelnde Rolle zwischen Regierungen und Zivilgesellschaft einnehmen und den Dialog fördern. Auch sollen Kontrollsysteme für den Kleinbergbau professionalisiert und für den Kampf gegen Kinderarbeit sensibilisiert werden. Für die vollständige Erreichung der Ziele rechnet die Fair Cobalt Alliance mit einem Zeitraum von fünf Jahren.

Wissens- und Entwicklungsorganisationen und die kongolesische Zivilgesellschaft unterstützen die Initiative ebenfalls aktiv. Das niederländische Außenministerium und das Ministerium für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit tragen durch einen Zuschuss über mehrere Jahre zum Bündnis der FCA bei.

 

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