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Forschung | Innovation | Technologie AKTUELL

 

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Dr.-Ing. Robert Schmidt

Dr.-Ing. Robert Schmidt

Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik Tel: +49 911 1335 1299
Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Innovation, Forschung, Hochschulen, Technologietransfer Tel: +49 911 1335 1431

Ausgabe 04 | 2023 Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2023

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

mit unserem Infoletter "Forschung | Innovation | Technologie AKTUELL" aus dem IHK-Geschäftsbereich Innovation | Umwelt erfahren Sie Neues und Wissenswertes aus den Bereichen Forschung, Innovation und Technologie. Wir haben für Sie ausgewählte Nachrichten aus der Metropolregion Nürnberg, Bayern, Deutschland und der Europäischen Union und darüber hinaus zusammengestellt. Zudem informieren wir Sie über Veranstaltungen unseres Geschäftsbereiches.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für Ihr Interesse an unserem themenspezifischen IHK-InfoLetter bedanken. Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest samt gelungenem Jahreswechsel sowie alles Gute für das neue Jahr 2024.

Wissenswertes aus der Metropolregion Nürnberg

Deutscher Zukunftspreis 2023 geht an Erlanger Team für die Entwicklung einer neuartigen Niedrigfeld-MRT-Plattform

Die Preisträger haben eine neuartige Plattform für die medizinische Anwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) entwickelt. Die Auszeichnung ist für die Forscher eine riesige Ehre, die über die vergangenen Jahre an der Entwicklung des „Magnetom Free“ gearbeitet haben. Die Auszeichnung ist einer Anerkennung für die Innovationskraft und Durchhaltevermögen.

Das preisgekrönte MRT liefert hochauflösende und für medizinische Diagnosen wertvolle Aufnahmen aus dem Inneren des menschlichen Körpers bereits bei einem vergleichsweise schwachen Magnetfeld. Der Kern der Innovation besteht aus einer stark reduzierten Magnetfeldstärke, KI-basierten Algorithmen zur Auswertung der erstellten Bilder und einem Kühlsystem, das mit sehr wenig flüssigem Helium als Kühlmittel auskommt. Das ermöglicht ein gegenüber konventionellen Systemen einfaches und kompaktes Produktdesign, macht das Gerät transportabel sowie deutlich kostengünstiger im Einsatz in Kliniken oder Arztpraxen.

Das ebnet den Weg für eine breitere medizinische Nutzung der MRT-Technologie auch dort, wo das bisher aus finanziellen oder strukturellen Gegebenheiten nicht möglich war. Das neue MRT ist inzwischen in über 40 Ländern weltweit im Einsatz.

Quelle: FAU

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

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Bilateraler Hochschulvertrag mit dem Ministerium unterzeichnet: Neun Hochschulen in Mittelfranken sind mit dabei

Vorausgegangen war der Abschluss der „Rahmenvereinbarung Hochschulen 2023 bis 2027“ im Juni, welche Planungssicherheit und zusätzliche finanzielle Spielräume für die Hochschulen schafft. Hier wurden Leistungen in zehn hochaktuellen Themenbereichen für die Laufzeit der Rahmenvereinbarung festgelegt:

  • Studium und Lehre, Weiterbildung
  • Forschung
  • Wirkung in die Gesellschaft und Transfer
  • Hochschulpersonal, Nachwuchs- und Begabtenförderung
  • Gleichstellung, Chancengerechtigkeit, Inklusion
  • Internationalisierung
  • Kooperationen und Verbünde
  • Digitale Transformation, Digitalisierung in Wissenschaft, Lehre und Verwaltung
  • Nachhaltigkeit, Klimaschutz
  • Qualitätssicherung in Forschung, Lehre und Verwaltung

Der Hochschulvertrag läuft bis Ende 2027. Rahmenvereinbarung und Hochschulverträge sind Bausteine der im Hochschulinnovationsgesetz neu geregelten Strategischen Hochschulsteuerung. Damit wird die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Bayerns als Hochschulstandort – national wie auch international – weiter gesteigert.

Beispiele aus Mittelfranken:

  • Technische Universität Nürnberg (UTN)

    Der bilaterale Hochschulvertrag der Technischen Universität Nürnberg (UTN) konkretisiert die Ziele in diesen zehn Handlungsfelder zur Umsetzung der hochschulpolitischen Zielsetzungen und definiert dabei Leistungen, die der strategischen Profilbildung der neugegründeten Universität dienen. Darüber hinaus enthält der Hochschulvertrag Regelungen über Berichtspflichten sowie über Konsequenzen für das Erreichen bzw. Nicht-Erreichen von Zielen.

    Lehre in englischer Sprache und in neuen Lerndesigns, die enge Verschränkung der beiden Departments „Engineering“ und „Liberal Arts and Sciences“, einen Frauenanteil von 30 Prozent bei den Professuren und 40 Prozent für das übrige wissenschaftliche Personal und die Studierenden sowie der CO2-neutrale Betrieb des neu entstehenden Campus sind einige Beispiele, bei denen die UTN ihre Messlatte selbst hoch anlegt.

Quelle: Technische Universität Nürnberg

  • Hochschule Ansbach

    In ihrem individuellen Hochschulvertrag hat die Hochschule Ansbach klare Ziele und Schwerpunkte in den Bereichen Wissenschaftskommunikation, Entrepreneurship und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gesetzt. Weitere Schwerpunkte sind praxisnahe Lehre und Forschung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die Unterzeichnung unterstreicht das Engagement der Hochschule Ansbach für exzellente Bildung und Forschung sowie ihre wichtige Rolle in der bayerischen Hochschullandschaft und als Motor des Wissenschafts- und Bildungsstandorts Bayern.

    Quelle: Hochschule Ansbach

 

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Ansbacher Unternehmen erhält Auszeichnung "Innovationschampion"

Nach einer Auswahl aus 25.000 Unternehmen wurden 232 deutsche Unternehmen aus 18 Branchen in die "Innovationschampions"-Liste von FOCUS Business aufgenommen, die als besonders innovativ und zukunftsweisend gelten. senetics wurde als eines von fünf Unternehmen in Deutschland im Bereich Medizintechnik ausgezeichnet. Besonders hervorgehoben und als „exzellent“ bewertet wurden von FOCUS Business hierbei die Bereiche Strategie und Innovationsstruktur, sowie Prozesse und Strukturen. Im Bereich Produkte und Dienstleistungen erhielt senetics das Prädikat „sehr gut“.

Mit dem modernen Standort in Ansbach, bietet die senetics healthcare group innovative und interdisziplinäre Dienstleistungen. Durch kontinuierliche Innovation hat sich senetics als One-Stop-Shop für die Auftragsentwicklung, Testung, Prüfung und Zulassung von Medizinprodukten etabliert.

Quelle: senetics healthcare group GmbH & Co. KG

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Neue Forschungsergebnisse an der FAU: Forschende nutzen Lichträume, um die elektrische Leitfähigkeit von Materialien zu steuern

Es ist der Traum eines jeden Materialforschers: die Eigenschaften eines Stoffes so zu kontrollieren, dass er völlig unterschiedliche Funktionen erfüllt. Und zwar innerhalb geschlossener Systeme – als umkehrbarer, präziser und kontaktlos steuerbarer Prozess. Der Verwirklichung dieses Traums sind deutsche, italienische und slowenische Forschende einen großen Schritt nähergekommen. Das Quantenmaterial mit metallischen Eigenschaften konnte so manipuliert werden, dass es sowohl als elektrischer Leiter als auch als Isolator fungiert.

Das Forschungsteam nutzt dafür einen sogenannten optischen Hohlraum – einen engen Raum zwischen zwei Spiegeln, in dem Atome und Moleküle in eine Wechselwirkung mit Licht gezwungen werden. Optische Hohlräume verändern die elektromagnetische Umgebung eines Materials und erlauben es, seine Eigenschaften präzise und kontaktlos zu steuern. Im Experiment mit Tantalsulfid wurde ein reversibler Übergang zwischen der isolierenden und der metallischen Phase erreicht, indem die Position der Spiegel, die das Material umgeben, mechanisch verändert wurde. Die Möglichkeit, die Leitfähigkeit eines Materials auf diese Weise zu modulieren, birgt ein ungeahntes Potenzial für die Präzisionssensorik und die Steuerung elektronischer Prozesse.

Quelle: FAU

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FAU weltweit auf Platz 1 im Bereich Industrie

International hat sich die FAU im Gesamtranking im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze verbessert. National springt die FAU unter die Top 20 – von Platz 22 im Vorjahr auf Platz 19. Auch in Sachen Forschungsumgebung überzeugt die Universität: Sie landet international auf Platzt 155.

Über das THE-Ranking
Das Times Higher Education World University Ranking (THE WUR) ist eines der führenden globalen Hochschulrankings, das jährlich von Times Higher Education veröffentlicht wird. Es hat über 1900 Universitäten bewertet und anhand von Kriterien wie Lehre, Forschung, Zitationen, internationale Ausrichtung und industrielle Einnahmen gerankt. In diesem Jahr wurde die Methodik angepasst: So wurden unter anderem Indikatoren anders gewichtet und ein neuer Indikator, „Anzahl an Patenten, die auf Forschung an der jeweiligen Universität basieren“, eingeführt. Die in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Elsevier erstellte Bestenliste zählt neben dem QS World University Ranking und dem Academic Ranking of World Universities (ARWU) zu den einflussreichsten internationalen Hochschulrankings.

Quelle: FAU

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"Medical Valley" - Franken wird Modellregion für digitale Gesundheitsversorgung

Beworben hatte sich ein Konsortium bestehend aus der Bayern Innovativ GmbH mit dem Bereich Gesundheit, dem Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) e. V. und der Monks – Ärzte im Netz GmbH. Ziel ist, digitale Anwendungen und Dienste im Praxisbetrieb zu etablieren und optimal zu vernetzen. Dafür wird unter anderem mit Haus- und Zahnärzten, Apotheken, Kliniken, einem Fachkrankenhaus, stationären und ambulanten Pflegediensten, einem Rettungsdienst sowie Einrichtungen aus den Bereichen Reha, Geburtshilfe, Physio- und Psychotherapie kooperiert.

Die geplante Modellregion „Health Care BAY Your Side“ soll die gematik-Modellregion ergänzen. Ziel ist es unter anderem, Informations- und Kommunikationsstrategien für Bürgerinnen und Bürger sowie Leistungserbringer zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus sollen Trainings, beispielsweise für Praxisteams im niedergelassenen Bereich sowie in Pflegeeinrichtungen, angeboten werden, um die Digitalkompetenz im Gesundheitsbereich zu steigern.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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Veranstaltungsübersicht

Aktuelle Veranstaltungen aus dem Geschäftsbereich Innovation | Umwelt

 

Veröffentlichungen

Aktuelle Ausschreibungen und Publikationen 2023

Aktuelle Ausschreibungen und Publikationen erhalten Sie über die Innovationsnachrichten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.

 

Wissenswertes aus Deutschland

Green-AI Hub Mittelstand: Bewerben Sie sich jetzt für Ihr KI-Pilotprojekt

Gemeinsam mit Ihnen entwickeln KI-Expert*innen kostenlos im Rahmen eines Pilotprojektes über sechs Monate nachhaltige KI-Lösungen für Ihr Unternehmen. Bis Ende 2025 wird der Green-AI Hub Mittelstand bis zu 20 praktische Pilotanwendungen umsetzen.

Was wir Ihnen bieten:

  • Individuelle Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung vor Ort
  • Entwicklung einer dauerhaften KI-Strategie für Ihren Betrieb
  • Seien Sie unter den ersten KMU, die durch moderne KI-Anwendungen direkt vor Ort Ressourcen einsparen.

Kontakt zu Green-AI Hub Mittelstand
c/o Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
0441 99833 4724
info@green-ai-hub.de
www.green-ai-hub.de

Quelle: Green-AI-Hub

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Dipl.-Pol. Univ. Christian Seitz (Tel: +49 911 1335 1213, christian.seitz@nuernberg.ihk.de)

European Innvoation Scoreboard: Deutschland behauptet seine Stellung als „Strong Innovator“

Im europäischen Vergleich mit den anderen Mitgliedstaaten konnte Deutschland zwei Plätze gut machen. Generell ist die Innovationsleistung in Deutschland aber gesunken. Derzeitig gehört Deutschland auch nicht zu den europäischen
„Innovation Leaders“ (Mitgliedstaaten, deren Innovationsleistung über 125 % des EU-Durchschnitts liegt), sondern nur zu den „Strong Innovators“ (Mitgliedstaaten, deren Leistung zwischen 100 % und 125 % über dem EU-Durchschnitts liegt).
Zur Spitzengruppe gehören mit Dänemark, Schweden, Finnland drei skandinavische Länder sowie die Niederlande und Belgien. Deutschland steht mit einer Leistung von 117,8 % über dem EU-Durchschnitt auf Platz sieben hinter Österreich.

Laut dem Bericht schneidet Deutschland insbesondere bei Public-Private Ko-Veröffentlichungen, Doktorabschlüssen, bei der Beschäftigung in innovativen Unternehmen und Innovationsausgaben pro Beschäftigten vergleichsweise gut ab. Die Leistungsbewertungen für die Bereiche staatliche Unterstützung für R&D, Lifelong learning, digitale Fähigkeiten und tertiäre Bildung, sowie für den Bereich Ausgaben für Risikokapital fallen in Deutschland vergleichsweise schwach aus.

Eine durchwachsene Leistung zeigt Deutschland auch bei den klimabezogenen Indikatoren mit einer überdurchschnittlichen Leistung bei der Innovation, aber einer unterdurchschnittlichen Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Auch insgesamt wächst die Leistung in Deutschland mit 8,5 Prozentpunkten langsamer als in der EU.

Quelle: DIHK

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

IHK-Energiewende-Barometer 2023: Energieprobleme belasten Produktion in Deutschland

"Nie waren die Sorgen um die eigene Wettbewerbsfähigkeit größer", sagte Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am 29. August in Berlin.

"Während früher die Unternehmen auch Chancen in der Energiewende gesehen haben,
überwiegen nun in der Einschätzung der gesamten Wirtschaft die Risiken", so Dercks.
"Weite Teile unserer Wirtschaft treiben die Sorge um eine auch mittel- und langfristig
mangelhafte Energieversorgung stark um. Das ist eine insgesamt besorgniserregende Entwicklung, die wir alle sehr ernst nehmen sollten."

Insgesamt erwarten die Betriebe in Deutschland deutlich mehr Risiken als Chancen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit:
Für 52 Prozent der Unternehmen wirkt sich die Energiewende sehr negativ oder negativ auf das eigene Geschäft aus, für nur 13 Prozent sehr positiv oder positiv. Im Saldo ergibt sich auf einer Skala von minus 100 ("sehr negativ") bis plus
100 ("sehr positiv") ein Barometerwert von minus 27. In den letzten beiden Jahren lag der Wert nur bei minus 7, der bisherige Tiefstand von minus 13 im Jahr 2014 war die Folge von zusätzlichen Energie-Umlagen und Abgaben.

In der energieintensiven Industrie sehen sich sogar drei Viertel der Betriebe negativ oder sehr negativ betroffen. "Angesichts der hohen Bedeutung der Industrie für den gesamten Wirtschaftsstandort sind diese Werte alarmierend", warnte Dercks. "Selbst in Branchen, die häufig unmittelbar von Aufträgen im Rahmen der Energiewende profitieren – etwa Bauwirtschaft und Dienstleistung – trübt sich die Stimmung dem Barometer zufolge deutlich ein."

Energiepolitik wird zum Transformationshemmnis
Ein zentraler Auslöser für die negativen Einschätzungen der Unternehmen sind die energiepolitischen Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. "Diese Entwicklung erschwert die Umsetzung der Energiewende deutlich", stellte Dercks klar. "Unsere Umfrage zeigt: Der Politik ist es bislang leider nicht nachhaltig gelungen, erfolgreich gegenzusteuern. Nach dem Energiepreisschock Ende letzten Jahres und dem relativ glimpflich verlaufenen Winter sind die Unternehmen zutiefst in Sorge, was die weitere Entwicklung angeht. Sie sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit infrage gestellt."

Die Energiepreise blieben auf einem hohen Niveau, und es mangle an Perspektiven für die Wirtschaft in Deutschland, so das Resümee des stellvertretenden DIHK-Hauptgeschäftsführers. "Die zentralen Fragen sind nicht beantwortet."

Fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik rücken aus Sicht der Betriebe an die erste Stelle der Transformationshemmnisse. Knapp 60 Prozent der Unternehmen fühlen sich hierdurch ausgebremst. "Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit Vorgaben konfrontiert, die in der Praxis kaum umsetzbar sind", kritisierte Dercks. "Hinzu kommen Einsparziele aus dem Energieeffizienzgesetz, von denen niemand sagen kann, wie sie ohne ein Herunterfahren der Produktion erreicht werden können."

Das schlägt sich im Barometer nieder: Drei Viertel der Unternehmen fahren ihre Investitionstätigkeiten zurück. In der energieintensiven Industrie schränkt fast die Hälfte der Firmen ihre Investitionen sogar in den Kernbereichen ein. "Das ist das Gegenteil von dem Investitionsaufschwung, den wir zur Bewältigung der aktuellen Krisen und zur Beschleunigung der Transformation in Richtung Klimaneutralität brauchen", so Dercks.

Energiewende verstärkt Abwanderung
In der Gesamtheit der Unternehmen überwiegen noch die Stimmen, die in Deutschland die Herausforderungen der Energiepolitik annehmen wollen. Die Standorttreue ist bei vielen Betrieben weiterhin stark ausgeprägt. In der Industrie und hier besonders bei den großen Unternehmen nehmen jedoch die Pläne deutlich zu, dem Standort Deutschland den Rücken zu kehren. Fast ein Drittel der Industriebetriebe (32 Prozent) plant oder realisiert die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland beziehungsweise die Einschränkung ihrer Produktion im Inland – ein Zuwachs von 16 Prozentpunkten, also eine Verdopplung, gegenüber dem Vorjahr.

"Die Politik muss hier schnellstmöglich gegensteuern, um der Wirtschaft eine Perspektive in Deutschland zu erhalten", mahnte Achim Dercks. "Die DIHK hat fünf Punkte erarbeitet, die die Energieversorgung der Unternehmen sichern. Die
schnelle Umsetzung ist wichtig für den Standort Deutschland."

Quelle: DIHK

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Dr. rer. nat. Ronald Künneth (Tel: +49 911 1335 1297, ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de)

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IHK-Innovationsumfrage: DIHK-Innovationsreport zeigt historischen Tiefstand bei den FuE-Aktivitäten

Dem Report liegen die Angaben von mehr als 2.200 Betrieben zugrunde. Demnach ist die Innovationsbereitschaft der deutschen Wirtschaft auf dem niedrigsten Stand seit der ersten Erhebung im Jahr 2008 gesunken.

Wollten bei der letzten Befragung vor drei Jahren noch knapp die Hälfte der Unternehmen ihre Innovationsaktivitäten ausweiten, planen dies heute nur noch rund ein Drittel. 15 Prozent der Betriebe in Deutschland möchten ihre  Innovationsaktivitäten in den kommenden zwölf Monaten sogar verringern.

Personalnot ist Innovationshemmnis Nummer eins
Den Rückmeldungen zufolge ist der Fachkräftemangel mittlerweile zum Innovationshemmnis Nummer eins geworden, dicht gefolgt von den bürokratischen Hürden. Fast drei Viertel der Unternehmen sehen sich durch ihre begrenzten personellen Kapazitäten ausgebremst. An zweiter Stelle stehen die hohen bürokratischen Anforderungen. Mehr als zwei Drittel der Betriebe beklagen, dass die Bürokratie sie in ihren Innovationen einschränkt. Dazu zählen komplexe Zulassungs- und Genehmigungsverfahren ebenso wie kleinteilige Dokumentationspflichten.

"Viele Unternehmen sind vollauf damit beschäftigt, mit den aktuellen Herausforderungen klarzukommen", berichtet DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Sie kümmern sich um das Kerngeschäft, sie sind beschäftigt mit dem Einhalten oder Umsetzen von Vorschriften und haben dann kaum noch Ressourcen für die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen. Diesen Trend müssen wir unbedingt umkehren, damit Deutschland wieder an seine klassischen Stärken anknüpfen kann."

Innovation wandert ins Ausland ab
Dass die Zeit drängt, zeigt auch das steigende Interesse am Aufbau von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Ausland. Wollte bei der Vorumfrage nur ein Viertel der Unternehmen Forschungs- und Entwicklung- (FuE-) Kapazitäten im Ausland aufbauen, ist es mittlerweile bereits ein Drittel.

Wansleben: "Neue Ideen und Produkte 'made in Germany' brauchen wir jedoch dringender denn je, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland lebt von der Innovationskraft seiner Unternehmen. Wenn Deutschland den Sprung in die Zukunft schaffen soll, muss es jetzt schnell Signale der Politik an die forschenden Unternehmen geben. Wir brauchen Innovationsbeschleuniger!"

Die Unternehmen zeigten der Politik in ihren Antworten die erforderlichen Hebel, um die Innovationsdynamik der Hidden Champions in den Schlüsselbranchen wieder in Gang zu setzen. "Jetzt liegt es an ihr, diese zu nutzen", mahnt der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Der vorgeschlagene Pakt für Beschleunigung und das vierte Bürokratieentlastungsgesetz seien Anreize, die es jetzt umzusetzen gelte. Denn: "Die Unternehmen gewinnen erst dann wieder Vertrauen, wenn angekündigte Entlastungen in der betrieblichen Praxis ankommen."

Ohne Freiräume keine Exportschlager
Insgesamt sei ein innovationsfreundliches Umfeld erforderlich, "das den Unternehmen Freiräume lässt, neue Exportschlager zu entwickeln", erläutert Wansleben. "Dazu gehören technologieoffene Förderprogramme, die schnell und bürokratiearm die Unternehmen erreichen, niederschwellige Möglichkeiten, mit der Wissenschaft zu kooperieren und Reallabore, um Innovationen zu erproben. Diese Punkte sollte auch die geplante Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) aufgreifen."

Quelle: DIHK

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

Digitale Produktion: Förderaufruf für Manufacturing-X gestartet

Ziel ist es, einen vertrauensvollen Austausch und gemeinsame Nutzung von Daten zu ermöglichen. So soll der Weg für neue digitale Lösungen und Geschäftsmodelle, etwa zur Lieferkettenüberwachung, zur smarten Produktion oder geschlossenen Produktkreisläufen bereitet werden. Gleichzeitig soll laut BMWK die Souveränität aller teilnehmenden Unternehmen im Netzwerk über ihre eigenen Daten erhalten bleiben. Die Fördermaßnahme baut auf Projekten wie beispielsweise Catena-X für die Fahrzeugindustrie auf und soll nach Open Source-Regeln von allen Beteiligten
mitgestaltet werden können. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert „Manufacturing-X“ mit bis zu 150 Millionen Euro.

Projektskizzen können bis zum 31. Dezember 2023 beim BMWK eingereicht werden.
Die Laufzeit der Projekte ist bis maximal Ende 2026 begrenzt.

Quelle: DIHK

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Dr. rer. nat. Ronald Künneth (Tel: +49 911 1335 1297, ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de)

Oliver Fuhrmann (Tel: +49 911 1335 1491, oliver.fuhrmann@nuernberg.ihk.de)

IHK-Umfrage "Netzwerk Industrie" - Industriestrategie: Eine gute Standortpolitik ist die beste Industriepolitik

Die aktuelle DIHK-Umfrage zeigt jedoch, dass die Industrie derzeit nicht mehr die tragende Säule der Konjunktur ist. Nicht nur die aktuelle Lageeinschätzung fällt bei den Industriebetrieben deutlich schlechter aus als in der Gesamtwirtschaft. Auch die in der Vorumfrage schon trüben Erwartungen für die nächsten zwölf Monate haben sich weiter verdüstert. Fehlende Impulse aus dem Inland, eine schleppende Weltkonjunktur, hohe Energie- und Rohstoffpreise, steigende Arbeitskosten, der Fachkräftemangel sowie eine überbordende Bürokratie machen der Branche enorm zu schaffen.

Entlastungen nötig – von A bis Z

Die Industriestrategie kommt zu einem Zeitpunkt, wo eine alarmierende konjunkturelle Entwicklung auf wachsende strukturelle Defizite am Standort Deutschland trifft. Sie formuliert einen klaren Auftrag und nimmt die Politik in die Pflicht, schnell zu handeln. Dabei ist nicht allein das Wirtschaftsministerium gefragt. Vielmehr ist der Schulterschluss mit anderen Bereichen der Politik Voraussetzung dafür, dass sich die Rahmenbedingungen hierzulande tatsächlich verbessern. Richtschnur dafür sollte die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe sein. Das bedeutet vor allem eine geringere Regelungsdichte für unternehmerische Entscheidungen: von A wie Abbau von Bürokratie und Regulierung über U wie Unternehmenssteuerreform bis Z wie Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte. Gelingt es, die strukturellen Defizite zu verringern, kann dies auch konjunkturell einen neuen Aufschwung geben.

Ohne Energie keine Industrie!

Das Energieangebot ist zu gering, die Energiepreise sind für alle Betriebe zu hoch und für höchst energieintensive Unternehmen längst nicht mehr wettbewerbsfähig. Diese Probleme beschreibt die Strategie treffend, bleibt jedoch in puncto Lösungsvorschlägen hinter den Notwendigkeiten zurück. So sollte die Ausweitung des Energieangebots – vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien – insbesondere durch Strom-Partnerschaften gelingen: Der Ausbau wird dabei über Investitionszuschüsse und eine Netzentgeltabsenkung für grüne Stromlieferverträge (PPA) beschleunigt. Mit einer entsprechenden Ergänzung im Wachstumschancengesetz, das aktuell beraten wird, ließe sich dies schnell in die Tat umsetzen. Eine Senkung der Stromsteuer und die Übernahme verbleibender Abgaben und Umlagen in den Bundeshaushalt würden zudem den Strom in der Breite der Wirtschaft bezahlbarer machen. Und damit die Versorgung mit Wasserstoff zu einer echten Alternative werden kann, brauchen die Betriebe rasch Klarheit über eine Importstrategie und den Infrastrukturausbau.

Ohne Weltmärkte keine Aufträge!

In der Industrie hängt hierzulande jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Exportgeschäft ab. Die deutschen Unternehmen leben vom globalen Handel. Deshalb sollte eine Industriestrategie neben dem deutschen und dem europäischen Binnenmarkt auch die Weltmärkte im Blick behalten. Dazu gehört als politische Aufgabe der Abschluss von Handelsabkommen mit wichtigen Partnern wie dem Mercosur, Indien und Indonesien sowie ein deutlicher Bürokratieabbau in der Außenwirtschaft. Das würde auch die Diversifizierung von Lieferketten erleichtern.

Quelle: DIHK

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Wissenswertes aus der EU | Internationales

Europäisches Parlament billigt den Net-Zero Industry Act

Die Vollversammlung der IHK Nünberg für Mittelfranken hatte den Net-Zero Industry Act im Juni 2023 in Ihrer Versammlung behandelt.

Mit dem Net-Zero Industry Act soll ermöglicht werden, dass die EU bis 2030 fähig ist, 40 Prozent des Eigenbedarfs der CO2-freien Technologien auf der Grundlage der nationalen Energie- und Klimapläne innerhalb der EU zu produzieren. Bis zu diesem Jahr sollen außerdem 50 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert werden. Ziel ist es, ein Viertel des Weltmarktanteils der Netto-Null-Technologien in der EU zu produzieren.

In den Änderungsanträgen zum Kommissionsvorschlag haben die Abgeordneten den Geltungsbereich der Vorschriften auf die gesamte Lieferkette ausgeweitet, inklusive Komponenten, Materialien und Maschinen für die Herstellung von Netto-Null-Technologien. Sie schlagen außerdem eine Erweiterung der Definition "Netto-Null-Technologien" um weitere Technologien vor. Ursprünglich umfasste der Kommissionsvorschlag 10 Technologien, jetzt sind es 17. Der Antrag enthält nun auch Kernspaltungs- und Kernfusionstechnologien, nachhaltige Flugkraftstoffe und spezifische industrielle Technologien.  

Der Gesetzesvorschlag ist in Strategie- und Industrieprojekte eingeteilt. So gibt es etwa Anreize für schnelle Genehmigungsverfahren oder einen vereinfachten Zugang zur Förderung bestimmter Industrien. Dies soll unter anderem mit der Schaffung von "Net-Zero Industry Valleys" geschehen.  

Finanziert werden soll dies aus nationalen Einnahmen des Emissionshandelssystems, außerdem durch die Plattform für strategische Technologien für Europa (STEP).

Die Position des Parlaments muss jetzt noch mit dem Rat abgestimmt werden.

Quelle: DIHK

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IT | Breitbandversorgung: EU-Parlament will Glasfaser- und Mobilfunkausbau beschleunigen

Internationale Vergleiche zum Stand der Konnektivität und digitalen Infrastrukturen zeigen: Insbesondere in der EU besteht in vielen Ländern noch starker Aufholbedarf. Vor diesem Hintergrund stellte die EU-Kommission im Februar 2023 den Gigabit Infrastructure Act vor, der den Ausbau von hochleistungsfähigen Netzen beschleunigen soll.

Zu den Kernelementen des GIA-Entwurfs gehören neue Regeln zur sogenannten Mitnutzung physischer Infrastruktur. Netzbetreiber sollen die Möglichkeit haben, auf Infrastrukturen der öffentlichen Hand und anderer Netzbetreiber (zum Beispiel Leerrohre, Verteilerkästen, Gasleitungen, Gebäude und Verkehrsschilder) zugreifen zu können, um Glasfasernetze zu verlegen. Im Rahmen der Mitverlegung sollen zudem ausbauende Unternehmen ihre Bauarbeiten koordinieren, sofern diese öffentlich finanziert sind. Nicht zuletzt sind Anpassungen in Bereichen wie Transparenzvorschriften, Genehmigungsverfahren und gebäudeinternen Infrastrukturen geplant.

Am 19. September verabschiedete der ITRE-Ausschuss des EU-Parlaments seinen Kompromisstext zum GIA. Dieser behält einige zentrale Regeln aus dem Vorschlag der EU-Kommission bei, fügt aber auch neue Aspekte hinzu. So fordert das
Parlament, die Gebühren für Telefonate innerhalb der EU abzuschaffen, um das EU-weite Roaming weiter voranzutreiben. Neben öffentlichen Gebäuden sollen nun auch gewisse kommerziell genutzte Gebäude zur Installation von Telekommunikations-Infrastruktur genutzt werden können. Zudem wurden Regeln zum Internet über Satellit mit aufgenommen. Weitere umstrittene Punkte, wie Genehmigungsfiktionen und Zentrale Informationsstellen wurden vom Parlament beibehalten.

Der Kompromisstext soll in einem nächsten Schritt im gesamten Parlament zur Abstimmung gestellt werden – nach den Diskussionen im Ausschuss wird mit einer Zustimmung auch im Plenum gerechnet. Sobald sich auch die Mitgliedstaaten
auf eine Position geeinigt haben, beginnen dann die Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission, der sogenannte Trilog. Eine Einigung soll noch in dieser Legislaturperiode, voraussichtlich bis spätestens Frühjahr 2024, erfolgen.

Die Kommission plant zudem, den GIA in einen größeren Kontext – die Zukunft der Konnektivität in Europa – zu stellen. Binnenmarktkommissar Thierry Breton verkündete Anfang September beim Kongress "Tallinn Digital Summit"
einen "Telecom Act", der angesichts von Zukunftsthemen wie Cloud, Metaverse und KI den digitalen Binnenmarkt weiter stärken und Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur unterstützen soll.

Quelle: DIHK

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Dipl.-Ing. (FH) Richard Dürr (Tel: +49 911 1335 1320, richard.duerr@nuernberg.ihk.de)

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