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Forschung | Innovation | Technologie AKTUELL

 

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Dr.-Ing. Robert Schmidt

Dr.-Ing. Robert Schmidt

Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik Tel: +49 911 1335 1299
Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Innovation, Forschung, Hochschulen, Technologietransfer Tel: +49 911 1335 1431

Ausgabe 03 | 2022 - Juli 2022 Erscheinungsdatum: 20. Januar 2023

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

mit unserem Infoletter "Forschung | Innovation | Technologie AKTUELL" aus dem IHK-Geschäftsbereich Innovation | Umwelt erfahren Sie Neues und Wissenswertes aus den Bereichen Forschung, Innovation und Technologie. Wir haben für Sie ausgewählte Nachrichten aus der Metropolregion Nürnberg, Bayern, Deutschland und der Europäischen Union und darüber hinaus zusammengestellt. Zudem informieren wir Sie über Veranstaltungen unseres Geschäftsbereiches.

Wissenswertes aus der Metropolregion Nürnberg

Perspektiven für regionale Automobil-Zulieferer durch ein starkes Transformations-Netzwerk

Das Projekt verantwortet die Geschäftsstelle der Metropolregion Nürnberg zusammen mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken, dem Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB und dem gewerkschaftsnahen IMU-Institut GmbH. Die fachliche Leitung übernimmt die Wirtschaftsförderung Nürnberg.

Weltweit macht die Automobilindustrie einen Wandel durch. Auch die Metropolregion Nürnberg ist von Werksschließungen, Insolvenzen und Umstrukturierungen betroffen. „Die Automobilwirtschaft ist eine metropolitane Schlüsselindustrie, die neben einigen Großbetrieben durch rund 500 kleine und mittlere Zulieferbetriebe charakterisiert ist. Mit dem Projekt transform_EMN wollen wir den Wandel gemeinsam so gestalten, dass Wohlstand und Beschäftigung in der Metropolregion gesichert werden“, sagt der Wirtschaftsvorsitzende der Metropolregion Prof. Klaus Wübbenhorst.

Auch bereits laufende Aktivitäten wie der Cleantech+Innovation Park auf dem ehemaligen Michelin-Gelände in Hallstadt werden einbezogen. „Mehr als jeweils 10 Prozent der Beschäftigten arbeiten in den Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Haßberge, Coburg und Ansbach sowie der Region Bamberg in der Branche. Wir brauchen fächer- und unternehmensübergreifende Aktivitäten und Orte der Innovation. Dazu wollen wir mit dem Großprojekt transform_EMN maßgeblich beitragen“, sagt Johann Kalb, Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Landrat des Landkreises Bamberg.

Dr. Michael Fraas, Geschäftsführer des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg und Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg, sagt: „Die Unternehmen im Bereich des Fahrzeugbaus und der Zulieferindustrie sind stark herausgefordert. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind Treiber für eine umfassende Transformation der Branche. Hinzu kommen die akuten Probleme mit steigenden Energiekosten, fragilen Lieferketten und Fachkräftemangel. Mit dem Projekt transform_EMN geben wir gezielt Innovationsimpulse für kleine und mittlere Unternehmen. Wir wollen technologisch weiterhin an der Spitze bleiben, um Wertschöpfung und Beschäftigung in einer der Leitbranchen der Metropolregion zu sichern. Das Projekt transform_EMN gibt uns nun die Möglichkeit, ein großes Transformationsnetzwerk für die Metropolregion zu weben.“

Aufbau eines Transformationsnetzwerks

Im Rahmen von transform_EMN wird ein Transformationsnetzwerk für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Automotive-Branche in der Metropolregion Nürnberg aufgebaut. Die Unternehmen werden durch neue Angebote zur Vernetzung, zum Wissens- und Technologietransfer, zur Qualifizierung und zur Bestimmung des eigenen Transformations-Reifegrads unterstützt. Die Projektbeteiligten erarbeiten zusammen mit den Unternehmen ein Zielbild für die Fahrzeugzulieferindustrie in der Region. Belegschaften werden auf die Transformation der Automotive-Branche vorbereitet und motiviert diese mitzugestalten.

Das Projekt fokussiert sich auf drei Zukunftsthemen: Fahrzeugelektrifizierung, transformationsgerechte Produktion sowie Zulieferer-Diversifikation. Um die Bevölkerung für den Transformationsbedarf der Automobilindustrie zu sensibilisieren, wird eine Informationskampagne zu Beispielen einer gelungenen Transformation aufgesetzt, weiter sind Ausstellungen und interaktive Formate an verschiedenen Transformationsorten in Kooperation mit dem Zukunftsmuseum Nürnberg geplant. Jährliche Metropolkonferenzen sollen die relevanten Akteure der Transformation aus Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung über die regionalen Herausforderungen informieren sowie den Austausch fördern.

Verbundprojekt in der Metropolregion Nürnberg

An dem Projekt beteiligt sind die Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Nürnberg und das Forum Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg (vertreten durch die Wirtschaftsförderung Nürnberg), die IHK Nürnberg für Mittelfranken, das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB, der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die IMU-Institut GmbH. Weitere Netzwerkpartner und überregionale Akteure werden künftig mit eingebunden (Universitäten, Hochschulen, Verbände, Gewerkschaften, Bildungsträger usw.). Das Projekt startete am 1. Juli 2022 und läuft bis zum 30. Juni 2025. Es hat ein finanzielles Gesamtvolumen in Höhe von 6,6 Millionen Euro, davon 6,5 Millionen Euro gefördert aus dem Förderprogramm Regionale Transformationsnetzwerke der Fahrzeug- und Zulieferindustrie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) – Regionale Transformationsnetzwerke.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken verantwortet im Verbundprojekt transform_EMN die Entwicklung der regionalen Transformationsstrategie sowie die breite Einbindung der kleinen und mittleren Unternehmen in den Transformationsprozess. Als zentraler Akteur für die Weiterentwicklung des Leitbildes für Nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (WaBe) der Metropolregion Nürnberg wird die IHK in Kooperation mit allen wichtigen regionalen Akteuren ein Zielbild sowie einen regionalen Maßnahmenplan entwickeln. „Wir müssen unsere Unternehmen sowie unseren Standort fit machen für die digitale und nachhaltige Transformation im Bereich der Automobilindustrie. Ziel muss es sein, dass zukunftsträchtige Arbeitsplätze hier in der Region geschaffen werden“, sagt Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Das Fraunhofer IISB wird die Innovationsplattform ‚Fahrzeugelektrifizierung - Next Generation Electric Vehicle Technologies‘ aufbauen und in diesem Rahmen strategische Innovations-Arbeitskreise zu fünf zentralen Fokusthemen im Bereich der Fahrzeugelektrifizierung etablieren und koordinieren. Zudem entwickelt das Institut gemeinsam mit seinen Partnern Qualifizierungsangebote für Unternehmen in den Arbeitskreisthemen zur Fahrzeugelektrifizierung sowie zur Wasserstofftechnik. „Elektrische Antriebe, Leistungselektronik, Speicher und Ladeinfrastruktur sind zentrale Enabler für die Mobilität der Zukunft und damit ein Schlüssel für die globale Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Zulieferindustrie. Mit der Innovationsplattform Fahrzeugelektrifizierung in transform_EMN wollen wir insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen einen einfachen und direkten Zugang zu neuesten Technologien und Forschungsergebnissen vermitteln und gemeinsam Maßnahmen und Projekte generieren, die den Transfer von Know-how in marktfähige Produkte beschleunigen“, sagt Prof. Martin März, stellv. Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB.

Der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg übernimmt den Aufbau und Betrieb der Innovationsplattform „Transformationsgerechte Produktion - Sustainable and Digital Manufacturing“. Teilnehmende KMU der Automotive- und Zulieferindustrie erhalten hierbei die Möglichkeit, Technologien für eine digitale, energieeffiziente und klimaschonende Produktion zu testen, diese gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beteiligten Forschungseinrichtung weiterzuentwickeln sowie gewonnene Produktionsfähigkeiten zu demonstrieren. Aus diesen Erfahrungen heraus entwickelt und verbreitet der Lehrstuhl vielfältige Qualifizierungsangebote und Beratungsmaßnahmen.

„Die Bewältigung der aktuellen globalen Unsicherheiten erfordert einen noch stärkeren Fokus auf die Effizienzsteigerungen der heimischen Produktion durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit. transform_EMN leistet somit einen bedeutenden Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Metropolregion Nürnberg. Ich freue mich, die in zahlreichen Forschungsprojekten und Industriekooperationen fundierten Kenntnisse des Lehrstuhls in die industrielle Breite tragen zu können, weitere regionale Netzwerke zu knüpfen und bestehende Kooperationen zu vertiefen“, sagt Prof. Jörg Franke, Leiter des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik.

Einbeziehung der Perspektive der Beschäftigten

Zur Transformation tragen auch die Beschäftigten in der Automobilindustrie bei, die sich auf neue Aufgaben und Tätigkeiten einstellen und ihre Kompetenzen neu aufstellen müssen. Das regionale Empowerment ergänzt in diesem Projektantrag die Perspektive der Beschäftigten, die die Transformation unterstützen und beschleunigen werden. Diese Beteiligung bringt die IMU Institut GmbH ein, die sich schon in zahlreichen Projekten mit regionalen Beschäftigungs- und Standortperspektiven der Automobilindustrie befasst hat. „In innovativen Unternehmen tragen alle zum Erfolg bei, das zeigt sich immer wieder. Deshalb gehen wir auch das Projekt transform_EMN in einem breiten Schulterschluss an!“, sagt Sylvia Stieler, Projektleiterin bei der IMU-Institut GmbH.

Der Medical Valley EMN e.V., nationales Spitzencluster für Medizintechnik sowie Digital Health Hub der Hub-Initiative des BMWK, unterstützt die Realisierung der Innovationsplattform Automotive Health. In diesem Rahmen übernimmt Medical Valley EMN die Planung und Umsetzung verschiedener Netzwerk- und Fachveranstaltungen, die sowohl einen effektiven Know-how-Transfer wie auch die Entwicklung nachhaltiger Innovationsstrukturen ermöglichen sollen. „Wir sehen dieses Projekt als Chance, durch erfolgreiche Kooperationen bislang ungenutztes Potenzial sichtbar zu machen und zu heben. Durch interdisziplinäre Einbindung aller relevanten Stakeholder können dabei maximale Synergieeffekte erzielt und dringend notwendige Transformationsprozesse in Gang gesetzt werden“, sagt Anna Werner, CEO Medical Valley EMN e.V.


Stimmen zum Projekt transform_EMN:

„Mit der Förderzusage durch den Bund übernehmen die Partner große Verantwortung. Wir haben uns viel vorgenommen. Ein Zukunftsbild zeichnen, umfassende Angebote in Vernetzung, Technologietransfer und Qualifizierung erarbeiten, die die betroffenen Unternehmen der Zulieferindustrie in der gesamten Metropolregion Nürnberg erreichen. Hieran wollen wir uns messen lassen. Wir haben drei Jahre Zeit dafür. Es wird sportlich.“
Peter Haas, kommissarischer Projektkoordinator transform_EMN und Leiter der Stabsstelle Strategien und Konzepte bei der Wirtschaftsförderung Nürnberg

„Die Herausforderungen für die Automobilindustrie und insbesondere für die Zulieferer in unserer Region sind immens und erfordern eine gemeinsame Anstrengung von Unternehmensleitungen und Beschäftigten. Wir brauchen mit dem Technologiewandel auch eine Beschäftigungs-Transformation. Das Transformationsnetzwerk verbindet Technologietransfer, Qualifizierung und Beschäftigungssicherung. Für diesen umfassenden Ansatz haben sich die IG Metall Nürnberg und der DGB Mittelfranken eingesetzt. Jetzt freuen wir uns, dass wir den Start in den Betrieben unterstützen können.“
Stephan Doll Regionalgeschäftsführer Deutscher Gewerkschaftsbund und fachlicher Sprecher des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg

“Das Projekt transform_EMN leistet einen wichtigen Beitrag für die Automobilzulieferer in der gesamten Metropolregion und bereitet Wege für die vom Wandel betroffene Branche hin in neue Branchen. Damit werden Arbeitsplätze und Wohlstand in der gesamten Metropolregion gesichert. Wir werden unsererseits dazu beitragen, möglichst viele Unternehmen abseits des Ballungsraums Nürnberg, auch in Ansbach, in dem Prozess mitzunehmen.“
Thomas Deffner, Oberbürgermeister der Stadt Ansbach und politischer Sprecher des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg

„Die Automobilindustrie ist für den Coburger Standort eine der tragenden Säulen wirtschaftlicher Prosperität. Um auch künftig Wohlstand und Beschäftigung zu sichern und diese herausragend wichtige Branche zukunftsfähig auszurichten, ist es notwendig, unsere mittelständisch geprägten Unternehmen bei dem tief greifenden Wandel nach Kräften zu unterstützen. Als Interessenvertreter der gewerblichen Coburger Wirtschaft begrüßen wir deshalb den Aufbau eines Transformationsnetzwerks im Rahmen von transform_EMN, um den Wandel gemeinsam zu gestalten.“
Dr. Andreas Engel, Präsident der IHK zu Coburg

 

Quelle: Metropolregion Nürnberg
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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Dr. rer. nat. Ronald Künneth (Tel: +49 911 1335 1297, ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de)

Förderung des neuen Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin (MPZPM) in Erlangen in Höhe von 60 Millionen Euro

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger feiert das Richtfest für den Neubau des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin (MPZPM), das vom Wirtschaftsministerium mit 60 Millionen Euro gefördert wird. „Mit der Fertigstellung des Rohbaus ist die erste wichtige Etappe für das interdisziplinäre Forschungszentrum geschafft. Mein großes Dankeschön geht an die Bauabteilung der MPG und alle Architekten, Ingenieure, Handwerker und Helfer des Rohbaus. Dieser neue Ort, an dem Physik und Medizin Hand in Hand zusammenarbeiten werden, wird für die Patienten ein gewinnbringendes Duo. Nach Röntgen, Computertomographie oder Ultraschall werden die Forschungen am MPZPM weitere neue medizinphysikalische Erfolgskapitel hinzufügen. Erlangen wird neue Akzente in der medizinischen Forschung setzen. So sind neue Diagnosen und Behandlungsformen bei Entzündungen und Tumorerkrankungen zu erwarten. Rund 180 Wissenschaftler werden sich auf die Untersuchung von Zellen konzentrieren, um mehr über die mechanischen, elektrischen oder chemischen Prozesse zu erfahren. Erlangen bietet als Medical Valley mit vielen universitären und außeruniversitären Institutionen ein optimales Umfeld. Dies ist in Europa eine einzigartige Forschungslandschaft. Das neue Forschungszentrum an der Schnittstelle Physik und Medizin wird durch die Entwicklung neuer diagnostischer Techniken der Metropolregion Nürnberg neue Impulse geben und die Patientenversorgung verbessern.“

Letztes Jahr wurde der Grundstein für den MPZPM-Neubau in Erlangen gelegt, der im Jahr 2024 von den Wissenschaftlern bezogen werden soll. Beim MPZPM kooperiert die Max-Planck-Gesellschaft mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) und dem Universitätsklinikum Erlangen. Das neue MPZPM-Gebäude wird auf 6000 qm für die Physiker, Mathematiker, Biologen und Mediziner über zahlreiche Forschungslabore und Büroräume verfügen, um Krankheiten zu erforschen und neue Heilungsmethoden zu entwickeln.  

Quelle: Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

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Leibniz-Preis geht an FAU-Physiker

Diesen Preis gibt enorme wissenschaftliche Freiheit und würdigt die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit 2012 am Lehrstuhl für Laserphysik an der FAU unter Leitung von Prof. Hommelhoff erbracht wurden.

Nach Hommelhoff sollen die 2,5 Mio. Euro Preisgeld in der Grundlagenforschung eingesetzt werden. Professor Hommelhoff arbeitet auf dem Gebiet der so genannten Licht-Materie-Wechselwirkungen. In seiner Forschung geht es darum, Elektronen mit Hilfe von sehr kurzen Laserimpulsen zu kontrollieren und zu lenken. Obwohl der FAU-Wissenschaftler in der physikalischen Grundlagenforschung tätig ist, ist die praktische Anwendung der Ergebnisse fest im Blick. So arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem groß angelegten Projekt an einem Mini-Teilchenbeschleuniger, der zum Beispiel Bestrahlungsquellen ermöglichen kann, mit denen Tumore sehr gezielt behandelt werden könnten.

Ein weiteres Forschungsgebiet ist superschnelle lichtfeldbasierte Elektronik, die mindestens zehntausendmal schneller arbeitet als heutige Elektronik und mit denen sich daher die Rechenzeit von Computern signifikant beschleunigen lässt. Außerdem tragen die Ergebnisse von Hommelhoffs wissenschaftlicher Arbeit dazu bei, Elektronenmikroskope so zu verbessern, dass sie der Forschung einen noch klareren Blick in Moleküle erlauben.

Quelle: FAU

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FAU in Rankings oben dabei

Die FAU tut sich im CWTS-Leiden-Ranking 2022 und U-Multirank 2022 hervor

Im Ranking landet die FAU in den Top zehn Prozent der meistzitieren Publikationen international auf dem 211., national auf dem sechsten Platz. Besonders die Natur- und Ingenieurswissenschaften der FAU, die in diesem Ranking zusammen bewertet werden, tun sich hervor; die FAU verbesserte sich hier national um drei Ränge auf Platz vier und zog international gesehen in die besten 150 ein. Wird nur das beste Prozent aller meistzitierten Publikationen betrachtet, glänzt die FAU in Mathematik und Informatik in Deutschland mit einem zweiten Platz (international auf Platz 140). Ähnlich ist es bei den Biowissenschaften und Medizin – sie erreichen im ersten Prozentpunkt national den fünften und international den 140. Rang.

Forschungsstark und innovativ

Im U-Multirank 2022 stellt die FAU ihre Forschungsstärke und Innovationskraft unter Beweis und erreicht im Gesamtranking in elf Kategorien die Spitzengruppe. Von diesen liegen sechs im Bereich Knowledge Transfer. Auch in den Bereichen Anzahl der Publikationen, Anzahl der Postdoc-Positionen, Gender Balance und Anzahl der internationalen Mitarbeiter liegt die FAU gut im Rennen.

Die Disziplinen Elektrotechnik, Mechatronik, Werkstoffwissenschaften, Chemie- und Bioingenieurswissenschaften, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurswesen, Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik erreichen jeweils mehrere Spitzenpositionen, unter anderem in den Kategorien Forschung, Zitationsrate und Knowledge Transfer.

Über das CWTS-Leiden-Ranking

Das Centre for Science and Technology Studies (CWTS) der niederländischen Universität Leiden betrachtet jährlich die Forschungsleistung von Universitäten weltweit, basierend auf bibliometrischen Analysen. Es werden die Publikationen und Zitationen aus den Jahren 2017 bis 2020 der gesamten Universität bewertet, auch auf Fachebene. In Deutschland wurden dieses Jahr 54 Universitäten gerankt.

Über U-Multirank

Das U-Multirank-Ranking ist ein internationaler Hochschulvergleich der Europäischen Kommission. Mehr als 1.600 Universitäten in 95 Ländern werden in den fünf Bereichen Forschung, Wissenstransfer, Studium und Lehre, internationale Ausrichtung sowie regionales Engagement auf Hochschulebene verglichen. Das soll Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden helfen, die für sie passende Hochschule zu finden. Im Gegensatz zu anderen Rankings wird kein Gesamtwert für die einzelnen Einrichtungen berechnet, sondern es erfolgt eine Einteilung in fünf Rankinggruppen.

Quelle: FAU

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

TroFilms: Erneut erfolgreich im Patent-Einspruchsverfahren

In einer mündlichen Verhandlung am 27. April 2022 wurde das Europäische Patent EP 2 399 741 der Taghleef Industries S. L., ein in Spanien ansässiges Unternehmen der Taghleef Group (Dubai), welches im April 2014 aus der Übernahme der spanischen Derprosa Film hervorging, von der Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts vollständig widerrufen.

Das Europäische Patent EP 2 399 741 stellt die Verwendung eines Films zur Laminierung von Druckerzeugnissen unter Schutz, wobei der Film auf Polyurethan-Basis unter anderem eine weiche Haptik bereitstellt. Dieses Patent war offensichtlich für eine Reihe von Mitbewerbern störend und es wurden bereits im Jahre 2015 insgesamt fünf Einsprüche beim Europäischen Patentamt eingelegt. Eine der einsprechenden Parteien war die TroFilms GmbH, vertreten von der Kanzlei Müller Schupfner & Partner (München).

In der ersten mündlichen Verhandlung im Jahr 2017 wurde das Europäische Patent von Taghleef Industries S. L. wegen mangelnder Ausführbarkeit vollständig widerrufen. Diese Entscheidung wurde dann in der zweiten Instanz (Beschwerdeinstanz) im Februar 2021 wieder aufgehoben und die Sache zur weiteren Verhandlung an die erste Instanz zurückverwiesen. Nach der Zurückverweisung wurde das Europäische Patent von Taghleef Industries S. L. nun im April 2022 in der ersten Instanz erneut vollständig widerrufen.

Ralf Troyer, Geschäftsführer der TroFilms GmbH zum Einspruchsverfahren: "Das Patentrecht ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres internationalen Rechtssystems und die Notwendigkeit der Akzeptanz damit einhergehender gewerblicher Schutzrechte steht selbstverständlich außer Frage. Allerdings kommt es immer wieder und gerade in der grafischen Industrie häufiger vor, dass Patente erteilt werden, die eigentlich nur den aktuellen allgemein bekannten Stand der Technik widerspiegeln oder – wie im hier vorliegenden Fall – deren Ausführbarkeit als fraglich zu bewerten ist. Das Hauptproblem bei derartigen Patenten ist, dass diese oftmals komplette Industriezweige und technische Neu- und Weiterentwicklungen blockieren und historisch gewachsene sowie längst etablierte Fertigungstechnologien durch deren Patentinhaber unzugänglich werden." Ralf Troyer weiter: "Im vorliegenden Fall zur Herstellung von Kaschier- und Laminierfolien mit softer Oberflächeneigenschaft waren wir nicht das einzige Unternehmen, das sich auf Basis des europäischen Patents EP 2 399 741 der Taghleef Industries S. L. dazu genötigt sah, vom gegebenen Einspruchsrecht Gebrauch zu machen und dieses Patent noch einmal offiziell auf Form und Rechtmäßigkeit hin überprüfen zu lassen."

Ralf Troyer ergänzt abschließend: "Die Tatsache, dass wir nun bereits zum zweiten Mal in erster Instanz unsere Überzeugung über unseren Einspruch bestätigt bekamen, gibt uns Zuversicht, dass wir absolut richtig lagen mit der Einschätzung unserer Techniker und Anwälte und wir hoffen, dass auch die Patentinhaberin diese Entscheidung der Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts nun akzeptieren wird. Wichtig ist, dass unsere hoch innovative markt- und kundenorientierte Produktentwicklung, für die wir seit Unternehmensgründung bekannt sind und die eine tragende Hauptsäule unseres operativen Geschäfts bildet, nach dieser Entscheidung weiterhin uneingeschränkt und selbstverständlich rechtskonform nach vorn arbeiten kann."

Ob die Patentinhaberin diese Entscheidung nun erneut in der Beschwerde überprüfen lassen wird, bleibt abzuwarten. Eine weitere Beschwerdeinstanz dürfte nochmals einige Jahre in Anspruch nehmen.

Über die TroFilms GmbH:
Die im mittelfränkischen Georgensgmünd ansässige mittelständische TroFilms GmbH gilt als ein renommierter und innovativer Hersteller von Kaschier- und Laminierfolien für die grafische Industrie und industriellen Kaschierindustrie. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte derzeit in 28 Länder und verfügt über ein weltweit gut ausgebautes Händler- und Vertriebsnetz. Die erfolgreiche Entwicklung der Firma brachte ihr mehrere renommierte Preise ein. Unter anderem den Bayerischen Gründerpreis 2016 als bestes "Start UP" Unternehmen, welcher durch die Sparkassen in Mittelfranken ausgelobt wird, sowie den IHK-Gründerpreis 2014. Im Jahr 2014 wurde die TroFilms GmbH auch für den Deutschen Gründerpreis nominiert. Seit August 2019 ist die TroFilms GmbH nach DIN EN ISO 9001 : 2015 zertifiziert. TroFilms steht in keinerlei Konkurrenzsituation zu seinen Kunden, da das Unternehmen selbst nicht veredelt.

Quelle: www.trofilms.de

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

FAU: Neuer nachhaltigerer Katalysator für die Hydrierung entwickelt

Mit kleinsten Katalysatormengen ist es dem FAU-Team gelungen, sterisch gehinderte Doppelbindungen und sogar aromatische Verbindungen extrem effizient zu hydrieren. „Durch das Mischen der beiden Metalle Barium und Eisen steigt die Katalyse-Aktivität mit einem Faktor von mindestens 1000 an“, sagt FAU-Chemiker Dr. Christian Färber, Erstautor der Studie: „Benzol wurde innerhalb kürzester Zeit vollständig zu Cyclohexan umgesetzt: Statt einer Reaktionszeit von drei Tagen mit Barium alleine braucht man nur noch 30 Minuten mit der Barium-Eisen-Kombination – und das mit viel weniger Katalysator!“ Sjoerd und sein Team fanden zudem heraus, dass die Zugabe von Eisen auch weitaus besser verfügbare Metalle wie Magnesium oder Kalzium zu hochaktiven Hydrierungskatalysatoren macht. Dadurch könnten zukünftig kostengünstigere und umweltverträglichere Katalysatoren hergestellt werden. „Was diese Katalysatoren besonders macht, ist, dass sie sehr nachhaltig sind: Weil Eisen magnetisch ist, kann der Katalysator einfach mit einem Magneten abgetrennt und ohne Aktivitätsverlust wieder neu verwendet werden“, ergänzt Sjoerd Harder.

Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nature Communications veröffentlicht: https://doi.org/10.1038/s41467-022-30840-4 

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Sjoerd Harder
Lehrstuhl für Anorganische und Metallorganische Chemie
sjoerd.harder@fau.de 

Quelle: FAU

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Professur für Angewandte Quantentechnologien für die FAU

Universität erhält 4 Millionen Euro Förderung aus der Hightech Agenda

„Die Professur Angewandte Quantentechnologie ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, die FAU als Spitzenuniversität in diesem zukunftsträchtigen Feld zu etablieren“, freut sich FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger. „Die Quantenforschung in Erlangen – bereits jetzt sehr stark mit Projekten wie dem Sonderforschungsbereich „Quantenkooperativität von Licht und Materie“ oder der jüngst eingeworbenen Humboldt-Professur – nimmt mit dieser hohen Förderung noch mehr Fahrt auf.“

Quantentechnologien für industrielle Anwendungen weiterentwickeln

Quantentechnologien umfassen vier verschiedene Bereiche verschiedene Bereiche: Quantencomputer, Quantennetzwerke, Quantensensorik und Quantensimulation. Quantentechnologien bieten im Vergleich zu klassischen Technologien viele Vorteile wie zum Beispiel höhere Rechenleistung (Quantencomputer) oder höhere Sensitivitäten wie im Bereich der Quantensensorik. Das Ziel der neuen Professur wird es sein, diese Vorteile zu nutzen und sie für industrielle Anwendungen weiterzuentwickeln.

Bayern als Top-Standort für Quantentechnologien

Die Förderung ist Teil des „Programms zur Stärkung der interdisziplinären Lehr- und Forschungskapazitäten auf dem Gebiet der Quantenwissenschaften und Quantentechnologien“ im Rahmen der Bayerischen Quanteninitiative Munich Quantum Valley (MQV) – ein Zusammenschluss von FAU, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Technischer Universität München (TUM), Bayerischer Akademie der Wissenschaften (BAdW), dem Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Fraunhofer-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft (MPG).

Mit dem Munich Quantum Valley als Epizentrum ist der Freistaat schon jetzt ein international anerkannter Top-Standort für Quantentechnologien. Diesen Vorsprung wollen wir weiter ausbauen und bringen deshalb mit der Förderung ausgewählter Quantenprofessuren gezielt weiteres Know-how in die Fläche“, erklärte Wissenschaftsminister Markus Blume anlässlich der Bekanntgabe der Förderung. „Hiervon profitiert der gesamte Freistaat als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln unserer milliardenschweren Innovationsoffensive, der Hightech Agenda Bayern“, so Blume weiter.

Quelle: FAU

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FAU holt hochkarätige Persönlichkeiten an Bord

BDI-Präsident Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Prof. Dr. Sabina Jeschke, ehemals Vorständin der Deutschen Bahn für Digitalisierung und Technik, und Jean-Marc Gales, ehemaliges Vorstandsmitglied Group Lotus/Peugeot/Citroën, haben eines gemeinsam: Sie sind Teil des CxO Councils, das die FAU jetzt im Rahmen ihrer Universitätsstrategie eingerichtet hat. „Eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit ist es, Fragestellungen aus der Industrie, aus den Märkten und aus der Gesellschaft in die Universitäten zu bringen – und umgekehrt Innovation aus der Universität noch schneller und effektiver in die Anwendung“, erklärt Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU, den Gedanken hinter dem Council. „Ihre bisherigen Karrierepfade und ihr enger Draht zur FAU und in die FAU hinein machen unsere CxOs zur perfekten Schnittstelle zwischen den zwei Welten.“

Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Die Mitglieder des CxO Councils erfüllen gleich mehrere Aufgaben: Sie wirken an der strategischen Weiterentwicklung der FAU aktiv mit und schaffen innovative Angebote für Studierende und Forschende. Sie sensibilisieren Forscherinnen und Forscher dafür, mit welchen Herausforderungen die Industrie konfrontiert ist, und eröffnen so Ideen für neue Forschungsansätze. Über ihr Netzwerk können neue Partnerschaften und Kooperationen entstehen. Studierende profitieren im Austausch vom Erfahrungsschatz der CxO, erhalten Einblicke in Organisationsprozesse und können auf höchster Ebene Kontakte knüpfen. Im Rahmen ihrer strategischen Beratung helfen sie, noch engere Bezüge zwischen den theoretischen Grundlagen des Studiums und den praktischen Herausforderungen der Wirtschaft herzustellen und fördern die Interdisziplinarität. Als innovationsstarke Universität ist die FAU im Bereich Ausgründungen breit aufgestellt – auch hier unterstützen die Mitglieder des Council mit ihrem Know-how und ihrem Netzwerk.

„CxO werden nicht gesucht – sondern gefunden“

Die Mitglieder des CxO Councils sind erfahrene Führungskräfte aus Gesellschaft und Industrie, die in ihrer Karriere so weit vorangeschritten sind, dass sie eine so enge Bindung an die FAU zeitlich managen können. Dabei wirkt das CxO Council als eine Art Rahmen für eine strategische Aufgabe an der Universität:  Engagement und Art der Anbindung vereinbart die Universitätsleitung mit jedem CxO individuell. Dabei ist in der Regel jede Persönlichkeit einer Einrichtung oder einem Lehrstuhl innerhalb der FAU inhaltlich zugeordnet. Gestartet ist das Council mit sechs Mitgliedern: Neben den bereits genannten Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Prof. Dr. Sabina Jeschke und Jean-Marc Gales sind gegenwärtig Prof. Dr. Armin Schnettler, ehemaliger Executive Vice President New Energy Business/Siemens Energy, Dr. Andrea Grebe, ehemalige Vorsitzende Geschäftsführung Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, und Dr. Christiane Decker, ehemaliges Vorstandsmitglied TeamBank AG, an Bord. Weitere CxOs sind vor allem in den Themenfeldern denkbar, die im Augenblick noch nicht durch einen oder eine CxO begleitet werden. Aktiv auf der Suche ist die FAU jedoch nicht. „Es geht nicht darum, möglichst viele CxOs an die FAU zu binden, sondern Persönlichkeiten, die zu uns und unseren Themen passen, für das CxO Council und seine Aufgaben zu begeistern“, sagt Hornegger. „CxOs werden nicht gesucht – sondern gefunden.“

Quelle: FAU Stabsstelle Presse und Kommunikation
Tel.: 09131/85-70229
presse@fau.de

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Neue Veröffentlichungen

MWK: Mustervereinbarungen für Forschungs- und Entwicklungskooperationen - Ein
Leitfaden für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft (barrierefrei)

Quelle: BMWK

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Patentanmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt

Grafik

Im Vergleich zum Jahr 2020 gingen die Patentanmeldungen um 5,7 Prozent zurück. Erneut steigende Infektionszahlen und mehrfache Lockdowns machten es für viele Unternehmen und Institutionen schwer, die technische Entwicklung und die Ausarbeitung von Patentanmeldungen in gewohntem Umfang voranzutreiben.

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Wissenswertes aus Deutschland

Bereit zur Transformation: Planungs- und Genehmigungsverfahren zukunftsfähig gestalten

So müsste der jährliche Zubau an Windenergieleistung mehr als verfünffacht werden, um den Anteil erneuerbarer Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern. Zu einer flächendeckenden Versorgung mit Glasfaser müsste der Anteil angeschlossener Unternehmen und Haushalte fast versechsfacht werden.

Die Verfahren zur Planung und Genehmigung dieser Vorhaben erstrecken sich heute jedoch über mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte. 20 Jahre dauert derzeit die Umsetzung eines Großprojektes auf der Schiene. Eine Windenergieanlage braucht von der Vorprüfung bis zum Anschluss am Netz durchschnittlich fünf Jahre. In dieser Geschwindigkeit können die ambitionierten Ziele des Klimaschutzes oder der Digitalisierung kaum erreicht werden. Ob Windkraftanlagen, Gewerbe- und Wohnungsbau, Wasserstoffelektrolyseure, Glasfaserleitungen oder 5G-Mobilfunkmasten: Statt mehrerer Jahre müssten die Verfahren auf wenige Monate reduziert werden.

Deshalb ist eine grundlegende Überarbeitung des Bau-, Umwelt- und Verwaltungsverfahrensrechts für alle Wirtschaftsbereiche nötig. Darin sollten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt durchgeführt werden können. Bund und Länder sollten sich auf gemeinsame technische und organisatorische Maßnahmen verständigen. Das gilt insbesondere bei der Ausstattung der Planungs- und Genehmigungsbehörden, der Einführung durchgängig digitaler Verfahren oder der Flächenbereitstellung.

Quelle: DIHK

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BMBF veröffentlicht Eckpunkte für die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI)

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht DATI-Eckpunkte und kündigt Stakeholder-Dialoge an

Es wurden die Eckpunkte für die neue Agentur für Forschung und Innovation, kurz „DATI“ genannt, veröffentlicht. Mit der Gründung der DATI wird ein zentrales Anliegen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Ziel ist es, insbesondere Hochschulen für angewandte Wissenschaften, kleine und mittlere Universitäten sowie mit diesen verbundene regionale Innovationsnetzwerke zu unterstützen. Gefördert werden dabei technologische und soziale Innovationen jedweder Art in Wirtschaft und Gesellschaft.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:

"Wir geben jetzt den Startschuss für die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation, DATI. Wir wollen helfen, die vielen guten Ideen und Forschungsleistungen, die gerade in kleinen und mittleren Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften entstehen, in Wirtschaft und Gesellschaft zu tragen und nachhaltig in den Regionen zu verankern. Wir werden eine schlanke und agile Innovationsagentur schaffen, die hauptsächlich dezentral aufgestellt ist und nach Bedarf berät, vernetzt, unterstützt und fördert. Wir wollen regionale Stärken stärken, neue Akteure ansprechen, Synergien heben und regionale Innovationsdynamiken befördern."

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Franziska Brantner, ergänzt:

"Die DATI stärkt regionale Transfer- und Innovationssysteme. Wir ermöglichen unseren Unternehmen im regionalen Verbund Forschung und Innovation. Dabei werden wir relevante Innovationsakteure und die Zivilgesellschaft intensiv einbeziehen. BMBF und BMWK werden als führende Innovationsressorts auch weiter die inhaltliche Ausgestaltung der DATI als einen gemeinsamen Beitrag für den erfolgreichen Innovationsstandort Deutschland vorantreiben."

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium Thomas Sattelberger kündigt an:

"DATI ist unser Leuchtturmprojekt der Forschungs- und Innovationspolitik und mir ein besonderes Anliegen. Dafür werden wir zeitnah Stakeholder-Dialoge führen, um unser Konzept mit relevanten Akteuren zu diskutieren und Vorschläge für die weitere Ausgestaltung zu entwickeln. Wir benötigen mehr Innovation in unserem Land. Deshalb braucht es eine zukunftsfähige Innovationsagentur mit regionalem Fokus."

Quelle: BMBF

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

DATI – Eine Agentur für mehr Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft?

Oftmals sind den Unternehmen weder die Kooperations- und Fördermöglichkeiten noch die speziellen fachlichen Kompetenzen und Ansprechpartner an den Hochschulen bekannt. Es kann realistischerweise nicht Aufgabe kleinerer und mittlerer Unternehmen sein, zeit- und personalintensive Recherchen zu den Hochschulstrukturen durchzuführen. Gleichzeitig wären Kooperationen mit Hochschulen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sinnvoll, da sie nur selten über eigene Forschungsinfrastruktur oder Labore zur Weiterentwicklung ihrer Produkte und Verfahren verfügen können.  In die andere Richtung sind Impulse aus der regionalen Wirtschaft gerade für die anwendungsorientierten Hochschulen von zentraler Bedeutung. Wie kann die DATI hier unterstützen?

Wirtschaft vor Ort frühzeitig einbeziehen  

Die frühzeitige Beteiligung von regionalen Unternehmen als Ideengeber, Anwender und Gestalter vor Ort ist das A und O bei den geplanten Projekten der DATI. Neben der Wirtschaft spielen weitere Akteure eine Rolle, die nicht zuletzt auch die Kontakte zwischen Betrieben und Wissenschaft herstellen können. Hier kann etwa die IHK-Organisation unterstützen. Ob bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, beim Organisieren von Netzwerken oder bei Patentsprechtagen: Mit über 13.000 Innovationsberatungs-Gesprächen und jährlich mehr als 1.500 Veranstaltungen für Unternehmen bietet die IHK-Organisation eine hilfreiche Anlaufstelle für interessierte Unternehmen – vielleicht auch bald für die DATI.

Transfer flächendeckend ankurbeln

Damit die neue Agentur in der Lage ist, den Transfer in der Breite voranzubringen, sollte sie einen themen- und akteursoffenen Ansatz verfolgen. Das eröffnet auch die Möglichkeit, neuartige Themenfelder oder Lösungsansätze zu verfolgen, die bislang nicht im Fokus der Politik gestanden haben. Ebenso können spezifische regionale Kompetenzen weitentwickelt werden. Was die Akteure im Innovationsgeschehen betrifft, arbeiten nicht nur HAWs und kleine und mittlere Universitäten mit der Wirtschaft zusammen, sondern zum Beispiel auch größere Universitäten oder öffentliche und private Forschungseinrichtungen. Diese wissenschaftliche Vielfalt sollte sich auch in der DATI niederschlagen. Gleichwohl wäre wichtig, dass die für KMU oftmals relevanten HAWs einen angemessenen Zugang zu Fördermitteln erhalten.

Doppelstrukturen vermeiden

Die DATI kann einen wichtigen Beitrag zum Transfergeschehen leisten, wenn sie in Ergänzung zu bestehenden erfolgreichen Innovationsförderprogrammen wie etwa dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) aufgesetzt wird. Zudem sollte eine klare Arbeitsteilung mit anderen Institutionen wie beispielweise der Agentur für Sprunginnovationen oder bestehenden regionalen Allianzen festgelegt werden. Ein agiles und flexibles Agieren der Agentur gelingt nur mit geringeren bürokratischen Anforderungen, mit mehr Digitalisierung im Förderprozess und mit mehr Mut bei den Unterstützungsmöglichkeiten. Denn innovative Formate wie Innovations-Challenges, Reallabore oder Hackathons können bislang ungeahnte Transferpotenziale heben.

In einem Impulspapier hat der DIHK zusammengefasst, was bei der Errichtung der DATI aus Sicht der Wirtschaft beachtet werden sollte. 

Quelle: DIHK

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

DIHK fordert zügige Digitalisierung im Gesundheitssektor

Wie können digitale Möglichkeiten im Gesundheitswesen besser genutzt und innovative Lösungen konsequent vorangetrieben werden? In einem auch vom Vorstand beratenen Impulspapier benennt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) eine Vielzahl von Vorschlägen.

Unzureichende Vernetzung, Hindernisse bei der Datennutzung, komplexe Entscheidungsstrukturen: Die Corona-Krise hat bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen eine lange Mängel-Liste ans Licht gebracht.

"Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, die Impulse aus der Krise für eine stärkere Digitalisierung zu nutzen. In der Telemedizin hat die Praxis bereits bewiesen, dass es funktioniert", sagt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. "Gerade im Gesundheitsbereich werden alle davon profitieren: Digital-Health-Start-ups, Produzenten für Medizintechnik und Arzneimittel ebenso wie Fachkräfte, Krankenhäuser, Krankenkassen – und allen voran natürlich jeder einzelne Patient."

Elektronische Patientenakte hätte in der Pandemie geholfen

Bereits vor der Corona-Pandemie sind der DIHK-Analyse zufolge wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, die zur Bewältigung der Krise allerdings noch nicht voll genutzt werden konnten – beispielsweise die elektronische Patientenakte (ePA). Sie sollte in den Basisfunktionen bereits ab 2021 und mit weiteren Funktionen wie einem digitalen Impfnachweis ab 2022 zur Verfügung stehen, sodass Versicherte dabei auch über das Smartphone auf ihre Daten zugreifen können.

Wertschöpfung und Jobs durch Digitalisierung

Durch eine konsequente Nutzung der Digitalisierung können zum einen Wertschöpfung und Arbeitsplätze durch Innovationen in Deutschland entstehen. Zum anderen würde sich auch die Versorgung insgesamt verbessern: Zum Beispiel könnte Künstliche Intelligenz (KI) helfen, seltene Erkrankungen leichter zu diagnostizieren.

Wenn Telemonitoring bei chronischen Krankheiten flächendeckend genutzt würde, könnten therapeutische Maßnahmen schneller eingeleitet werden. Das unterstützt die Fachkräftesicherung der Wirtschaft insgesamt, wenn die Beschäftigten gesünder und krankheitsbedingte Ausfallzeiten kürzer und seltener sind.

"Die konsequente Nutzung der Digitalisierung kann zu einem sinnvolleren Einsatz der knappen Fachkräfte beitragen und zugleich die Qualität der Versorgung steigern", sagt Dercks. "Dies wirkt sich perspektivisch auch positiv auf die Ausgabenentwicklung im Gesundheitswesen aus – und das kommt der gesamten Wirtschaft zugute. Wegen der demografischen Entwicklung müssen Belegschaften insgesamt gesünder und damit verbundene Zusatzkosten für den Faktor Arbeit auch langfristig bezahlbar bleiben."

Gesundheitsforschung stärken

Die Pandemie hat außerdem gezeigt, wie wichtig eine leistungsfähige Gesundheitsforschung zum Beispiel für eine zügige Entwicklung von Impfstoffen sein kann. Es ist daher wichtig, dass die Gesundheitsforschung weiter gestärkt und dabei auch die Möglichkeiten der Datennutzung verbessert wird. Daten sind nicht nur eine wesentliche Grundlage für viele digitale Geschäftsmodelle, sondern auch für viele Hersteller von Arzneimitteln oder Medizinprodukten. Regelmäßig müssen Unternehmen derzeit auf Gesundheitsforschungsdaten aus anderen Ländern zurückgreifen, zum Beispiel um KI-gestützte Produkte zu trainieren oder Bestandsprodukte zu verbessern.

Der DIHK fordert deshalb, dass das geplante Gesundheitsdatennutzungsgesetz zügig umgesetzt wird und dabei die private Forschung einbezogen sowie deren Bedarfe berücksichtigt werden. Dercks: "Der neue Rechtsrahmen sollte die Abgabe und Nutzung von Gesundheitsdaten über die gesamte Versorgungskette eindeutig und auch möglichst bundesweit einheitlich regeln – unter Berücksichtigung des geplanten europäischen Gesundheitsdatenraumes. Nur so lässt sich ein grenzüberschreitender Datenzugang sicherstellen und das volle Potenzial ausschöpfen."  

Zur Orientierung lohnt sich immer auch ein Blick ins Ausland: In Frankreich etwa wird aktuell ein Health-Data-Hub aufgebaut, über den auch die industrielle Forschung auf Antrag einen Zugang zu Forschungsdaten erhalten kann.

Quelle: DIHK

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Halbleitermangel: DIHK-Stellungnahme zum Chips Act

Der DIHK hat sich im Rahmen der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission mit einer Stellungnahme dazu positioniert. Aus der deutschen Wirtschaft gibt es grundsätzlich breite Zustimmung für dieses Vorhaben. Die gegenwärtige Knappheit an Chips aber auch die darüber hinaus gehend als zu sehr auf einige wenige Herstellerländer bewertete Konzentration der Chip-Produktion wird von den deutschen Unternehmen als Grund gesehen, die Chip-Industrie in der EU zu stärken und Fabriken – auch aus Drittstaaten – anzusiedeln, um die Versorgungssicherheit und die technologische Souveränität zu gewährleisten. Die finanzielle Förderung von Start-Ups und KMU wird dabei genauso positiv bewertet wie der Aufbau von Pilotlinien, um mit kürzeren Test- und Validierungsphasen die Transformation vom Chip-Design hin zu marktreifen Produkten zu beschleunigen.

Wenngleich die Ansiedlung von Chip-Fabriken mit umfangreicher finanzieller Förderung grundsätzlich als notwendig angesehen wird, gibt es Zweifel an dem reinen Fokus auf Chips der neuesten Generation im Sinne der kleinsten Strukturgrößen, wie er von der EU-Kommission gegenwärtig verfolgt zu werden scheint. Unternehmen aus Deutschland nutzen diese neueste Generation von Chips gegenwärtig nur sehr begrenzt. Sie werden auf Jahre hinaus noch hauptsächlich Chips anderer Strukturgrößen benötigen. Diese können jedoch aufgrund anderer Merkmale wie Sicherheit oder Energieeffizienz trotzdem innovativ und in ihrem Segment Weltspitze sein.

Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neuen Kompetenzen, in Krisenzeiten Exportverbote zu verhängen und (mindestens unter dem Chips Act geförderten) Unternehmen in Notfällen vorzuschreiben, welche Chips wann zu produzieren sind, wird aus der deutschen Wirtschaft kritisch bewertet. In solch hoch komplexen globalen Wertschöpfungsketten können staatliche Eingriffe zu unbeabsichtigten Folgen an andere Stelle in derselben oder auch Problemen in anderen wichtigen Wertschöpfungsketten führen, als auch Gegenreaktionen anderer Staaten zur Folge haben.

Zusammenfassend ist der Chips Act daher aus Sicht der deutschen gewerblichen Unternehmen in vielerlei Hinsicht positiv zu bewerten, allerding sollte an einigen Punkten noch nachgebessert werden.

Quelle: DIHK

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Dipl.-Ing. (FH) Richard Dürr (Tel: +49 911 1335 1320, richard.duerr@nuernberg.ihk.de)

Investitionspläne gebremst - Negative Tendenzen für Forschung und Entwicklung

Im Frühsommer 2022 wollen 29 Prozent der Betriebe ihre Investitionen ausweiten (zuvor 31 Prozent) und 23 Prozent weniger investieren (zuvor 19 Prozent). Der resultierende Investitionssaldo aus positiven und negativen Bewertungen halbiert sich gegenüber der Vorumfrage auf sechs Punkte – und liegt damit gerade noch über dem langjährigen Durchschnitt von vier Punkten.

Vor allem Industrie kürzt Investitionen

Kräftige Abstriche nehmen insbesondere die Industrieunternehmen bei ihren Investitionsplänen vor, der Saldo sinkt um 14 auf neun Punkte. Damit kommt die kontinuierliche Verbesserung der Investitionspläne seit dem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie zu einem Ende. Insbesondere die Investitionsgüterhersteller nehmen angesichts der trüben Geschäfts- und Exporterwartungen Kürzungen vor (Saldo von sieben nach zuvor 24 Punkten). Besonders kräftig streichen dabei die Maschinenbauer ihre Investitionspläne zusammen (Saldo von neun nach zuvor 30 Punkten).

Auch das Baugewerbe passt seine Investitionspläne merklich nach unten an (Saldo von minus neun nach zuvor fünf Punkten), und auch bei den Händlern zeichnet sich ein Rückgang ab, wenn auch nicht ganz so gravierend (Saldo von null nach zuvor sieben Punkten).

Bei den Dienstleistern zeigt sich, dass diejenigen mit positiveren Geschäftsaussichten auch ihre Investitionspläne eher ausweiten wollen. So halten sich im Gastgewerbe beispielsweise expansive und restriktive Unternehmen wieder die Waage, nachdem zu Jahresbeginn die Investitionsabsichten noch deutlich im Minus waren (Saldo von null nach zuvor minus elf Punkten). Dennoch zeigen sich auch spürbare Eintrübungen, nämlich bei Verkehrsunternehmen wie Betrieben aus dem Straßenverkehr und Schienennahverkehr (Saldo von ein nach zuvor acht Punkten) – und noch deutlicher im Straßengüterverkehr (Saldo von minus vier nach zuvor sieben Punkten). Die verschlechterten Geschäftserwartungen dieser Branchen machen sich bei ihren Investitionsplänen bemerkbar. Vor allem die steigenden Energie- und Rohstoffpreise (Risikonennung jeweils 92 Prozent) dürften erhebliches Kapital binden, das für Investitionen fehlt.

Gefährliche Tendenzen für Forschung und Entwicklung

Ob Energiekrise, Corona oder die Unsicherheiten über die Entwicklung der Nachfrage auf den Märkten – das alles drückt auf die Investitionsstimmung, und die Einsparung von Kosten rückt stärker in den Vordergrund. Während der Umweltschutz (alle Branchen 28 Prozent, Industrie: 36 Prozent) erneut ein Rekordniveau erreicht, möchte nicht mal jedes dritte Industrieunternehmen in Produktinnovationen investieren (32 Prozent nach 36 Prozent) – so wenig wie nie zuvor. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, da die Industrie hierzulande 85 Prozent der privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung schultert. Im Kraftfahrzeugbau, der Branche mit den traditionell höchsten FuE-Aufwendungen, wollen nur noch vier von zehn Unternehmen (40 Prozent nach zuvor 54 Prozent) in Produktinnovationen investieren – der tiefste jemals in einer DIHK-Konjunkturumfrage gemessene Wert.

Quelle: DIHK

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

Neue Potenziale für automatisiertes maschinelles Lernen

Wie gelingt es Unternehmen, die Potenziale der Digitalisierung zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben? Der Einsatz von Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) kann dabei helfen, von der digitalen Transformation bestmöglich zu profitieren. Vor allem ML spielt in der Digitalisierungsstrategie vieler Unternehmen bereits eine große Rolle und ermöglicht unter anderem effizientere Prozesse sowie neue Geschäftsmodelle. Allerdings fehlt es oft an Fachkräften. So ist die Implementierung von ML-Lösungen bisher noch häufig mit hohem Arbeitsaufwand verbunden. Von der Datenakquisition über die Wahl der passenden Algorithmen bis hin zur Optimierung des Trainings ist ein detailliertes Fachwissen in ML notwendig.

Der Ansatz des automatisierten maschinellen Lernens (AutoML) wirkt diesen Herausforderungen entgegen und erleichtert Fachkräften den Einsatz von KI. Dabei wird insbesondere die Wahl der konkreten ML-Algorithmen automatisiert. Anwender müssen sich somit weniger mit ML beschäftigen und auskennen und können sich mehr auf ihre eigentlichen Prozesse konzentrieren. In diesem Zusammenhang markiert Quantencomputing den Durchbruch in eine neue technologische Ära, denn damit lässt sich der AutoML-Ansatz signifikant verbessern. Zudem bietet Quantencomputing die für AutoML oftmals nötige Rechenpower.

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Dr. rer. nat. Ronald Künneth (Tel: +49 911 1335 1297, ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de)

Wissenswertes aus der EU | Internationales

Über eine Milliarde Euro für die EU-Klimawende: Europäische Kommission unterstützt innovative Projekte

Der für den europäischen Gründen Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans sagte dazu:

"Mit dem Innovationsfonds stellt die Europäische Kommission 1,1 Mrd. Euro bereit, um innovative, zukunftsorientierte Unternehmen zu stärken, die Spitzentechnologien entwickeln und die Klimawende in ihren jeweiligen Bereichen vorantreiben. Dies ist eine intelligente Investition in die Dekarbonisierung und Resilienz unserer Wirtschaft und wird die weltweit führende Position unserer Industrie bei sauberen Technologien stärken, lokal Arbeitsplätze schaffen und dazu beitragen, die Umsetzung des europäischen Grünen Deals vor Ort zu beschleunigen."

Mit dem Innovationsfonds, der sich aus Einnahmen der Versteigerung von Emissionszertifikaten im Rahmen des EU-EHS finanziert, sollen Anreize für Unternehmen und Behörden geschaffen werden, schon heute in die nächste Generation CO2-armer Technologien zu investieren. Hierdurch sollen EU-Unternehmen eine Vorreiterrolle einnehmen und sich so Vorteile verschaffen. Der Innovationsfonds wird von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) verwaltet, und die Europäische Investitionsbank gewährt Unterstützung für die Weiterentwicklung vielversprechender, aber noch nicht hinreichend ausgereifter Projekte. Aus dem Fonds werden auch kleinere Finanzhilfen gewährt. Am 31. März wurde eine zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen veröffentlicht, mit der Projekte im Bereich "clean technology" mit 100 Millionen EUR gefördert werden.

Projektsteckbriefe

  • Karios@C: Das Projekt Kairos@C im Hafen von Antwerpen (Belgien) zielt darauf ab, die erste und größte grenzüberschreitende Wertschöpfungskette für die CO2-Abscheidung und -Speicherung zu schaffen, indem CO2 abgeschieden, verflüssigt, transportiert und dauerhaft gespeichert wird. Kairos@C wird den Einsatz mehrerer innovativ Technologien ermöglichen, die zusammen das Potenzial haben, in den ersten zehn Jahren ihres Betriebs Emissionen von 14 Mio. Tonnen (t) CO2-Äquivalenten (Äq.) in die Atmosphäre zu vermeiden.
  • BECCS in Stockholm: Dieses Projekt in Stockholm (Schweden) zielt auf die Errichtung einer vollmaßstäblichen Anlage für Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (BECCS) in der bestehenden Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in Stockholm ab. Dank der Kombination von CO2-Abscheidung und Wärmerückgewinnung wird das Projekt in den ersten zehn Jahren seiner Laufzeit Emissionen von 7,83 Mio. t CO2-Äq. vermeiden.
  • HYBRIT-Demonstration: Das in Oxelösund und Gällivare (Schweden) angesiedelte Projekt zur Demonstration der der Eisenherstellung mit Wasserstoff (Hydrogen Breakthrough Ironmaking Technology, HYBRIT) soll die europäische Eisen- und Stahlindustrie revolutionieren. Auf fossilen Brennstoffen basierende Technologien sollen durch klimaneutrale Alternativen wie die Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff ersetzt werden. Mit diesem Projekt können in den ersten zehn Jahren der Laufzeit potenziell Emissionen von 14,3 Mio. t CO2-Äq. vermieden werden. Darüber hinaus wird eine Technologie eingesetzt, die mit erheblichen Klimavorteilen für die Stahlindustrie auch in anderen Ländern verbunden ist.
  • Ecoplanta: Dieses Projekt, das sich in El Morell (Spanien) befindet, wird eine neuartige gewerbliche Anlage für den europäischen Markt schaffen, in der Abfälle verwendet werden, die andernfalls auf Deponien entsorgt würden. Die Anlage wird jährlich 237.000 t Methanol erzeugen und dadurch 70 Prozent des in nicht recycelbaren Materialien vorhandenen Kohlenstoffs zurückgewinnen. Mit diesem Projekt werden in den ersten zehn Jahren der Laufzeit Emissionen von 3,4 Mio. t CO2-Äq. vermieden.
  • K6-Programm: Das K6-Programm in Lumbres (Frankreich) zielt darauf ab, den ersten CO2-neutralen Zement in Europa zu produzieren. Es soll zu einem repräsentativen Projekt für die weltweite Zementindustrie werden und die Energiewende in einem schwer dekarbonisierbaren Sektor unterstützen. Im Rahmen des Projekts wird eine neuartige Kombination von luftdichtem Brennofen und kryogener CO2-Abscheidung in industriellem Maßstab eingesetzt, wobei das CO2, das andernfalls in die Atmosphäre emittiert würde, an einem Standort in der Nordsee gespeichert wird. Dies wird in den ersten zehn Jahren der Laufzeit zur Vermeidung der Emission von 8,1 Mio. t CO2-Äq. führen.
  • TANGO: Im Rahmen des Projekt TANGO in Catania (Italien) wird eine Pilotanlage für die Herstellung innovativer, leistungsfähiger Photovoltaikmodule in industriellem Maßstab entwickelt. Sie wird die Produktionskapazität von 200 MW um das Fünfzehnfache auf 3 GW pro Jahr steigern. Mit den hergestellten Modulen können, sobald sie in Betrieb sind, in den ersten zehn Jahren Emissionen von bis zu 25 Mio. t CO2-Äq. vermieden werden. Darüber hinaus wird das Projekt TANGO die Wertschöpfungskette in der vorgelagerten Fotovoltaikindustrie in Europa stärken.
  • SHARC: Das Projekt „Nachhaltiger Wasserstoff und Kohlenstoffrückgewinnung“ (Sustainable Hydrogen and Recovery of Carbon, SHARC) in der Raffinerie Porvoo (Finnland) wird die Treibhausgasemissionen verringern, indem von der Erzeugung von Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff (durch die Einführung von Elektrolyse) und zur Wasserstofferzeugung durch den Einsatz von Technologien für die CO2-Abscheidung übergegangen wird. In den ersten zehn Jahren der Laufzeit wird das Projekt SHARC Emissionen von mehr als 4 Mio. t CO2-Äq. vermeiden.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland

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Verzehnfachung der Produktionskapazität von Elektrolyseuren in der EU

Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise haben sich mehrere europäische Industriezweige dazu verpflichtet, die Produktion von grünem Wasserstoff erheblich auszubauen.

Die angekündigte Verzehnfachung der Produktionskapazitäten für Elektrolyseure wird dazu führen, dass in der EU bis 2030 jährlich 10 Millionen Tonnen erneuerbarer Wasserstoff produziert werden. Dies wird die nachhaltige und sichere Energieversorgung Europas verbessern und die Abhängigkeit der EU von russischem Gas verringern.

In der Erklärung verpflichtet sich die Kommission außerdem, einen unterstützenden Rechtsrahmen zu schaffen, den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern und effiziente Lieferketten zu fördern.

Auf nationaler Ebene ist die Bundesregierung ebenfalls aktiv. Erst kürzlich wurde mit Indien eine Vereinbarung für eine Wasserstoff-Kooperation unterzeichnet. Das Land soll ein wichtiger Elektrolysestandort werden.

Quelle: DIHK

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Horizont Europa: Mittel für Forschungsförderung um mehr als eine halbe Milliarde aufgestockt

"Horizont Europa" ist ein mit 95,5 Milliarden Euro ausgestattetes EU-Programm für Forschung und Innovation. Es ist das Nachfolgeprogramm von "Horizont 2020" und läuft noch bis zum Jahr 2027. Neu im Programm sind die EU-Missionen. Sie sind Bestandteil verschiedener Strategien und sollen folgende Prioritäten der EU-Kommission unterstützen: den europäischen Green Deal, ein Europa für das digitale Zeitalter, Europas Plan gegen den Krebs, eine Wirtschaft im Dienste der Menschen und das "neue Europäische Bauhaus".

Obwohl die Ukraine noch nicht mit Horizont Europa assoziiert ist, kommen ukrainische Einrichtungen für eine EU-Finanzierung im Rahmen von Horizont Europa mit Horizont4Ukraine in Betracht.

507  Mio. Euro sind für die fünf EU-Missionen bestimmt, die erst im September 2021 ins Leben gerufen wurden und die im Wesentlichen im Zeitraum bis 2030 Innovationen bei Gesundheit, Klima und Umwelt bis 2030 fördern sollen: "Mission Boden-Deal für Europa", "Mission Anpassung an den Klimawandel", "Mission Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer" und "Mission Krebs", "Mission Städte". Mit weiteren 25 Mio. Euro aus dem Programm MSCA4Ukraine im Rahmen des Programms Marie-Sklodowskit-Curie wird die Fortsetzung der Arbeit von aus der Ukraine vertriebenen Forschenden in einem EU-Mitgliedstaat oder in einem mit Horizont Europa assoziierten Land finanziert. Außerdem werden ukrainische Forscher dabei unterstützt, sich wieder in der Ukraine niederzulassen, sobald dies möglich ist. Rechtsträger mit Sitz in Russland, Belarus oder in nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten der Ukraine werden – von Ausnahmen im Einzelfall – in der Regel von Horizont Europa nicht förderberechtigt sein.

Das Programm "Women TechEU" wird zukünftig mit 10 Mio. Euro unterstützt werden. Damit sollen im laufenden Jahr mehr als 100 von Frauen geführte Start-Ups unterstützt werden. Demgegenüber wird eine Förderung von Business-Angel-Investitionen in der EU neu ins Leben gerufen und mit 2 Mio. Euro unterstützt. Die Kultur- und Kreativbranche erhält künftig Unterstützung bei der Einrichtung kollaborativer Plattformen und Netzwerke mit 6 Mio. Euro. Die Beobachtungsstelle für Innovation im öffentlichen Sektor schließlich wird mit 1,5 Mio. Euro unterstützt werden.

Quelle: DIHK

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AHK China veröffentlicht Innovationsreport 2022

Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Unternehmen in China mit einem herausfordernden regulatorischen Umfeld sowie einem Mangel an strategischen Netzwerken und Partnern für ihre Innovationsaktivitäten konfrontiert sind, während die lokale Konkurrenz immer stärker wird. Deutsche Unternehmen begegnen diesen Herausforderungen, indem sie ihre Innovationsaktivitäten lokalisieren und zunehmend Forschung und Entwicklung in China für den chinesischen, aber auch für den globalen Markt betreiben. Die Studie ist in englischer Sprache verfügbar.

Quelle: AHK China

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

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