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Forschung | Innovation | Technologie AKTUELL

 

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Dr.-Ing. Robert Schmidt

Dr.-Ing. Robert Schmidt

Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik Tel: +49 911 1335 1299
Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Innovation, Forschung, Hochschulen, Technologietransfer Tel: +49 911 1335 1431

Ausgabe 03 | 2023 Erscheinungsdatum: 10. August 2023

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

mit unserem Infoletter "Forschung | Innovation | Technologie AKTUELL" aus dem IHK-Geschäftsbereich Innovation | Umwelt erfahren Sie Neues und Wissenswertes aus den Bereichen Forschung, Innovation und Technologie. Wir haben für Sie ausgewählte Nachrichten aus der Metropolregion Nürnberg, Bayern, Deutschland und der Europäischen Union und darüber hinaus zusammengestellt. Zudem informieren wir Sie über Veranstaltungen unseres Geschäftsbereiches.

Wissenswertes aus der Metropolregion Nürnberg

Uniklinikum der FAU: Einzigartige Vernetzung für Patienten - Spatenstich für 63-Millionen-Forschungsneubau CITABLE

Innerhalb des CITABLE (TRC II) werden sich insgesamt 2.014 Quadratmeter Nutzungsfläche auf sechs Geschosse verteilen; hinzu kommen 1.072 Quadratmeter Technik- und 1.224 Quadratmeter Verkehrsfläche. Neben hochmodernen Laborbereichen sind Besprechungs- und Aufenthaltszonen eingeplant, die den interdisziplinären Austausch fördern sollen. Außerdem befinden sich in dem Gebäude Büros und Seminarräume. Das CITABLE ist ein elementarer Baustein auf dem Forschungscampus Nord, der seit dem Architektenwettbewerb für das Translational Research Center im Jahr 2009 als Einheit geplant wird. Die Baukosten für das CITABLE in Höhe von insgesamt rund 63,4 Mio. Euro werden getragen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Freistaat Bayern. Errichtet wird der DZI-Forschungsneubau vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg.

Prädikat der Extraklasse für die Erlanger Hochschulmedizin

„Der nächste Forschungsbau für Erlangen – ein in Stein gegossenes Prädikat der Extraklasse für die Erlanger Hochschulmedizin. Es zeigt: Die Hugenottenstadt ist Weltstandort der medizinischen Forschung“, unterstrich Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, in seinem Grußwort die Bedeutung des CITABLE. „Der klare Fokus auf translationale, also anwendungsbezogene Forschung macht deutlich: Hier wird medizinischer Fortschritt vom Patienten aus gedacht. Spitzenforschung und Spitzenversorgung gehören zusammen. Das ist Verpflichtung den Patientinnen und Patienten gegenüber. Und: So stellen wir auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Kliniken sicher. Auch in der Medizin gilt: Innovation hilft!“

Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, folgte der Einladung zum Spatenstich ebenfalls und freute sich besonders für seinen Wohnort: „Das ist ein großartiger Tag für unseren Medizinstandort Erlangen. Mit dem CITABLE entsteht ein einzigartiges interdisziplinäres Forschungsgebäude, das in unmittelbarer Nähe zur Patientenversorgung erstmals Forschung an den Schnittstellen zu Immuntherapie, Biophysik und digitaler Medizin ermöglicht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten werden an bahnbrechenden neuen Diagnostik- und Therapieverfahren arbeiten. Das kann Patientinnen und Patienten bei Entzündungs- und Krebskrankheiten weltweit helfen.“

Gelebte Interdisziplinarität zum Wohl der Patientinnen und Patienten
Dass ein Universitätsklinikum nie stillsteht, die kontinuierliche Weiterentwicklung in der Forschung wichtig ist und dass dies immer wieder eine bauliche Veränderung des Stadtbildes erfordert, ist auch im Erlanger Rathaus gut bekannt. „Der Wissenschaftsstandort Erlangen wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Mit dem CITABLE und seiner fußläufigen Reichweite zum Internistischen Zentrum des Uniklinikums Erlangen rückt diese hochmoderne Forschungsinfrastruktur noch näher an die Patientinnen und Patienten heran“, machte Jörg Volleth, 2. Bürgermeister der Stadt Erlangen, deutlich. „Es freut mich sehr, dass durch diesen Neubau ein einzigartiges Zusammenwirken verschiedener Forschungsfelder zum Wohle von Patientinnen und Patienten mit entzündlichen Erkrankungen und Krebserkrankungen verwirklicht wird.“

Dank der kurzen Wege zwischen dem Uniklinikum Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der seit vielen Jahren aktiven interdisziplinären Zusammenarbeit steht das CITABLE-Konzept in guter Tradition. „Die Stärke der FAU zeigt sich in ihrer Vielfalt – gerade was die Forschung betrifft. Das CITABLE ist dafür ein perfektes Sinnbild: Es forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fächern gemeinsam an Entzündungs- und Krebserkrankungen und arbeiten dafür eng mit Ärztinnen und Ärzten des Uniklinikums Erlangen zusammen“, erläuterte Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU. „Neuartige Diagnoseverfahren und hochinnovative Therapien kommen so schneller im klinischen Alltag an. Genau das macht moderne Forschung am Wissenschaftsstandort Erlangen-Nürnberg aus.“

Planung im Rekordtempo

Das Jahr 2023 steht zunächst allerdings noch ganz im Zeichen des Rohbaus. „Wir freuen uns, mit einer Planung im Rekordtempo wesentlich zum schnellen Baubeginn des über 60 Millionen Euro teuren Forschungsneubaus beizutragen“, sagte Jan Knippel, Bereichsleiter Hochschulbau Erlangen des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg. „In nur 400 Arbeitstagen haben wir die komplexe Planung durchgezogen und die haushaltsrechtliche Genehmigung beim Bayerischen Landtag erwirkt.“

Quelle: FAU

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

Digital durchgängig und exakt eingepasst ins Bad

Mehr Vielfalt für das Badezimmer geht kaum: Etwa 30 Mio. Varianten von Badmöbeln kann die Burgbad AG in ihren vier Werken herstellen und damit die individuellen Wünsche ihrer Kunden erfüllen. Möglich wird dies durch eine vollständig digitalisierte und hoch flexible Produktion. "Unser Anspruch ist industrielle Fertigung mit Losgröße 1", sagte Peter Schmidt-Gebhardt, Geschäftsführer von Burgbad in Greding-Grafenberg, beim Besuch des IHK-Ausschusses Industrie/Forschung/Technologie. Aus einer Vielzahl von Design- und Systemlinien, Oberflächen, Farben, Beschlägen usw. können sich die Kunden Badmöbel und Waschtische in individuellen Maßen anfertigen lassen. Von den Bändern laufen deshalb nur sehr wenige Produkte, die sich gleichen.

Schon in den 1990er Jahren hat sich das Unternehmen von der Serienfertigung verabschiedet. Heute sieht sich Burgbad als Marktführer für individuelle Badmöbel-Lösungen im hochwertigen Segment. Die Produkte sind deshalb nicht in Bau- oder Möbelmärkten zu finden, sondern werden nur über Großhändler und Sanitärbetriebe verkauft. Diese planen zusammen mit ihren Kunden individuelle Badeinrichtungen und geben die Möbel entsprechend bei Burgbad in Auftrag. Fast alle Holzteile werden von Burgbad selbst produziert. Durch die individuelle Fertigung ist es auch möglich, die Einrichtungen exakt an Waschtische anderer Marken anzupassen. Intelligente IT-Konzepte ermöglichen es, die große Fertigungstiefe und die große Zahl an Varianten mit möglichst niedriger Lagerhaltung und kurzen Lieferzeiten für die Kunden zu vereinen. Und weil in den drei deutschen Werken (Greding-Grafenberg, Schmallenberg, Lauterbach) und im französischen Betrieb in Nogent-le-Roi dieselben Datenmodelle und IT-Strukturen verwendet werden, lassen sich auch Produktionsschwankungen zwischen den Standorten schnell ausgleichen.

Peter Schmidt-Gebhardt nannte vier Bausteine, mit denen es gelungen sei, die auftragsbezogene und individuelle Fertigung umzusetzen: Maschinen (moderner Maschinenpark mit zahlreichen Sonderanlagen), Information (konsequente Vernetzung, Digitalisierung und Prozessoptimierung), Mensch (hohe Verantwortung für die Qualität der einzelnen Produkte; je nach Auftragsvolumen flexibel geplante Arbeitszeiten der Teams) und Automatisierung. Beim letzten Punkt habe man noch Nachholbedarf, weshalb derzeit auf dem Areal in Greding-Grafenberg eine neue Produktionshalle errichtet wird. Ziel sei nicht der Abbau von Arbeitsplätzen, sondern weitere Verbesserungen bei der flexiblen Produktion. "Ein Denken in Mitarbeiterzahlen ist nicht zielführend, die entscheidende Ziffer ist die Produktivität pro Mitarbeiter", so der Geschäftsführer.

Derzeit beschäftigt Burgbad an den vier Standorten rund 800 Mitarbeiter. In den Jahren der Corona-Pandemie boomte das Geschäft bei Burgbad, weil viele Hausbesitzer die Zeit nutzten, um ihre Bäder zu modernisieren oder neu einzurichten. Nach diesem außerordentlichen Hoch ist das Geschäft etwas zurückgegangen; die Belegschaft nutzt nun die Flexibilität der Lebensarbeitszeitkonten und baut entsprechend Stunden ab, die sich vorher angesammelt haben.

Die Burgbad AG schaut auf eine lange Geschichte zurück, die bis in das Jahr 1946 zurückreicht: Damals hatte Firmengründer Dieter Ruddies im Sauerland mit der Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Holz begonnen, u. a. Holzbaukästen für Kinder, Kaffeemühlen, Nähkästchen und Tapeziertische. 1965 begann dann die Produktion von Badmöbeln. In den 1990er Jahren baute Burgbad ihre Aktivitäten aus, indem sie die Kama Bad GmbH in Greding-Grafenberg, das Werk in Nogent-le-Roi sowie die Firmen Schock (Spiegelschränke) und Miral (Mineralguss) übernahm. Seit rund 15 Jahren gehört Burgbad zum türkischen Konzern Eczacibasi Holding, die alle Marken unter der neuen Marke "burgbad" zusammenfasste. "Unsere Firmengeschichte zeigt, dass wir immer gut auf die Marktanforderungen reagiert haben und stolz auf die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens und unserer Mitarbeiter sein können", so Schmidt-Gebhardt. Dies zeige sich auch daran, dass die Burgbad AG mehrfach zertifiziert und ausgezeichnet worden sei, beispielsweise für hohe Qualität und Nachhaltigkeit. Außerdem ist sie nach eigenen Angaben der erste klimaneutrale Hersteller von Badmöbeln.

Quelle: WIM – 8-9 | 2023

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

IHK-Patent-Report - "Findige Mittelfranken"

Erfindungsstark präsentieren sich die Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Mittelfranken: Der Wirtschaftsraum behauptet sich – gemessen an der Zahl der publizierten Patente – als eine der führenden Innovationsregionen in Deutschland. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Patente in Bayern 2023“ des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK), die federführend von der IHK Nürnberg für Mittelfranken erstellt wurde.

Mittelfranken meldet im bayern- und deutschlandweiten Vergleich deutlich mehr Patente an, als gemäß Einwohnerzahl, Bruttoinlandsprodukt und Zahl der Unternehmen zu erwarten wäre: 20 Prozent aller bayerischen und sechs Prozent aller deutschen Patente kommen aus dem Regierungsbezirk Mittelfranken. Damit konnte die Region ihre Anteile gegenüber der letzten Ausgabe des IHK-Patent-Reports im Jahr 2019 sogar leicht erhöhen. Als Grundlage für den aktuellen Report dienten die Daten des Europäischen Patentamts (EPA) und des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) für das Jahr 2021.

Eine der Stärken der Region ist die Medizintechnik, die auch im Entwicklungsleitbild der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) als regionales Kompetenzfeld definiert wurde. So ist Mittelfranken im Technologiefeld „Diagnostik, Chirurgie, Identifizierung“ bei den publizierten Patenten deutlich überproportional vertreten: 53 Prozent der bayerischen bzw. 18 Prozent der deutschen Patente in diesem Bereich kommen von dort.

Auch im Maschinenbau ist der IHK-Bezirk Mittelfranken weit überdurchschnittlich präsent: Dies betrifft beispielsweise die Unterklassen „Getriebe“, „Wellen, Einzelteile von Kurbeltrieben, Lager“ und „Ventile für Kraft- und Arbeitsmaschinen“ in der internationalen Patentklassifikation (IPC). Zu den zehn Technologiefeldern, in denen in Mittelfranken die meisten Patente angemeldet wurden, zählen außerdem diese Patentklassen: Messen elektrischer oder magnetischer Größen, dynamoelektrische Maschinen, Übertragung digitaler Information, Steuer- oder Regelsysteme allgemein, Wechsel- bzw. Gleichrichter sowie elektrische digitale Datenverarbeitung. Dagegen sind die Anmeldungen im Bereich „Halbleiterbauelemente“ im Vergleich zur letzten Erhebung zurückgegangen. Dieses Segment ist in den mittelfränkischen „Top 10“ der Patentanmeldungen nicht mehr vertreten.

Neu im jetzigen IHK-Report ist der Fokus auf die „Kraftfahrzeugtechnik“: Hier sind in Bayern die Anmeldungen im Bereich der Elektro- und Hybridantriebe sowie der Batterietechnologie seit 2017 um rund 60 bzw. 81 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum gingen die IPC-Anmeldungen, die dem Verbrennungsmotor zuzuordnen sind, um ein Drittel zurück.
Wichtigste Patentanmelder in Mittelfranken

Die mit Abstand meisten Patente aus Mittelfranken entfallen auf Siemens und Schaeffler Technologies (rund 56 Prozent der Anmeldungen im Regierungsbezirk). Auf den weiteren Plätzen der wichtigsten Patentanmelder folgen diese Unternehmen und Forschungseinrichtungen: Fraunhofer-Gesellschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Diehl Stiftung & Co. KG (Nürnberg), Semikron Elektronik GmbH & Co. KG (Nürnberg), Robert Bosch GmbH (Nürnberg), Adidas AG (Herzogenaurach), Biotronik SE & Co. KG (Nürnberg), Vitesco Technologies GmbH (Nürnberg), Primetals Technologies Germany GmbH (Erlangen), Infineon Technologies AG (Erlangen), Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG (Fürth) und Alfmeier Präzision SE (Treuchtlingen).

Die Auswertung der publizierten Patente zeigt nach Aussage von IHK-Innovationsexpertin Dr. Elfriede Eberl aber auch, dass die Patentaktivitäten im Mittelstand noch ausbaufähig sind. Um Erfindungen kommerziell verwerten zu können, sei ein möglichst frühzeitiger Schutz von Erfindungen jedoch mit entscheidend. Durch das neue einheitliche Patentsystem der Europäischen Union, das am 1. Juni 2023 in Kraft getreten ist, sei es nun auch für mittelständische Unternehmen deutlich einfacher und kostengünstiger, Innovationen europaweit schützen zu lassen (siehe zugehöriger Artikel).

Weitere Informationen zum IHK-Report "Patente" finden Sie unter www.ihk-nuernberg.de/patentreport.

Quelle: WIM – 8-9 | 2023

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

IHK-Studie „Industrie 4.0 in Nordbayern“ - Von Daten getrieben

Bei der digitalen und vernetzten Produktion (Industrie 4.0) ist die deutsche Wirtschaft international mit führend. Die „intelligente“ Fertigung ist zu einem Erfolgsmodell geworden, bei dem die internationale Konkurrenz aber stark ist. Ermutigend aus Sicht der Europäischen Metropolregion Nürnberg (ENM): Die nordbayerischen Unternehmen sind in dieser Disziplin überdurchschnittlich gut aufgestellt und konnten ihre Position in den vergangenen Jahren noch ausbauen. Der Pferdefuß dabei: Kleinere produzierende Unternehmen haben bei der Umsetzung von Industrie 4.0 noch erheblichen Nachholbedarf – gerade bei den datengetriebenen Geschäftsmodellen, die als besonders chancenreich gelten. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie „Industrie 4.0 in Nordbayern“ der sechs nordbayerischen IHKs unter Federführung der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Wegen des schnellen Wandels in der digitalen Produktion führt IW Consult (eine Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln) im Auftrag der IHKs seit 2016 alle drei Jahre diese Studie durch, um den Reifegrad der Unternehmen beim Thema Industrie 4.0 zu messen. An der jüngsten Umfrage Ende 2022 hatten sich 479 Unternehmen beteiligt, die davon auch ganz konkret profitieren: Sie haben eine individuelle Auswertung erhalten, aus denen sie ihren Reifegrad bei sechs Themenfeldern ablesen können, die für Industrie 4.0 entscheidend sind: Smart Factory / Smart Operations / Smart Products / Data driven Services / Strategie /Mitarbeiterkompetenzen.

Die aktuelle Umfrage bestätigt, dass der Reifegrad hinsichtlich Industrie 4.0 in Nordbayern seit neun Jahren kontinuierlich angestiegen ist (in den letzten drei Jahren nochmals um 30 Prozent). Aktuell gab erstmals mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen an, dass sie schon Aktivitäten auf diesem Zukunftsfeld gestartet hätten. Industrie 4.0 wird zudem immer stärker als positiv besetztes Thema wahrgenommen, bei dem es mehr Chancen als Risiken gebe. Der Wermutstropfen ist allerdings, dass der Reifegrad sehr stark von der Unternehmensgröße abhängt: Bei Kleinunternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern, auf die die meisten Teilnehmer an der Umfrage entfallen, hat die Hälfte noch keinerlei Maßnahmen umgesetzt. Von den Großunternehmen haben dagegen nur knapp drei Prozent nichts in Richtung Industrie 4.0 unternommen.
Datengetriebene Geschäftsmodelle

Die nordbayerischen Unternehmen haben sich in fast allen Themenfeldern verbessert, wie beispielsweise bei der Smart Factory oder bei den Kompetenzen der Mitarbeiter. Wichtigste Baustelle sind die datengetriebenen Geschäftsmodelle: Zum einen ist der Reifegrad hier am geringsten. Zum anderen droht der mittelständisch geprägten Industrie die Gefahr, dass sie gerade bei diesem Zukunftsthema von monopolistischen Plattformbetreibern abhängig wird, die sich zwischen Kunden und Lieferanten drängen. „Es besteht damit ein gewisses Risiko, zur austauschbaren verlängerten Werkbank zu werden“, warnt Dr. Ronald Künneth, Automatisierungsexperte bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken und Koordinator der Umfrage. Aus diesem Grund hätten Politik und Wirtschaft gemeinsam die Initiative „Manufacturing X“ gestartet. Das „X“ steht für „Exchange“ (Datenaustausch), ähnlich wie bei dem Projekt „Gaia X“ (sichere Dateninfrastruktur in Europa) oder dem Forschungsprojekt „Catena X“ der Automobilindustrie.

Es handelt sich um ein Daten-Ökosystem, in dem der industrielle Mittelstand Daten direkt untereinander teilen kann, ohne zentrale Plattformen nutzen zu müssen. „Dieser Datentausch funktioniert zwar noch nicht, aber die elementaren Voraussetzungen dafür sind in den nordbayerischen Industrieunternehmen vorhanden“, so Künneth. So würden von den regionalen Unternehmen nicht nur klassische Stamm- und Finanzdaten gespeichert, sondern in beträchtlichem Umfang auch diejenigen Produktions- und Prozessdaten, die für neue Geschäftsmodelle besonders bedeutsam sein. Um aus diesen Daten Wertschöpfung zu gewinnen, müssten diese noch mit einheitlichen Standards aufbereitet werden. Hier mangelt es laut Künneth noch an pragmatischen Lösungen, die für den Mittelstand zu stemmen sind. Eine weitere Hürde, die die Unternehmen davon abhält, sich noch stärker bei Industrie 4.0 zu engagieren, sind fehlende Fachkräfte.

So viele Unternehmen wie noch nie gaben bei der aktuellen Umfrage an, dass sie sich angesichts des komplexen Themas weitere Unterstützung durch die IHKs wünschen. Drei Viertel der Betriebe gaben zu Protokoll, dass sie noch mehr Fachinformationen, Erfahrungsaustausch und Vernetzung begrüßen würden. Die sechs nordbayerischen IHKs, die auch das Netzwerk „Automation Valley Nordbayern“ mit etwa 300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Automatisierungstechnik tragen, werden deshalb ihre Aktivitäten rund um Industrie 4.0 nochmals ausbauen. Ein Akzent soll auf die Frage gesetzt werden, wie mit Daten und mit Technologien aus den Bereichen Data Analytics und Künstliche Intelligenz zusätzliche Wertschöpfung geschaffen werden kann.

www.automation-valley.de

Quelle: WIM – 8-9 | 2023

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Dr. rer. nat. Ronald Künneth (Tel: +49 911 1335 1297, ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de)

Wissenswertes aus Bayern

Noch freie Plätze: Jetzt zum Beratungsangebot zur Steigerung der Ressourceneffizienz im Betrieb anmelden!

Ziele der aktuellen Beratungskampagne sind die Prozessoptimierung, die Steigerung der Material- und Rohstoffeffizienz sowie eine langfristige Kostensenkung in Ihrem Betrieb.

Ein gemeinsamer Workshop zur Schulung und Qualifizierung von Mitarbeitenden stellt den Auftakt der Beratung dar.

Anschließend werden in individuellen Onlineterminen und einem Materialaudit vor Ort Einsparpotenziale analysiert. Darauf aufbauend werden geeignete Maßnahmen ermittelt, bei deren Umsetzung geholfen sowie Fördermöglichkeiten geprüft. Die Ergebnisse werden als REZ-Praxisbeispiel aufbereitet.

Sie sind ein kleines oder mittleres Unternehmen des produzierenden Gewerbes aus Bayern? Dann lassen Sie sich von der Würzburger Umwelt- und Qualitätsmanagement Consulting GmbH (WUQM) im Auftrag des REZ zu einem der folgenden Themen individuell und kostenfrei beraten:

  • Öko- bzw. Produktdesign
  • Digitalisierung des Produktionsprozesses
  • Lieferketten
  • Kreislauffähigere Geschäftsmodelle
  • Materialflusskostenrechnung inkl. CO2-Bilanzierung von Produktionsprozessen

Wenden Sie sich gerne an materialeffizienz@wuqm.de oder rufen Sie die Kolleginnen und Kollegen des REZ an: 0821/9071-5910 oder 0911/1335-1469.

Steigern Sie mit uns die Ressourceneffizienz in Ihrem Unternehmen!

Sina Scherer | 0911-1335-1469 | sina.scherer@lfu.bayern.de

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Dr.-Ing. Robert Schmidt (Tel: +49 911 1335 1299, Robert.Schmidt@nuernberg.ihk.de)

Weltspitze in Innovation: THE Impact Ranking bestätigt Position der FAU in der Top-Liga der internationalen Universitäten

„Wir sind sehr stolz auf das herausragende Abschneiden unserer FAU in diesem wichtigen Ranking“, sagt FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger. „In der Kategorie Innovation stehen wir weltweit ganz vorn. In zwei anderen Sparten, nämlich Gesundheit und Energie, konnten wir uns gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich verbessern. Das sind gute Gründe zum Jubeln.“

Als einer der innovationsstärksten Universitäten fiel es der FAU leicht, in diesem Feld auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die volle Punktzahl zu holen und so den ersten Platz zu belegen. In der Kategorie „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ waren neben Industriekooperationen und Drittmittel sowie Patenten, die auf FAU-Forschung basieren, Initiativen ausschlaggebend, die wie die Digital Tech Academy, das Josephs, der Zollhof oder das FAU-Gründerbüro ideenreiche Ausgründungen aus der Universität fördern.

Den deutschen Spitzenplatz in Sachen „Gesundheit und Wohlbefinden“ sicherte sich die FAU zum Beispiel mit umfangreichen Angeboten rund um das körperliche und geistige Wohlergehen ihrer Beschäftigten und Studierenden. Im internationalen Vergleich konnte sich die FAU von den besten 30 Prozent der Universitäten im Vorjahr unter die 20 besten Prozent nach oben arbeiten.

In der Kategorie „Saubere und bezahlbare Energie“ punktet die Uni unter anderem mit ihrer erfolgreichen Initiative in der Energiekrise „FAUspartEnergie“ sowie dem Forschungsschwerpunkt „Energiesysteme der Zukunft“. Hier kletterte die FAU international von den 40 Prozent Besten gleich in die Gruppe der 20 Prozent besten Universitäten.

Die sehr gute Wertung im Bereich „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ sicherte sich die Universität mit ihren umfassenden Angeboten an die breite Öffentlichkeit in der Region wie dem Botanischen Garten und den Sammlungen, Konzerten und Ausstellungen, Vorträgen und Tagen der offenen Tür und der Langen Nacht der Wissenschaft.  

Das Ranking

Für das THE Impact Ranking wurden, analog zu den 17 globalen Zukunftszielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht, Kriterien entwickelt, mit denen sich Universitäten bewerten und vergleichen lassen. Dabei war den Universitäten freigestellt, für welche Bereiche sie sich bewerben. Die FAU stellte sich für das aktuelle Ranking dem Wettbewerb für die Nachhaltigkeitsziele (SDG – Sustainability Development Goals) „Gesundheit und Wohlbefinden“, „Gute Lehre“, „Geschlechtergerechtigkeit“, „Bezahlbare und saubere Energie“, „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ und „Nachhaltige Städte und Gemeinden“.

Quelle: FAU

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Förderprogramm für Pionierlösungen und neuartige Geschäftsmodelle

Die entsprechende Richtlinie wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Bundesminister Robert Habeck: „Eine moderne Wirtschaftspolitik muss Innovationen ganzheitlich betrachten. Wegweisende Neuerungen kommen nicht allein aus der technischen Forschung und Entwicklung. Auch neue Geschäftsmodelle, Organisationskonzepte und Servicedesigns können hochinnovativ sein. Mit der Förderung solcher nichttechnischen Innovationen erweitern wir das Förderspektrum und damit auch unseren Blick auf Innovationen.“

Details zum ersten Call und zum Bewerbungsverfahren werden voraussichtlich noch in diesem Sommer bekanntgegeben. Weitere Calls folgen nach aktueller Planung ungefähr im Halbjahresrhythmus; für jeden Call sind aktuell rund 10 Mio. EUR Budget vorgesehen.

Das IGP war zunächst als befristeter Pilot gestartet worden, der mit einem neuen innovationspolitischen Ansatz rund 300 Innovationsprojekte anschob, u.a. kreativwirtschaftliche Konzepte, neue Organisationsmodelle, innovative Plattformformate, Bildungsinstrumente, u.v.a.

Nichttechnische Innovationen standen bislang nicht im Fokus der Innovationsförderung und erforderten auch neue Auswahlverfahren, wie beispielsweise Pitches vor einer externen Jury.

Eine externe Evaluation hat den Erfolg des neuen Ansatzes im Pilotprojekt bestätigt, sie erwartet u.a. positive Wirkungen auf die Fördernehmer wie auch auf Dritte und empfiehlt die nun beschlossene Fortsetzung des Programms. Damit erweitert das BMWK den innovationspolitischen Fokus über Technologieentwicklung hinaus und eröffnet perspektivisch einer Vielzahl von Innovatorinnen und Innovatoren neue Unterstützungsmöglichkeiten.

Beim IGP erfolgt die Auswahl der Förderprojekte durch thematische Ausschreibungen („Calls“), zu denen im wettbewerblichem Verfahren Projektideen eingereicht werden. Der erste Call wird das Themenfeld Geschäftsmodelle und Pionierlösungen für ökologische Innovationen adressieren, also u.a. neue Konzepte der Kreislaufwirtschaft, Designs für Klimaschutz und Energiewende, digitale Lösungen für Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit etc.

Das Programm ist eingebettet in das BMWK-Förderkonzept „Von der Idee zum Markterfolg“ und trägt zur Umsetzung der Start-up-Strategie der Bundesregierung bei. Mit seinem Fokus auf nichttechnische Innovationen und seiner Call-Systematik kann es verschiedene innovationspolitische Ziele unterstützen, u.a. die im Koalitionsvertrag benannten Felder digitaler, kreativwirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Innovation. Einige Förderprojekte der IGP-Pilotphase präsentieren sich beim Innovationstag Mittelstand des BMWK.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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Veranstaltungsübersicht

Aktuelle Veranstaltungen aus dem Geschäftsbereich Innovation | Umwelt

 

Veröffentlichungen

Aktuelle Ausschreibungen und Publikationen 2023

Aktuelle Ausschreibungen und Publikationen erhalten Sie über die Innovationsnachrichten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.

 

Wissenswertes aus Deutschland

Auf dem Weg zu Net Zero: Technologien für die Transformation

Der Net Zero Industry Act des EU Green Deal Industrial Plan zielt darauf ab, die industriellen Produktionskapazitäten der Netto-Null-Technologien für die ökologische Transformation möglichst schnell hochzufahren. Wie wirken sich die politischen Weichenstellungen auf die Produktionskapazitäten der Netto-Null-Technologien in den Unternehmen aus?

Das Industrieforum 2023 „Auf dem Weg zu Net Zero: Technologien für die Transformation“ findet am Dienstag, den 5. September, von 10:00 bis 12:00 Uhr im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin statt und wird genau diese Frage diskutieren.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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Online-Konsultation zum Reallabore-Gesetz der Bundesregierung

Dennoch stellen sich angesichts der Vielzahl der potenziellen neuen Anwendungsfelder eines Reallabore-Gesetzes und der Komplexität und Dynamik des Themas viele offene Fragen. Vor diesem Hintergrund hat das BMWK die breite Konsultation zum Reallabore-Gesetz und zu weiteren Maßnahmen gestartet.

In Hinblick auf dringende Veränderungen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Energiewende können Reallabore ein gutes Werkzeug zur Erprobung darstellen.

Wenn Sie daher Interesse an einer Beteiligung haben, finden Sie weitergehende Informationen zur Konsultation in dem untenstehenden Link. Die Online-Teilnahme ist bis zum 29. September möglich.

Dort finden Sie auch das „Grünbuch Reallabore“, welches die Grundlage für die Konsultation ist. Es beschreibt zum einen die Ausgangslage und die konkreten Vorschläge. Zum anderen stellt es offene Fragen zu allen Teilen des Reallabore-Gesetzes und der weiteren Maßnahmen. Ebenso finden Sie auf der Website auch ein detailliertes Konzept für den One-Stop-Shop Reallabore.
 
Wir danken allen Teilnehmenden der Konsultation vorab sehr herzlich für ihr Engagement und ihre Vorschläge. Ebenso würden wir uns sehr freuen, wenn Sie die Einladung zur Teilnahme in Ihren Netzwerken verteilen und an weitere Interessierte weiterleiten.
 
Bei Fragen zur Konsultationen wenden Sie sich gern an die Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstelle Reallabore im BMWK unter reallabore@bmwk.bund.de.
 
Zum Hintergrund:
Es ist Auftrag des Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode, ein Gesetz vorzulegen, das einheitliche und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für Reallabore bietet und neue Freiräume zur Erprobung von Innovationen ermöglicht. In der Umsetzung der BMWK-Reallabore-Strategie haben wir bereits wichtige neue Erprobungsmöglichkeiten geschaffen und Erfahrungen gewonnen, welche Rahmenbedingungen Reallabore brauchen, um erfolgreich zu sein. Dennoch stellen sich angesichts der Vielzahl der potenziellen neuen Anwendungsfelder eines Reallabore-Gesetzes und der Komplexität und Dynamik des Themas viele offene Fragen. Vor diesem Hintergrund hat das BMWK die breite Konsultation zum Reallabore-Gesetz und zu weiteren Maßnahmen gestartet.
 
Wie geht es nach der Konsultation weiter:
Die eingereichten Antworten fließen in die Erarbeitung eines Gesetzentwurfes sowie weiterer Maßnahmen durch die Bundesregierung ein. Wir werden die Konsultation umfassend auswerten und auf dieser Basis einen Referentenentwurf des Reallabore-Gesetzes sowie ergänzende Maßnahmen entwickeln. Ziel ist, dass das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird. Und in Sachen Netzwerk: Der One-Stop-Shop Reallabore könnte in Zukunft die Angebote dieses Netzwerks erweitern und vertiefen. Daneben könnte die vielseitige Expertise im Netzwerk auch für die Beratung von Reallaboren (Fachgruppen und Mentoringprogramm) durch den One-Stop-Shop eingebunden werden (siehe Konzept). Wir freuen uns also schon heute auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit Ihnen in Zukunft.
 

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

 

© BMWK, RKW-Kompetenzzentrum

Viele ZIM-Projekte zum Thema Ökologie/Nachhaltigkeit (Unternehmesangaben)

Das zeigt die neueste veröffentlichte Expertise des RKW Kompetenzzentrums zu den Wirkungen von ZIM-Projekten und ZIM-Netzwerken.

Quelle: BMWK, RKW-Kompetenzzentrum

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Grafik des Monats Juli 2023 © SV Wissenschaftsstatistik gGmbH; Stifterverband

Steuerliche Forschungsförderung: Bekanntheit nach Unternehmensgröße

Allerdings hat die Bekanntheit der Forschungszulage auch bei KMU seit 2019 deutlich zugenommen.

Quelle: SV Wissenschaftsstatistik gGmbH; Stifterverband

 

Neue Wirkungsanalyse zum ZIM veröffentlicht

Durchschnittlich erzielten die Unternehmen bereits ein Jahr nach Projektende rund 153.000 Euro Umsatz, der auf das geförderte Projekt zurückzuführen ist. Zusätzlich wurden durch die ZIM-Projekte durchschnittlich ein neuer Job geschaffen, rund fünf Arbeitsplätze gesichert.

Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen erhielt im Untersuchungszeitraum eine Erstförderung im Rahmen des ZIM. Der Anteil der Erstbewilligungsempfänger lag 2018 bei 48 Prozent, 2021 bei 54 Prozent.

Erfasst wurde auch der Bezug zu ökologischen und nachhaltigen Themen. So wies mehr als die Hälfte der 2020 beendeten ZIM-Projekte (55 %) den Angaben der Unternehmen nach einen Bezug zu den beiden Themen auf.

Auch trage das ZIM dazu bei, dass sich der Anteil der Unternehmen erhöht, die regelmäßig Forschung und Entwicklung (FuE) durchführen. Den Angaben der Unternehmen zufolge führten 55,8 Prozent der geförderten Unternehmen im Jahr vor Beginn der ZIM-Projekte kontinuierliche FuE durch, während sich der entsprechende Anteil nach dem Ende der ZIM-Projekte im Jahr 2021 auf 67,8 Prozent steigerte.

Der veröffentlichten Expertise des RKW-Kompetenzzentrums liegt eine im Juli bis September 2022 durchgeführte Befragung von Unternehmen zugrunde, die ihre Vorhaben 2020 beendet hatten. Sie wird in der Regel jährlich durchgeführt und dient der statistischen Erfolgskontrolle der ZIM-Projekte.

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Wissenswertes aus der EU | Internationales

Ausschreibung des internationalen Fördernetzwerks IraSME

Bis zum 27. September 2023 können mittelständische Unternehmen sowie kooperierende Forschungseinrichtungen aus den teilnehmenden Ländern und Regionen Anträge auf Förderung für ihre innovativen marktorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekte einreichen.

Quelle: BMWK

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Ein Chatbot – viele Facetten

Klare Spielregeln für KI

So hat die EU-Kommission im April 2021 den Entwurf für ein "Gesetz über Künstliche Intelligenz", den sogenannten Artificial Intelligence Act (AI-Act), vorgelegt. Der Entwurf unterscheidet KI-Anwendungen nach verschiedenen Risikoklassen und knüpft an diese unterschiedliche Anforderungen an – zum Beispiel in Bezug auf Datenqualität oder Transparenzpflichten. Je höher die Risikoklasse, desto strenger sind die Anforderungen. Ziel ist es, die Sicherheit und das Vertrauen in KI-Anwendungen zu stärken.

Für die Wirtschaft ist das von hoher Bedeutung, denn hiervon wird abhängen, wie hoch der Erfolg und die Akzeptanz der Technologie ist. Viele Unternehmen befassen sich derzeit mit der Frage, ob sie in KI-Technologien investieren sollen. Eine positive Antwort darauf kann es nur geben, wenn Unternehmen einen Rechtsrahmen vorfinden, der es ihnen ermöglicht, KI in der EU langfristig rechtssicher zu entwickeln und anzuwenden.

KI statt K.O.

Aktuell wird in Brüssel darüber diskutiert, wie sogenannte "Allzweck-KI", zu der auch ChatGPT zählt, in den AI-Act integriert werden kann. Eine Überregulierung an dieser Stelle würde die europäische Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung des Technologiestandortes für Unternehmen gefährden. Viele Unternehmen stehen unter großem Druck, sich Herausforderungen wie der Transformation Richtung Klimaneutralität sowie dem Fachkräftemangel zu stellen. Unterstützende Technologien wie ChatGPT können ihnen dabei eine große Hilfe sein. Gerade in risikoarmen Anwendungsszenarien sollten Betriebe nicht unnötig eingeschränkt werden. Es ist wichtig, dass auch bei KI-Tools wie ChatGPT der risikobasierte Ansatz des AI-Act konsequent zur Anwendung kommt – also nach Ausmaß des Risikos unterschieden wird. Angesichts des breiten Anwendungsfeldes und der unterschiedlichen Einsatzzwecke ist die Risikobestimmung von Allzweck-KI jedoch ohne Frage eine große Herausforderung.

Die Zeit läuft

Bis ein einheitlicher europäischer Rechtsrahmen in Anwendung tritt, wird es noch dauern. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Verhandlungen 2024 ihren Abschluss finden. Nach dem Inkrafttreten des AI-Act dauert es voraussichtlich noch zwei weitere Jahre bis zur vollständigen Anwendbarkeit. Für viele Unternehmen ist das zu lange. Sie benötigen Klarheit und Unterstützung bei Rechtsfragen der Anwendung, zum Beispiel durch Handlungsleitfäden. Auch Rahmenbedingungen für den datenschutzkonformen Einsatz sollten zügig auf den Weg gebracht werden, zum Beispiel mehr Transparenz über den Ort der Datenverarbeitung und den Umgang mit personenbezogenen Daten. Auf nationaler Ebene befasst sich derzeit eine Taskforce der Datenschutzkonferenz mit dem Thema.

Betrieblicher Umgang mit KI

Wichtig ist jetzt, dass sich Unternehmen mit den Chancen und möglichen Risiken vertraut machen und die vorhandenen gesetzlichen Grundlagen beim Einsatz von KI-Anwendungen wie ChatGPT beachten. Zum Beispiel sollten sich Mitarbeitende über die aktuellen urheber- oder datenschutzrechtlichen Risiken informieren und sicherstellen, dass sie keine Rechtsverletzungen begehen. Eine Unterstützung bei der Anwendung bietet ein entsprechender DIHK-Orientierungsrahmen.

Darüber hinaus gilt es, die Vermittlung von Wissen über die Funktionsweise der Systeme voranzutreiben. KI-Kompetenz ist das Gebot der Stunde. Im Rahmen der Initiative #GemeinsamDigital richten die IHKs kostenlose Weiterbildungsangebote zum KI-Technologien aus.

Quelle: DIHK

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Dr. rer. nat. Ronald Künneth (Tel: +49 911 1335 1297, ronald.kuenneth@nuernberg.ihk.de)

EU-Kommission stellt neuen Technologiefonds vor

Die Kommission schlägt vor, den Erhalt der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit der Union mit einem Betrag von 10 Milliarden Euro zu fördern. Mit der Plattform soll die Einführung und der Ausbau strategischer Technologien in der EU in den Bereichen Digitalisierung sowie Spitzen-, saubere und Biotechnologien gefördert werden. Insgesamt werden ihr 10 Milliarden Euro im Jahr zur Verfügung gestellt. Im Vergleich: Deutschland bezuschusst mit diesem Betrag ein einziges Investitionsvorhaben, die Chip-Fabrik von Intel in Magdeburg.

STEP wird auf bestehenden EU-Programmen (Aufbau- und Resilienzfazilität, InvestEU, Innovationsfonds, Horizont Europa, EU-Verteidigungsfonds sowie den Kohäsionsfonds und anderes) aufbauen. Zum Teil werden bislang nicht benötigte Mittel aus diesen Fonds herangezogen, zum Teil werden Finanzierungsanteile der EU erhöht – auf bis zu 100 Prozent – zum Teil soll es Verfahrenserleichterungen geben. Die zusätzlichen 10 Milliarden Euro teilen sich wie folgt auf:

  •     3 Milliarden Euro für InvestEU
  •     0,5 Milliarden Euro für Horizont Europa
  •     5 Milliarden Euro für den Innovationsfonds
  •     1,5 Milliarden Euro für den Europäischen Verteidigungsfonds

Das Produkt aus Umplanungen, zusätzlichem Geld aus den Hauptstädten und das mit den öffentlichen Milliarden angereizte private Kapital (Faktor von bis zu zehn) sollen nach Schätzungen der Kommission 160 Milliarden Euro sein, die über STEP für strategische Investitionen bereitstehen sollen.

Der Plattform beigestellt sind ein STEP-Portal, als zentrale Anlaufstelle für Projektträger und Unternehmen, und ein STEP-Siegel, das Projekten vorbehalten ist, welche sowohl die Anforderungen der Plattform als auch der jeweiligen oben genannten EU-Programme erfüllen. STEP richtet sich an Unternehmen in verschiedenen Stadien der Unternehmensentwicklung (vom Start-up aufwärts) und an solche aller Größenklassen.

Es leistet neben Zuschüssen auch Eigen- und Fremdkapitalunterstützung. Konkrete Beispiele für einige der oben genannten Technologien sind: KI, 5G, Quantencomputer und virtuelle Realität auf der einen, Wärmepumpen, Strom- und Wärmespeicher, Wasserstoff und verbesserte Rohstofffördertechnologien auf der anderen Seite.

STEP ist eine hilfreiche Finanzierungs-Plattform. Sie programmiert Geld neu, das in EU-Töpfen bereits vorhanden ist, aber (zeitnah) nicht mehr einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden kann. Zusammen mit privatem Kapital und insgesamt 10 Milliarden Euro aus den Budgets der EU-Mitglieder soll eine dreistellige Milliardensumme zusammenkommen. Dies könnte die Wettbewerbssituation von EU-Unternehmen spürbar verbessern. Wichtig: Die EU kommt dafür ohne neue Schulden aus.

Quelle: DIHK

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

KMU-Fonds: Geistiges Eigentum schützen

Der KMU-Fonds ist eine Initiative der EU-Kommission, die vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) durchgeführt und noch bis zum 8. Dezember 2023 dauern wird.

Quelle: EUIPO

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Dr. rer. nat. Elfriede Eberl (Tel: +49 911 1335 1431, elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de)

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