Energie | Umwelt | Rohstoffe AKTUELL

Das neue Magazin elektrotechnik INDUSTRIAL ENERGY ist offizielles Organ der EUREM-Weiterbildung. Teilnehmer und Absolventen der Qualifizierung zum Europäischen EnergieManager (EUREM) erhalten zukünftig das Fachmagazin.

„Gesetzliche Vorgaben, Wettbewerbsdruck und Konsumentenwünschen setzen die Unternehmen beim Thema Energie und Umwelt unter Zugzwang. Energiemanager sind deshalb aus den Produktionsprozessen nicht mehr wegzudenken und die Weiterbildung im EUREM-Programm macht die Mitarbeiter fit für die Zukunft“, erklärt Robert Weber, verantwortlich für die elektrotechnik INDUSTRIAL ENERGY. „Wir von der IHK Nürnberg für Mittelfranken, die IHKs in Deutschland und unsere internationalen Partnerorganisationen bilden die Europäischen EnergieManager (kurz: EUREM) weltweit aus, organisieren Fachveranstaltungen und wollen unsere Absolventen auch darüber hinaus zeitnah über technische Entwicklungen, gesetzliche Vorgaben und Managementaufgaben informieren und ihnen einen Mehrwert bieten“, begründet Dr. Robert Schmidt von der IHK Nürnberg für Mittelfranken das Engagement der Kammer. Das Ziel der Partner: elektrotechnik INDUSTRIAL ENERGY und die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit ihrem EUREM-Programm schaffen in Print und digital eine Wissens-Community für die Energiemanager, in der sie sich aktiv einbringen können. Gemeinsam mit der Redaktion sollen sich die Energiemanager über Entwicklungen und eigene Erfahrungen austauschen können. 

In Deutschland absolvierten bereits über 2500 Teilnehmer die Ausbildung zum EnergieManager (IHK) | European EnergyManager und sicherten sich das begehrte Zertifikat. Weltweit sind es ca. 4000 Absolventen, die heute die Produktion effizienter gestalten. Mehr zum EUREM-Programm finden Sie unter www.energiemanager.ihk.de und unter www.energymanager.eu.

Das Magazin elektrotechnik INDUSTRIAL ENERGY startete am 1. August 2014 seine Onlineplattform, erscheint im Print erstmals im September 2014 und 2015 dann fünfmal, inklusive eines e-Papers in Englisch zur 6. Internationalen Konferenz für Europäische EnergieManager im April 2015 in Prag. Die Auflage beträgt 14.962 Exemplare. Mehr Informationen finden Sie unter: www.media.vogel.de/elektrotechnik-industrial-energy

Bei der öffentlichen Abwasserentsorgung arbeiten Freistaat und Kommunen seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber betonte bei der Übergabe eines Förderbescheides für sieben Kleinkläranlagenbetreiber der Gemeinde Babensham: "Durch intensive Bemühungen hat Bayern bei der öffentlichen Abwasserentsorgung höchste Standards für eine hervorragende Gewässerqualität gesetzt. Ein bedeutender Beitrag für die sichere Abwasserentsorgung im ländlichen Raum ist die Unterstützung von Kleinkläranlagen. In den vergangenen zehn Jahren hat der Freistaat rund 175 Millionen Euro für den Bau und die Nachrüstung von Kleinkläranlagen zur Verfügung gestellt. Damit ist Bayern Spitzenreiter im Ländervergleich."

Die öffentliche Abwasserentsorgung ist ein großes Erfolgskapitel bayerischer Umweltpolitik. Rund 97 Prozent der Bevölkerung in Bayern sind heute an knapp 2.700 kommunale Abwasseranlagen angeschlossen. Das Abwasser der restlichen drei Prozent der Bevölkerung wird dauerhaft über mechanisch-biologische Kleinkläranlagen entsorgt. Deshalb unterstützt der Freistaat seit dem Jahr 2003 die Betreiber mit einem speziellen Förderprogramm.

Ziel des Programms ist es, Kleinkläranlagen die Umrüstung auf den aktuellen Stand der Technik zu ermöglichen. Rund 60.000 Kleinkläranlagen wurden seitdem mit biologischen Stufen nachgerüstet. Dabei wurden insgesamt rund 175 Millionen Euro bewilligt, wobei die Mittel überwiegend in den ländlichen Raum flossen. Da die Umrüstung der in Betracht kommenden Kleinkläranlagen nahezu abgeschlossen ist, läuft das Förderprogramm Ende des Jahres 2014 aus. "Bayern ist Vorreiter bei der Kleinkläranlagenförderung und hat mehr Anlagen nachgerüstet als alle anderen Länder. Unser Ziel ist die vollständige Umrüstung bis zum Jahr 2015. Wer von der Förderung noch keinen Gebrauch gemacht hat, sollte die Gelegenheit in den nächsten Monaten nutzen", so Huber.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Staatsregierung die Kommunen bei der Errichtung von Abwasseranlagen mit rund 8,8 Milliarden Euro finanziell unterstützt. Dank der umfassenden Bemühungen von Kommunen und Freistaat sind die bayerischen Flüsse und Seen sauber. Rund drei Viertel der Fließgewässerkörper Bayerns weisen bezüglich der organischen Belastung einen guten oder sehr guten Zustand auf. Alle Seen im Freistaat erfüllen die strengen Anforderungen der EU-Badegewässer-Richtlinie.

(Quelle: Pressemitteilung vom 6.8.2014, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Alle Unternehmen müssen nach § 64 EEG 2014, wenn sie in die Ausgleichsregel wollen, bei einem Stromverbrauch über 5 GWh ein Energiemanagementsystem nach 50001 bzw. einen Eintrag in das EMAS-Register nachweisen.

Für das Antragsjahr 2015 gibt es eine Übergangsregelung für Unternehmen mit einem Stromverbrauch von unter 10 GWh, die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nun in einem Hinweisdokument veröffentlicht hat. Dieser zufolge müssen die Unternehmen dem BAFA dann keine Bescheinigung vorlegen, wenn sie nachweisen können, dass sie bis zum 30.09.2014 dazu nicht in der Lage waren.

Diesen Nachweis können die betroffenen Unternehmen dem BAFA durch die Erklärung eines Zertifizierungsunternehmens erbringen, welches belegt, dass

• sie den Betrieb eines Energie- und Umweltmanagementsystem nicht rechtzeitig aufnehmen konnten (Unternehmensseite) und/oder
• dass in der Kürze der für die Antragstellung verbleibenden Zeit (wegen Kapazitäts-auslastung im Zusammenhang mit der Ausschlussfrist) kein Zertifizierungsprozess möglich war (Zertifiziererseite).

Ausreichend ist die Erklärung eines Zertifizierungsunternehmens mit aktueller Akkreditierungs- oder Zulassungsurkunde, die vor dem 01.10.2014 datiert sein muss.

Im Hinweisdokument ist ein entsprechendes Musterschreiben enthalten.

Damit müssen neben den Betreibern von PV-Anlagen, für die diese Pflicht schon länger besteht, auch Betreiber von Windenergie-, Biomasse-, Geothermie-, Klärgas-, Deponiegas-, Grubengas- sowie Wasserkraftanlagen Inbetriebnahmen, Erweiterungen und Stilllegungen melden.

Die Meldepflicht (§ 6) ist Teil des neuen EEG, das ebenfalls am 1. August in Kraft getreten ist. Da sich die weitere Entwicklung der Vergütung einzelner Technologien künftig am Zubau bemisst, wurde die Ausweitung des Registers notwendig. Nach der Anlagenregisterverordnung müssen Anlagen innerhalb der ersten drei Wochen nach Inbetriebnahme gemeldet werden. Für dieses Jahr gibt es eine Übergangsregelung: Verspätete Meldungen sind noch bis 30. November möglich, ohne dass dadurch der Anspruch auf EEG-Vergütung entfällt.

Das Register erfasst den Energieträger, den Anlagenstandort sowie technische Parameter. Anhand der eingegangenen Daten ermittelt die Bundesnetzagentur den jeweiligen Anlagenzubau und leitet daraus die künftigen Fördersätze ab.

Das BMWi plant zudem, auch Daten von konventionellen Kraftwerken, Stromspeichern und steuerbaren Verbrauchseinrichtungen zu erfassen. Dazu soll in Kürze eine eigene Verordnung auf den Weg gebracht werden.

Gesetzliche Grundlage ist die in Kraft getretene Anlagenregister-Verordnung. "Mit dem Anlagenregister nimmt die Bundesnetzagentur ein neues und wichtiges Werkzeug der EEG-Reform in Betrieb", sagte Bundesminister Sigmar Gabriel. "Dank der Ausbaukorridore für Wind, Photovoltaik und Biomasse treiben wir die Energiewende von nun an planbarer, verlässlicher und systematischer voran und nehmen damit eine entscheidende Weichenstellung für ihren Erfolg vor. Das Anlagenregister bildet hierfür die Grundlage, weil es den Zubau aller Erneuerbarer-Energien-Anlagen erfasst."

Im Anlagenregister müssen die Betreiber sämtlicher Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ihre neu gebauten Anlagen melden. Dies gilt auch, wenn der Strom nicht nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert wird. Die Meldung von neuen Photovoltaikanlagen wird zunächst weiterhin über das PV-Meldeportal der Bundesnetzagentur abgewickelt. Bestandsanlagen müssen nur ausnahmsweise registriert werden, so etwa wenn sich ihre Leistung ändert.

Ziel des Registers ist es, den Zubau neuer Anlagen genau zu erfassen, damit darauf basierend die im reformierten EEG enthaltenen, zubauabhängigen Förderhöhen bestimmt werden können.

Einzelheiten zum neuen Anlagenregister und zu der Meldepflicht für die Anlagenbetreiber sind auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/anlagenregister veröffentlicht. Der Text zur Anlagenregisterverordnung ist auch abrufbar unter www.erneuerbare-energien.de.

(Quelle: Pressemitteilung vom 5.8.2014, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

Im BMWi-Auftrag hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 26.05.2014 ihren dritten Bericht „Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland im Jahre 2013“ vorgelegt. Aus der als Anlage 1 beigefügten Zusammenfassung und der als Anlage 2 beigefügten Studie ist u. a. festzuhalten:

1. Mit 371.400 Menschen arbeiteten im Jahr 2013 in Deutschland im Bereich der erneuerbaren Energien rund 7 Prozent weniger als 2012. Einen regelrechten Einbruch der Beschäftigtenzahlen gab es im Bereich der Solarenergie, eine Zunahme dagegen in der Windenergie.
2. Obwohl die Erneuerbaren Energien 2013 bereits mit über 25 Prozent zum deutschen Stromverbrauch beitrugen, waren sowohl die Investitionen in Deutschland als auch die Umsätze der deutschen Unternehmen  dagegen das zweite Mal in Folge rückläufig; bei den Investitionen ein Rückgang um 62 Prozent, bei den Beschäftigten um 44 Prozent. Dafür verantwortlich ist vor allem der Rückgang des Photovoltaik-Marktes.
3. Der deutsche Windenergiemarkt konnte mit einem Zubau von knapp drei Gigawatt weiter wachsen. Auch die deutschen Exporterfolge konnten aufrechterhalten werden. Insgesamt arbeiteten 137.800 Menschen in diesem Bereich.
4. Die meisten der 371.400 Personen, die im Jahr 2013 direkt wie indirekt im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiteten, arbeiten weiterhin im Anlagenbau für das In- und Ausland (62 Prozent); mittlerweile jedoch bereits 36 Prozent im Anlagenbestand.
5. Die Aussichten der erneuerbaren Energien-Branche in Deutschland sind eher schwierig einzuschätzen. Durch die Revision der Förderung sowie eine mögliche Neugestaltung des Marktes erfolgt vorerst kein nennenswertes Beschäftigungswachstum. Viele Unternehmen konzentrieren sich daher auf Exportaktivitäten sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
6. In den kommenden Jahren werden insbesondere China, Japan sowie die USA die weltweite Entwicklung anführen. Aber auch neue Zukunftsmärkte in Lateinamerika, Afrika und im nahen Osten werden besondere Exportmöglichkeiten für die deutsche Industrie bieten.

Auch in Mittelfranken konnte der massive Rückgang der Beschäftigung im Bereich Photovoltaik beobachtet werden, die Binnennachfrage auch in den Bereichen Wind on-shore und Biomasse stagnierte insbesondere vor dem Hintergrund der unsicheren Situation bei der politischen Entwicklung rund um das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG).

Ihr Ansprechpartner bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken:
Dr. Robert Schmidt, robert.schmidt@nuernberg.ihk.de, 0911 1335-298

Wie nach der Richtlinie möglich, bleibt der Verkehrssektor bei der Betrachtung außen vor. Die Regierung hat damit ihre Meldung vom 4.12.2013 konkretisiert. Von den 1.758 PJ sind bereits anrechenbare Maßnahmen in Höhe von 25 Prozent abgezogen.

Folgende Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Einsparziel zu erfüllen:

• Aufstockung und Verstetigung des CO₂-Gebäudesanierungsprogramms
• Gebäudesanierungsfahrplan mit dem Ziel, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu haben
• Förderung anspruchsvoller Effizienzmaßnahmen in der Wirtschaft, durch Handwerk und Mittelstand, Kommunen und Haushalten aus dem Energie- und Klimafonds
• Verankerung des Top-Runner-Prinzips, flankiert durch nationale Maßnahmen
• Förderung fachlich fundierter und unabhängiger Energieberatung, insbesondere über die Effizienz von Heizungsanlagen
• Ausbau der kostenlosen Energieberatung für Haushalte mit niedrigen Einkommen und Unterstützung von Investitionen in energiesparende Haushaltgeräte
• Verbesserung der Informationen von Käufern und Mietern über die energetische Qualität von Gebäuden

Weitere noch zu spezifizierende Maßnahmen sind u. a.:

• Prüfung verstärkter Anreize für energetische Sanierungen,
• Weitere Anreize (rechtlich, informatorisch etc.) für den Ausbau des Energiedienstleistungsmarktes
• Etablierung von Netzwerken und Stärkung Eigeninitiative
• Stärkung Contracting

Über die einzelnen Maßnahmen wird aber erst im Rahmen des Nationalen Energieeffizienzaktionsplans entschieden.

Das Energiekonzept der Bundesregierung legt ambitionierte Leitlinien für das zukünftige Energiesystem fest. Bis 2050 sollen die Erneuerbaren Energien 80 Prozent des Strombedarfs bereitstellen. Dieses Ziel ist nur durch einen Ausbau und eine Ertüchtigung der Stromnetze zu erreichen. Stromnetze müssen zukünftig eine aktivere Rolle bei der Energiebereitstellung übernehmen. Neue Anforderungen ergeben sich zum Beispiel daraus, dass die dezentrale Erzeugung und die Verbrauchsschwerpunkte geografisch sehr weit auseinander liegen können. Neue Übertragungstechnologien wie die Hochspannungsgleichstromübertragung können hier Abhilfe schaffen.

Eine weitere Herausforderung bilden die volatilen Verhältnisse bei der Einspeisung aus Wind- und Sonnenenergie. Sie erfordern eine Informations- und Kommunikationstechnik der Netze, die zu jeder Zeit die Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch hält. Optimierte Übertragungs- und Verteiltechniken, intelligente Stromnetze, neue Konzepte zur Netzplanung und Betriebsführung sowie ein innovatives Lastmanagement können hier zu einer Lösung beitragen.

Viele dieser notwendigen Technologien sind noch in der Entwicklung und müssen erst ihre Einsatzreife unter Beweis stellen. Die gemeinsame Förderinitiative "Zukunftsfähige Stromnetze" setzt hier an und bringt einen die gesamte Wertschöpfungskette umfassenden Innovationsprozess in Gang. Das ist entscheidend, um Technologiesprünge zu machen, Kosten zu senken und eine schnelle Markteinführung neuer innovativer Netztechnologien zu ermöglichen.

Die Förderinitiative ist sowohl in der Industrie als auch bei Forschungseinrichtungen auf großes Interesse gestoßen. An den für die Förderung vorgesehenen Vorhaben beteiligen sich über 90 Hochschulinstitute und Forschungseinrichtungen und über 90 Unternehmen - davon über 40 kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.forschung-stromnetze.info

(Quelle: Pressemitteilung vom 6.8.2014, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

Nicht zu verwechseln ist der NEEAP mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE), mit dem die Energieeffizienzrichtlinie umgesetzt werden soll. Dieser soll im Herbst vorgelegt werden.

Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.

Hier sollte zunächst geprüft werden, ob eine solche Reserve zusätzliches Speichervolumen und damit mehr Versorgungssicherheit schafft oder lediglich private Kapazität verdrängt. Weiterhin schlägt der Antrag des Freistaates vor, dass Gasnetzbetreiber die Gasentnahme aus den Speichern unterhalb definierter Füllstände untersagen können. Für beide Maßnahmen ist mit Mehrkosten für die deutsche Wirtschaft zu rechnen.

Der Vorschlag fällt mit dem andauernden Gasstreit zwischen Gazprom und der Ukraine zusammen. Hier werden aktuell Befürchtungen geäußert, der Lieferstopp gegenüber der Ukraine beeinträchtigt die Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland. Der russische Gasversorger Gazprom hatte seine Gaslieferungen an die Ukraine am 16. Juni vorerst eingestellt. Das Unternehmen wird die Ukraine aufgrund ausstehender Rechnungen nur noch gegen Vorkasse beliefern. Von dem Lieferstopp sind Gaslieferungen an Länder der Europäischen Union, darunter Deutschland, nicht betroffen. Das bestätigte auch ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.

Aus der Russischen Föderation als wichtigstem Lieferanten deckt Deutschland 38 Prozent seines Erdgasbedarfs. Ein großer Teil wird über durch die Ukraine führende Gas-Pipelines geliefert. Seit der Inbetriebnahme der Nord Stream Pipeline hat die Bedeutung der Ukraine als Transitland jedoch abgenommen. Die Wahrscheinlichkeit verringerter Liefermengen, wie während des russisch-ukrainischen Gaskonflikts von 2009, ist also gesunken.

Zudem sind die Füllstände der 51 Gasspeicher in Deutschland auch aufgrund des milden Winters mit 75 Prozent überdurchschnittlich hoch. Die Befüllung für den Winter 2014/15 verläuft damit planmäßig. Die speicherbare Gasmenge entspricht dem Verbrauch von ca. drei Monaten. 

Dessen ungeachtet sind Vorschläge richtig, die Versorgungssicherheit in Europa und Deutschland weiter zu erhöhen. Dazu hat die EU-Kommission kürzlich einen Strategieentwurf vorlegt, der beim EU-Gipfel am 26./27. Juni 2014 erörtert wurde. Die wesentlichen Hebel für mehr Versorgungssicherheit liegen danach mittelfristig in der Diversifizierung der Gaslieferanten, einer verbesserten europäischen Transportinfrastruktur sowie in einer Senkung des Verbrauchs. Die Verbrauchssenkung soll mittel- und langfristig über Energieeffizienzmaßnahmen, insbesondere im Gebäudesektor bzw. im Wärmemarkt erreicht werden.

Die Bundesregierung hat am 2. Juli 2014 beschlossen, sich als Kandidat für die Initiative für mehr Transparenz in der Rohstoffwirtschaft EITI (Extractive Industries Transparency Initiative) zu bewerben. EITI verfolgt das Ziel, die Geldströme für die Förderung von Rohstoffen transparenter zu machen.

Zukünftig würden damit alle staatlichen Einnahmen, die in Deutschland durch die heimische Rohstoffförderung generiert werden, offengelegt. Die Initiative EITI wurde auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg 2002 ins Leben gerufen. EITI ist ein Zusammenschluss aus Regierungen, Unternehmen, Investoren und der Zivilgesellschaft. Ziel ist die Verbesserung der Transparenz in der Rohstoffindustrie, und zwar bezüglich der Förderung von Öl, Gas, Kohle und anderen Rohstoffen.

Staaten, die den Standard einführen wollen, müssen in einem jährlichen EITI-Bericht alle Steuern und sonstigen Zahlungen offenlegen, die von Rohstoffförderunternehmen an die Regierung gezahlt werden. Konkret stellt der sogenannte EITI-Standard sieben Voraussetzungen auf, die ein Land erfüllen muss, um zunächst als EITI-Beitrittskandidat und anschließend als EITI-konformes Land anerkannt zu werden.

 Die sieben Voraussetzungen von EITI sind:

• die Überprüfung der Einhaltung von EITI im Land durch eine sogenannte Multi Stakeholder Gruppe (MSG)
• die pünktliche Veröffentlichung des EITI-Berichts einmal pro Jahr
• die inhaltliche Vollständigkeit des EITI-Berichts inklusive detaillierter Informationen über die Rohstoffproduktion im Inland, eventuelle staatliche Beteiligungen an Unternehmen, Darlegung der Berechtigungen für die einzelnen Rohstoffförderprojekte, Investitionen in Infrastruktur für die Rohstoffförderung etc.
• die vollständige Offenlegung aller Zahlungsströme für die heimische Rohstoffgewinnung im EITI-Bericht
• eine Qualitätssicherung der Anwendung von EITI nach einem international anerkannten Standard
• die für alle Bürger zugängliche Veröffentlichung des EITI-Berichts
• ggf. die Vornahme weiterer Schritte und Aktivitäten durch die Multi Stakeholder Group, je nach Ergebnis des EITI-Berichts

Kern der EITI-Umsetzung in Deutschland ist die Einrichtung einer Multi-Stakeholder-Gruppe (MSG), die sich voraussichtlich aus jeweils fünf Vertretern der Regierung, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zusammensetzen wird. Die MSG hat wesentlichen Einfluss auf die Ausgestaltung des EITI-Berichtsstandards in Deutschland. Am 17. Juli 2014 wurde vereinbart, dass DIHK und BDI die Koordinierung der MSG-Besetzung von Seiten der Wirtschaft übernehmen.

Das Treffen der Task Force findet statt am 27. August 2014 von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr, im Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Straße 29, 10178 Berlin statt. Es wird um Anmeldung bis Mittwoch, den 20. August 2014, bei Frau Eva Stollberger
(e.stollberger@bdi.eu) gebeten.

Weitere Informationen und Unterlagen erhalten Sie hier.

Die Europäische Kommission hat ihre Liste der kritischen Rohstoffe aktualisiert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat vor diesem Hintergrund die Richtlinien des Explorationsförderprogramms angepasst. Das Programm sieht jetzt eine Förderung von Projekten bei insgesamt 24 Rohstoffen bzw. Rohstoffgruppen vor.

Das Explorationsförderprogramm berücksichtigt zum einen die 20 kritischen Rohstoffe der EU-Liste: Antimon, Borate, Beryllium, Chrom, Kobalt, Kokskohle, Flussspat, Magnesit, Gallium, Phosphate, Germanium, Silizium, Indium, Magnesium, Graphit, Niob, Platin-Gruppen-Elemente, Schwere Seltene Erden, Leichte Seltene Erden sowie Wolfram. Ergänzend hat die DERA die Rohstoffe Tantal, Molybdän, Vanadium und Zinn als kritisch für die Versorgung der Bundesrepublik Deutschland eingestuft.

Das Programm sieht eine Förderung von Projekten zur Exploration, Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung sowohl im In- als auch im Ausland vor. Antragsberechtigt sind rechtlich selbstständige Unternehmen, die zur Durchführung des Vorhabens technisch und wirtschaftlich in der Lage sind, ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland haben und hier die Voraussetzungen für eigene rohstoffwirtschaftliche Tätigkeiten bieten. Die Anträge werden von der DERA fachlich geprüft und bewertet. Abschließend entscheidet das BMWi als Zuwendungsgeber über eine Förderung. Mehr Informationen zum Explorationsförderprogramm erhalten Sie hier.

Die DERA empfiehlt interessierten Unternehmen, vor der Antragstellung Kontakt mit ihr aufzunehmen.

Ansprechpartner bei der DERA sind:
Herr Dr. Franz-Michael Roth, Tel.: 49 (0)30 36993 232, franz-michael.roth@bgr.de
Herr Dr. Sven-Uwe Schulz, Tel.: 49 (0)30 36993 235, sven-uwe.schulz@bgr.de

Als Initiatoren der Gruppe zeichnen Bundesumweltministerium (BMUB), Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Unternehmen, die sich erfolgreich um eine Mitgliedschaft beworben haben, für ihre herausragenden Klimaschutz- und Energieeffizienzleistungen aus. Mit der Verleihung der Urkunde würdigen die Initiatoren die Klimaschutz-Unternehmen als Vorbilder, die Klimaschutz und Energieeffizienz zur unternehmerischen Erfolgsgeschichte machen.

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Verein der Klimaschutz-Unternehmen ist eine positive Entscheidung des Vereinsbeirats, in dem auch die Initiatoren vertreten sind. Die Entscheidung des Beirats wird auf Grundlage einer intensiven Prüfung und externen Begutachtung der Leistungen des Unternehmens in den Bereichen Klimaschutz und Energieeffizienz getroffen. Die Begutachtung mit ihren hohen Anforderungen wird als Teil des Projektes „Mittelstandsinitiative Energiewende“ von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums finanziert, um die Qualität des Netzwerkes sicherzustellen.

Mitmachen können Unternehmen, die sich auszeichnen durch:

• ambitionierte Klimaschutz- und Energieeffizienzziele
• herausragende Beispiele energieeffizienter Produktionsverfahren und      unternehmensinterner Prozesse
• nachhaltige Geschäftsmodelle für innovative Produkte und Dienstleistungen, die Energieeffizienz- und Klimaschutzziele unterstützen

Ob Synergieeffekte im Unternehmen, die hochwertige Best Practice Broschüre oder der Informationsgewinn – die Vorteile einer Mitgliedschaft im Verein sind zahlreich. Weitere Informationen zu den Mehrwerten der Vereinsmitgliedschaft und zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier: http://bewerben.klimaschutz-unternehmen.de/

13 der 14 Stoffe, die schon 2011 „kritisch“ waren, sind erneut auf der Liste zu finden. Lediglich bei Tantal geht die Kommission von einem geringeren Angebotsrisiko als noch 2011 aus. Neu auf der Liste sind Borate, Chrom, Kokskohle, Magnesit, Phosphatgestein und Siliciummetall. Außerdem sind Antimon, Beryllium, Kobalt, Fluorid, Gallium, Germanium, Indium, Magnesium, Naturgraphit, Niobium, Platingruppen-Metalle, schwere seltene Erden, leichte seltene Erden und Wolfram auf der Liste zu finden.

Benötigt werden diese Rohstoffe nicht zuletzt in vielen europäischen Schlüsselindustrien wie der Automobil-, Luftfahrt- oder Erneuerbare Energien-Branche. 90 Prozent des weltweiten Angebots der kritischen Rohstoffe werden außerhalb der EU produziert. China hat hier den größten Marktanteil.

Die Liste dient der Kommission u. a. dazu, den Handlungsbedarf im Bereich Rohstoffe zu erkennen und zu priorisieren. Die Liste spielt beispielsweise bei Handelsabkommen sowie der Förderung von Innovationen, Ressourceneffizienz oder Recycling eine Rolle. Außerdem kann sie Unternehmen helfen, die Sicherheit der eigenen Rohstoffversorgung zu bewerten.

Die Liste ist Teil des zweiten Fortschrittberichts der Kommission zur Umsetzung der Rohstoffinitiative, die im Jahr 2008 startete. Die nächste Revision der Liste ist für 2016 geplant.

Die Ergebnisse des Berichts finden Sie hier.

Formaldehyd ist einer der wichtigsten organischen Grundstoffe in der chemischen Industrie und dient zudem als Ausgangsstoff für viele andere chemische Verbindungen. So findet man Formaldehyd in Farbstoffen, Kosmetika, Textilien, Arzneistoffen oder Möbeln.

Die neuen Stoffeinstufungs- und -kennzeichnungspflichten greifen generell ab dem 1. April 2015. Stoffe, die vor dem 1. Dezember 2014 eingestuft, gekennzeichnet und verpackt sowie in Verkehr gebracht werden, müssen erst zum 1. Dezember 2016 neu gekennzeichnet und umverpackt werden. Für Gemische gilt die neue Kennzeichnungs- und Umverpackungspflicht erst ab dem 1. Juni 2017.

Für andere Rechtsbereiche löste die Änderungsverordnung aber quasi unmittelbar mit ihrem Inkrafttreten weitreichende Folgen aus, die auch den Umgang mit Formaldehyd betreffen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um den Arbeitsschutz über die Gefahrstoffverordnung, das Produktsicherheitsgesetz, das Anlagenrecht über die TA Luft und die 31. Bundesimmissionsschutz-Verordnung oder spezifisches Recht für Bauprodukte, Kosmetika, Kraftstoffe oder Textilien. Auch die Vergabegrundlagen für den „Blauen Engel“ und die Sicherheitsdatenblätter im Rahmen der REACH-Verordnung sind betroffen.

Des Weiteren wird die entsprechende Einstufung von Formaldehyd in Anhang VI der CLP-Verordnung voraussichtlich mittelfristig die Aufnahme in Anhang XIV der REACH-Verordnung nach sich ziehen, wodurch die Verwendung des Stoffes einer vorherigen Zulassung bedarf.

Aus der Sicht verschiedener Branchen ist eine sofortige Umsetzung aller neuen Verpflichtungen in den betroffenen Unternehmen nicht darstellbar. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ist mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und betroffenen Fachverbänden hierzu in Kontakt.