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IHK fordert effektives Wiederanfahren der Wirtschaft

IHK fordert effektives Wiederanfahren der Wirtschaft

Corona-Krise: Blitzumfrage zeigt Schlüsselrolle für Investitionen und Steuererleichterungen

Datum: 04.05.2020
 

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Eva Didion

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Dr. Udo Raab

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Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1383

Nürnberg – Die mittelfränkische Wirtschaft läuft derzeit im Krisenmodus: Laut einer Blitzumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken rechnen mittlerweile 90 Prozent der Befragten für 2020 mit Umsatzeinbußen – zwei Drittel schätzen den Verlust auf 10 bis 50 Prozent eines Jahresumsatzes. Durch Kurzarbeit und mobile Formen des Arbeitens sowie Verschieben von Investitionsvorhaben dämpfen die Unternehmen ihre Kosten und begrenzen so auch den Abbau von Arbeitsplätzen. Dazu erwarten sie effektive Unterstützung aus der Politik in Form von niedrigeren Gewinnsteuersätzen, großzügigerer Verlustverrechnung sowie Zuschüssen zu Investitionen und Digitalisierungsvorhaben. An der bayernweiten Umfrage, die vom 21. bis 27. April auf Anregung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Münchener ifo-Institut durchgeführt wurde, nahmen 133 mittelfränkische Unternehmer teil, die sich im IHK-Ehrenamt engagieren.

„Wir brauchen jetzt eine intelligente Rücknahme der Beschränkungen“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch. Die IHK gehe davon aus, dass die Politik in dieser Woche die Beschlüsse zum Wiederanfahren der Wirtschaft fasst. „Das Hochfahren muss durch effektive wirtschaftspolitische Maßnahmen begleitet werden. Dem Stillstand bei den Investitionsvorhaben wird am wirksamsten durch Steuererleichterungen und Investitionszuschüsse entgegengewirkt.“

Zwar können im Rahmen der nicht oder nicht mehr untersagten Unternehmenstätigkeiten die Anpassungsmaßnahmen zum Infektionsschutz im betrieblichen Alltag kurzfristig einen Totalstillstand verhindern. Angesichts der schwachen Kapazitätsauslastung und der eingebrochenen Umsätze tragen insbesondere die Nutzung von Kurzarbeit sowie Beschäftigung im Homeoffice dazu bei, Entlassungen weitgehend zu vermeiden. Doch jeder dritte Befragte hat geplante Investitionen bereits gestrichen, jeder zweite verschiebt Investitionsprojekte. Mittel- und langfristig schwächt der coronabedingte Investitionsstopp die Wettbewerbsfähigkeit und so auch die Beschäftigung von morgen.

Welche staatlichen Instrumente könnten den Re-Start wirksam begleiten und damit die schlimmsten Folgen für nachhaltiges Wachstum, Investitionen und Beschäftigung vermeiden? Hier halten die mittelfränkischen Unternehmen vor allem steuerliche Instrumente für effektiv: An erster Stelle stehen Forderungen nach niedrigeren Steuersätzen bei Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer, gefolgt von einer großzügigeren Gestaltung des steuerlichen Verlustrücktrags. Auch Investitionszuschüsse und eine Ausweitung des Digitalbonus, eine Senkung der Umsatzsteuer oder beschleunigte Sonderabschreibungen für Investitionsgüter finden Unterstützung der mittelfränkischen Wirtschaft. Für weniger geeignet in der aktuellen Situation halten die Befragten staatliche Kreditbürgschaften und auch stille Staatsbeteiligungen.

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