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IHK: Liquidität ist entscheidend

IHK: Liquidität ist entscheidend

Blitz-Umfrage zur Corona-Krise - Soforthilfe und Förderkredite durch Steuerrückzahlungen ergänzen

Datum: 03.04.2020
 

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Dr. Udo Raab

Dr. Udo Raab

Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1383

Nürnberg – Wie lassen sich die coronabedingten Liquiditätsengpässe überwinden? Das ist die vordringliche Frage der Unternehmen in der Corona-Krise. Laut einer Blitzumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken befürwortet die Mehrheit der Befragten eine „Negativsteuer“, wie sie von den Wirtschaftsprofessoren Peter Bofinger und Michael Hüther vorgeschlagen wurde. In der Blitzumfrage vom 31. März bis 1. April antworteten branchenübergreifend 233 Unternehmer aus dem IHK-Ehrenamt.

Vielen Betrieben brechen angesichts von stornierten Aufträgen oder gar Betriebsschließungen die Umsatzerlöse weg, während weiterhin laufende Kosten anfallen. Auf diese Weise entstehen existenzbedrohende Liquiditätsengpässe. Deshalb konzentrierte sich die IHK-Blitzumfrage auf die Inanspruchnahme von Soforthilfen sowie auf aktuelle Erfahrungen mit Bankgesprächen.

Jeder vierte Befragte hat bereits die Soforthilfe bei der Regierung von Mittelfranken beantragt. In Branchen wie Einzelhandel, Gastgewerbe und verbrauchernahen Dienstleistungen, die frühzeitig und besonders stark von coronabedingten Umsatzausfällen betroffen sind, hat sogar jeder Zweite Soforthilfe beantragt. Doch angesichts der hohen Nachfrage ist zum Leidwesen der Befragten über einen großen Teil der Anträge noch nicht entschieden.

31 Prozent der Befragten haben bereits Gespräche mit ihrer Hausbank geführt, um Lösungen für Liquiditätsprobleme zu besprechen. Nicht immer sind die Gespräche erfolgreich, wie sich beispielsweise bei der Beantragung von Förderdarlehen der staatlichen Förderbanken zeigt: Diese haben zwar für die Hausbanken, die als Partner eingebunden sind, durch die vor Kurzem erhöhten Haftungsfreistellungen an Attraktivität gewonnen, allerdings müssen dennoch Bonität und Sicherheiten der anfragenden Unternehmen passen. Zudem müssen diese weiterhin Abschlüsse und Liquiditätsplanungen vorlegen. Bei den Förderkrediten ist zwar eine bis zu 90-prozentige staatliche Absicherung vorgesehen. Trotzdem sollen die Kreditnehmer für den Gesamtbetrag persönlich haften. Diese Vorgaben werden von einem Teil der Befragten kritisch gesehen.

Hohe Zustimmung erfährt der Vorschlag einer „Negativsteuer“, der vor einer Woche von den Wirtschaftsprofessoren Peter Bofinger und Michael Hüther vorgebracht wurde (Quelle). Die beiden Wissenschaftler argumentieren, dass die Solvenz der Unternehmen besser durch direkte Transfers und Zuführung von Eigenkapital gesichert werden kann als durch Kredite. Einkommensteuer und Körperschaftsteuer sollten rückwirkend für das Jahr 2019 gesenkt werden, sodass die Rückzahlungen von bereits geleisteten Steuervorauszahlungen sofort Geld in die Kassen der Unternehmen zurückspülen würde.

Dass die Politik diesen Vorschlag einer Negativsteuer zeitnah aufgreifen soll, sagen 64 Prozent der Befragten, nur 7 Prozent sind dagegen (29 Prozent antworteten mit „weiß nicht“). Mit 84 Prozent Befürwortern lagen verbrauchernahe Dienstleistungen und Einzelhandel an der Spitze. „Vor dem Hintergrund dieser hohen Zustimmung wird sich die IHK bei der Politik für eine Negativsteuer für die von der Corona-Krise gebeutelten Wirtschaft stark machen“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch.

Anhänge

IHK-Blitzumfrage zu coronabedingten Liquiditätsengpässen

Negativsteuer einführen?

IHK

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