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Geschichte

Endlich Erholung!

 

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Oliver Dürrbeck

Oliver Dürrbeck

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Reisen war in früheren Zeiten ein Privileg der Wohlhabenden. Umso mehr Bedeutung kam dem Betriebsausflug zu.

1841 veranstaltete der Industriepionier Joseph Anton von Maffei zusammen mit seinen Arbeitern eine Probefahrt mit der ersten im eigenen Eisenwerk gebauten Lokomotive. Das Ziel war Augsburg - im dortigen Hotel "Lutz" fand die Reise ihren geselligen Ausklang. Wenn man so will, war dies einer der ersten Betriebsausflüge.

Auch der Urlaub hielt sich früher in bescheidenen Grenzen. Dem ersten Tarifvertrag in der bayerischen Metallindustrie aus dem Jahr 1919 zufolge hatte ein Arbeitnehmer erst ab einer Beschäftigungsdauer von zwei Jahren Anspruch auf einen bezahlten Urlaub von drei Tagen. Nach vier Jahren gab es einen Tag mehr und ab 16 Jahren insgesamt zehn Tage. Doch Urlaubsreisen konnten sich nur die wenigsten leisten. Sie waren den höheren Angestellten vorbehalten.

Für gestresste Büromenschen: Katalog des Amtlichen Bayerischen Reisebüros, ca. 1958.

Viele Unternehmen unterhielten daraufhin eigene Ferienheime in landschaftlich schöner Umgebung mit guter Luft, um ihren Mitarbeiter eine preiswerte Erholung mit der ganzen Familie zu ermöglichen. Erst in den 1960er Jahren rollte mit der wachsenden Wirtschaftskraft die Reisewelle an und machte Urlaubsfahrten für weite Teile der Bevölkerung erschwinglich.

"Teambuilding" von einst: Würstelschnappen auf dem Betriebsausflug, 1937.

Dr. Richard Winkler, stellvertretender Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Auch früher sollten Betriebsausflüge den Gemeinschaftsgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter stärken. Nicht selten ging das ganze Unternehmen mit Sonderzügen auf Fahrt. Der hohe Stellenwert dieser Veranstaltungen im Jahreslauf eines Unternehmens ist durch eine Fülle von Fotos und Dokumenten in unserem Archiv dokumentiert.“

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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