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Zahlen | Fakten

Energie- und Rohstoffwende

Energiepolitik und Klimaschutz

Im Jahr 2019 ist der Klimaschutz zum beherrschenden Thema der Politik aufgestiegen. Zum Jahresende hat die Europäische Kommission im Rahmen des sogenannten Green Deals einen Aktionsplan veröffentlicht, der den Weg in ein klimaneutrales Europa bis zum Jahr 2050 vorsieht (WiM berichtete). Die Umsetzung des ehrgeizigen Ziels wird die deutsche Politik und die vielfältig betroffene Wirtschaft noch viele Jahre in Atem halten. Das IHK-Energiewende-Barometer 2019 zeigt, dass der Klimaschutz und das Gelingen der Energiewende den Unternehmen ein besonderes Anliegen ist. Allerdings verursachen stetig steigende Strom- und Energiekosten Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit, vor allem in der energieintensiven Industrie.

Die Fachausschüsse "Energie | Umwelt" sowie "Industrie | Forschung | Technologie" der IHK Nürnberg für Mittelfranken haben sich vor diesem Hintergrund intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt und zehn zentrale Forderungen zur europäischen, deutschen und bayerischen Klimapolitik formuliert. Dieses Papier wurde am 12. März 2019 von der IHK-Vollversammlung verabschiedet. Im Kern geht es darum ökologische und ökonomische Ziele zu verbinden und die Wirtschaft besser als bisher in den politischen Prozess einzubinden und partnerschaftliche Lösungen nach dem Vorbild des Umweltpakts Bayern zu stärken.

Zentrum Wasserstoff Bayern

Die Bayerische Staatsregierung hat am 5. September 2019 das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) gegründet (WiM berichtete). Das Wasserstoffzentrum, das am Energie Campus Nürnberg seinen Sitz hat, soll vorrangig die Kompetenzen der Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich in der Region bereits mit der Technologie beschäftigen, bündeln und die Forschungsanstrengungen koordinieren. Sowohl bei der Mobilität als auch bei der Weiterentwicklung der Sektorenkopplung kann Wasserstoff als chemischer Energiespeicher einen zuverlässigen Beitrag für Energiesysteme, für klimaneutrale Prozessketten und letztlich für Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region leisten. Das im Entwicklungsleitbild der Metropolregion Nürnberg formulierte technologische Kompetenzfeld "Energie und Umwelt" erfährt durch das Bayerische Wasserstoffzentrum eine weitere zukunftsgerichtete Bereicherung. Die bayerischen IHKs sind Bündnispartner des H2.B und wirkten – stellvertretend durch die IHK Nürnberg für Mittelfranken – bei der Erstellung der bayerischen Wasserstoff-Strategie aktiv mit.

Qualifizierung zum "EnergieManager (IHK)"

Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang "EnergieManager (IHK) | European EnergyManager", der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der IHK Nürnberg haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 6.000 Teilnehmer ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 27 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum "European EnergyManager" angeboten. Die jährliche "International Conference for European EnergyManagers" fand nach Nürnberg (2009, 2013), Prag (2011, 2015, 2018), Wien (2010, 2014), Berlin (2016) sowie in Ljubljana (2017) statt. Im Jahr 2020  tagt die 10. Konferenz in Athen. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sogenannten EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne.

IHK-Innovations- und AnwenderClub eMobilität

Ob die Energieeinspar- und Klimaziele langfristig erreicht werden, hängt auch von der Entwicklung im Mobilitätssektor ab. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Energieverbrauch im Verkehrssektor bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent gegenüber 2005 zu senken. Die IHK unterstützt diese Zielsetzung mit dem IHK-Innovations- und AnwenderClub eMobilität. Bei der 16. IHK-Innovations- und Anwenderclub Sitzung bei der Metz mecatech GmbH in Zirndorf stand die Mikromobilität im Fokus von rund 60 Teilnehmern. Die Bandbreite der neuen Fahrzeuge macht deutlich, dass sich die Mobilität der Gesellschaft gerade in einem starken Umbruch befindet, auch in Bezug auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Die Zukunft des Verkehrs wird variantenreicher, individueller und nachhaltiger und entsprechen mehr den konkreten Anforderungen der Menschen in der jeweiligen Lebenssituation.

Ressourceneffizienz: Aus weniger mehr machen!

Wie können durch Ressourceneinsparungen Produktionskosten nachhaltig verringert und Umweltauswirkungen reduziert werden? Für kleine und mittlere Unternehmen ist diese wichtige Frage nicht immer einfach zu beantworten. Beratungsangebote können hier helfen: Die Nürnberger IHK und das – in Teilen räumlich bei der IHK angesiedelte – Ressourceneffizienz-Zentrum (REZ) Bayern unterstützen dabei, z. B. durch IHK-Fachforen zur Materialeffizienz (z. B. am 02.12.2019), durch das Format des Unternehmer-Frühstücks, dem IHK-AnwenderClub Umwelt oder durch Vorort-Erstberatung. Denn: Auch Digitalisierung verändert Produktionsprozesse grundlegend. Prozess- und Produktionsdaten können ständig erhoben und vorgehalten werden und ermöglichen so eine in Echtzeit gelenkte Produktion. Darin stecken erhebliche Potenziale für Materialeinsparungen. Ressourceneffiziente Produktionstechniken können entscheidend zur Schonung der Umwelt und zur Wettbewerbsfähigkeit der mittelfränkischen Wirtschaft beitragen. 2019 hat das Bayerische Umweltministerium das Projekt um weitere drei Jahre verlängert (WiM berichete).

 

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