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Innenstadt und Universitätsstraße – Wirtschaft, Handel und Dienstleistung müssen für alle Generationen erreichbar bleiben.

Stadtspitze und Verwaltung demonstrieren wirtschaftsfernen Kurs und fehlende Bereitschaft für konstruktives und gemeinschaftliches Handeln.

Datum: 24.02.2022
 

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Dipl.-Inf. (univ.) Knut Harmsen

Dipl.-Inf. (univ.) Knut Harmsen

Leiter der IHK-Geschäftsstelle Erlangen Tel: +49 9131 97316 10

Nach der Oberen Karlstraße folgt die Universitätsstraße. Trotz Versprechen des Stadtrates im letzten Jahr, eine Fahrradstraße nur mit Abstimmung der Öffentlichkeit und des Stadtteilbeirates Innenstadt zu planen, werden nun die Betriebe, deren Kunden und Anwohner wieder vor vollendete Tatsachen gestellt.

Bis auf wenige Ausnahmen für das Klinikum sollen sämtliche Parkplätze entfallen. Dies kommt zur Unzeit. Pandemiebedingt hätten die Innenstadtbetriebe eine Konsolidierungsphase dringend nötig, ohne jegliche restriktive und überhastet vorgezogene Maßnahmen aushalten zu müssen.

„Diese Vorgehensweise der Stadt ist inakzeptabel. Die Bedeutung von Handel, Dienstleistern und Gewerbe vor Ort als nachhaltige Versorger einer modernen Stadtgesellschaft findet keine Berücksichtigung.“, so Patrick Siegler, Vorsitzender des IHK-Gremiums Erlangen.

Daher fordert das IHK-Gremium die Einhaltung getroffener Abmachungen und Zusagen. „Im Umgang miteinander muss der Weg zurück zur Verlässlichkeit und Transparenz als Basis zukünftiger Zusammenarbeit gegangen werden.“, so Carsten Dörfler, Vorstandmitglied und involviert in die Innenstadtprozesse.

Das IHK-Gremium Erlangen als gewählte Vertretung der Wirtschaft sieht sich als Partner auf Augenhöhe. Die entwickelten Handlungsempfehlungen an Politik und Verwaltung müssen nicht nur angehört werden, sondern sollten in die Konsensfindung einfließen. Dies ist aktuell nicht mehr gegeben. Große Teile der für die Innenstadtbetriebe wichtigen Kundengruppen auch mit anderen Mobilitätserfordernissen aus allen Altersschichten werden zunehmend vom Standort ferngehalten. Die Abwanderung von Betrieben wird damit befördert ohne neue wirtschaftliche Perspektiven aufzubauen.

IHK-Umfrage und Parkkonzept wurden der Stadt vorgestellt

Bei einer IHK-Befragung unter 590 angeschriebenen Erlanger Innenstadtbetrieben aller Branchen im September 2021 war die Erreichbarkeit für Fußgänger, Fahrradfahrer wie auch Autofahrer gleichwertig bedeutsam eingeschätzt worden. Für die Betriebe hatte die Erreichbarkeit mit dem KFZ für Kunden (82%) und Lieferanten (87%) dabei auch zukünftig eine standortent-scheidend hohe Relevanz. Demgegenüber wurde von den Betrieben die aktuelle Zufriedenheit mit der Erreichbarkeit für Ihre Kunden sehr deutlich be-wertet mit der Schulnote „sehr gut“ jeweils im Mittel für die Mobilitätsformen „zu Fuß“ und „mit dem Fahrrad“, der Schulnote „gut“ für den ÖPNV, jedoch mit der Schulnote „mangelhaft“ für die Erreichbarkeit mit dem Auto. Zudem sehr überlebensrelevant für die Firmen in den branchenübergreifenden Antworten: über 80km beträgt der Haupteinzugsbereich ihrer Kunden, von denen die Betriebe in der Innenstadt im Mittel ihrer Angaben leben. Die Erreichbarkeit nur mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem ÖPNV kann daher das zukünftige Überleben nicht sichern, eine große Zahl von Betrieben denkt über Standortverlagerung oder Geschäftsaufgabe nach.

Diese Erkenntnisse und zahlreiche konstruktive Ansätze, Workshopergebnisse von Anliegern und ein Konzept für ein Pilotprojekt der positiven ökologischen Umgestaltung aus den Reihen der Gewerbetreibenden ignorieren die Planungsverantwortlichen völlig.

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