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Schienenverbindung Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau ausbauen!

Appell der IHKs: Gutachten zeigt bereits jetzt deutliche Überlastung im Güterverkehr

Datum: 27.01.2015
 

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Dipl.-Geograph Ulrich Schaller

Dipl.-Geograph Ulrich Schaller

Fachreferent für Verkehrsinfrastruktur, nachhaltige Logistik und intelligente Mobilität Tel: +49 911 1335 1415

Nürnberg – Die Bahnstrecke von Würzburg über Nürnberg und Regensburg nach Passau bedarf dringend eines Ausbaus. Die Strecke ist in weiten Teilbereichen bereits überlastet, insbesondere im Güterverkehr. Dadurch wird letztlich die Leistungsfähigkeit der Gesamtstrecke beeinträchtigt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das die Industrie- und Handelskammern in Nürnberg, Würzburg, Regensburg und Passau in Auftrag gegeben hatten.

Besonders gravierende Engstellen zeigen sich derzeit vor allem bei den über die Strecke verteilten Messpunkten in Obertraubling, in Siegelsdorf und Postbauer-Heng sowie in Rottendorf und Karlstadt bei Würzburg. Bis 2030 wird nochmals ein Zuwachs von rund 24 Prozent des Schienenverkehrs auf dieser Verbindung prognostiziert, mit dann bis zu 350 Zügen täglich – dieses Aufkommen würde erheblich über der Kapazitätsgrenze der Strecke liegen.

Deshalb fordern die vier IHKs, den weiteren Ausbau in vollem Umfang in den kommenden Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Denn die Traversale sei eine äußerst wichtige internationale Schienenverbindung – und zwar nicht nur für den Personenverkehr, sondern auch für den Güterverkehr zu den Zentren im Westen und zu den Seehäfen sowie nach Mittel- und Osteuropa. Deshalb stellt Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken, klar: „Für den Raum Nürnberg ist besonders eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Knotens Nürnberg/Fürth von Bedeutung. Wir brauchen weitere Kapazitäten für den Schienengüterverkehr und endlich eine freie Bahn für den S-Bahn-Ausbau der Stufe 3 im sogenannten ,Sektor West‘ Nürnberg – Siegelsdorf – Neustadt/Aisch.“ Mit der Neufassung des Bundesverkehrswegeplans 2015 würden nun die Weichen für die Umsetzung wichtiger Infrastrukturmaßnahmen für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus gestellt.

Für die IHKs sind funktionierende Verkehrswege eine grundlegende Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Das gilt, ungeachtet der besonderen Bedeutung der Straßen im Güterverkehr, ebenso für die Schiene. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben sich die vier IHKs in einem gemeinsamen Schreiben an die zuständigen Minister in Bayern und im Bund, Alexander Dobrindt und Joachim Herrmann, gewandt.

Die Verbindung insgesamt ist von europäischer Bedeutung. Vor gut einem Jahr hatte die EU daher die Schienenverbindung als Teil des sogenannten „TEN-Korridors Rhein-Donau“ ausgewiesen, der die Wirtschaftszentren Straßburg und Frankfurt über Bayern mit Wien und weiter bis zum Schwarzen Meer verbindet. Diese Einstufung der Strecke als Bestandteil des Transeuropäischen Netzes (TEN) muss nach Auffassung der Wirtschaftskammern nun auch in den Planungen des Bundes Berücksichtigung finden.

Neben der Bewältigung des Personenverkehrs ist es aus Sicht der IHKs dringend erforderlich, dem gestiegenen Güterverkehr gerecht zu werden. Dazu kann eine bessere Auffächerung der Transporte auf die Verkehrsträger einen wichtigen Beitrag leisten. Eine stärkere Einbindung der Umschlagseinrichtungen, insbesondere auch der trimodalen Güterverkehrszentren zwischen Schiene, Wasser und Straße, sei deshalb ebenfalls wünschenswert.

 
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