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Wieder auf Erfolgskurs

Die Sanierung der Vedes Vereinigung der Spielwaren-Fachgeschäfte eG, Nürnberg, ist nach zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen. „Die Talfahrt ist zu Ende“, so Vedes-Finanzvorstand Dr. Thomas Märtz. „Es läuft wieder rund“. Europas größte Marketing- und Handelsorganisation für den Spielwarenhandel werde im laufenden Jahr den „turnaround“ planmäßig vollziehen.
Im Rahmen der Neuausrichtung des Konzerns wurden unrentable oder verlustreiche Beteiligungen aufgegeben oder verkauft. Nun gehören noch 18 der ehemals 36 Konzerngesellschaften zur Vedes-Gruppe. Im Zentrum der Konzernstruktur steht die Intercontor AG, in der das operative Geschäft der Vedes eG gebündelt wurde, um steuerliche Verlustvorträge zu nutzen. Da die Intercontor AG die Vedes-Gruppe am Markt repräsentiert, soll in Kürze die Umfirmierung der Intercontor AG in die Vedes AG erfolgen.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Jahresabschluss 2000“, erklärte Märtz. Die Gewinn- und Verlustrechung im Konzern weise einen Jahresfehlbetrag in Höhe von einer Mio. DM auf. Damit ergebe sich eine Verbesserung zum Vorjahr um rund 5,5 Mio. DM. Aussagekräftiger sei allerdings das bereinigte Jahresergebnis, bei dem ein Überschuss von 0,5 Mio. DM zu verzeichnen war, während im Vorjahr noch ein Minus von 3,8 Mio. DM zu Buche schlug. Dies bedeute eine Ergebnisverbesserung von über vier Mio. DM. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken wurden im Vergleich zum Vorjahr wiederum um 20 Mio. DM abgebaut. Die Entschuldung im Sanierungszeitraum der letzten beiden Jahr habe damit rund 62 Mio. DM betragen und bedeute eine Verminderung der Bankverbindlichkeiten gegenüber 1998 um 44 Prozent. Damit seien zusammen mit der Schließung der Verlustquellen im Beteilungsbereich und der Sanierung der Konzerngesellschaften die Voraussetzungen geschaffen worden, um im Jahr 2001 planmäßig den Sprung in die Gewinnzone zu schaffen. Im Konzern waren im Jahr 2000 durchschnittlich 1 054 Mitarbeiter beschäftigt, ein Rückgang um rund 15 Prozent, der mit der Verschlankung des Konzerns verbunden sei, so Märtz.

„European Store Concept“
Der permanente Preisdruck und die sinkende Akzeptanz von Spielwaren bei Kindern und Jugendlichen setzen der Branche zu. „Um als Facheinzelhändler für Spielwaren zukünftig überleben zu können, muss sich die Situation deutlich verbessern und zwar im Hinblick auf Spanne, Lagerumschlagsgeschwindigkeit, Endverbraucher-Akzeptanz, Sortiment und Präsentation“, erläuterte Ursula Lindl, Vorstand Marketing und Vertrieb der Vedes eG. Um ihre Mitglieder fit für die Zukunft zu machen, habe die Vedes das „European Store Concept“ entwickelt. Es bestehe aus den vier Bausteinen betriebswirtschaftliche Beratung, dynamisches Sortimentsmanagement, integriertes Marketing und Ladendesign. Ziel der Vedes sei es, das Spielwarenfachgeschäft zum Freizeitladen weiter zu entwickeln. Der Name Vedes solle als Marke für Familie, Spiel und Freizeit genutzt werden. Die 1 700 Mitglieder der Unternehmens-Gruppe erzielten mit ihren 2 000 Spielwarenfachgeschäften im Jahr 2000 einen Thekenumsatz von über 1,6 Mrd. DM. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2001, Seite 48

 
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