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Auf der Suche nach dem Aufschwung

Zumindest die erste Jahreshälfte 2002 wird steinig, wenn auch nicht ungehbar werden.

Das vergangene Jahr wird uns wirtschaftlich nicht in allzu guter Erinnerung bleiben: Terroranschläge, angespannte weltpolitische Lage, Einbrüche an den Aktienmärkten, rückläufige Konjunktur. Dieses reale Szenario wird uns auch im Neuen Jahr 2002 noch einige Zeit verfolgen.
Absehbar ist, dass sich weder die Lage auf dem Arbeitsmarkt noch die Investitions- und Konsumneigung in den ersten Monaten dieses Jahres spürbar verbessern werden. Bauindustrie und Einzelhandel bleiben weiter unsere besonderen Sorgenkinder. Einige Branchen wie die Zulieferer des Maschinenbaus und der Automobilindustrie befinden sich noch in einer befriedigenden Situation, werden aber möglicherweise mit Verzögerung in Mitleidenschaft gezogen, weil sich Rückgänge im Auftragseingang ihrer Kunden erst nach einigen Monaten bemerkbar machen. Die sprunghaft gestiegene Zahl der Kurzarbeiter ist ebenfalls nicht zu übersehen. Positiv interpretiert bedeutet dies, dass die Unternehmen Entlassungen vermeiden, weil sie mittelfristig auf die Wiederbelebung der Konjunktur vertrauen. Ein weiterer Hoffnungsschimmer könnte von der Börse ausgehen, die zum Jahresende wieder angezogen hat.
Das Problem: Deutschland hält in Europa beim Wirtschaftswachstum die „rote Laterne“. Wenn wir diese wieder abgeben und zu einem selbsttragenden Wachstum zurückkehren wollen, müssen wir Bildung, Arbeitsmarkt, soziale Sicherung und Einwanderung stärker nach Leistungskriterien ausrichten. Die „Pisa“-Studie hat uns vor Augen geführt, dass wir bei der Bildung den Anschluss zu verlieren drohen und dass eine Reorganisation unseres Bildungswesens überfällig ist.
Gehen wir diese Herausforderungen im Jahr 2002 gemeinsam an! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches, friedliches und gesundes Neues Jahr.
Autor/in: 
Präsident Hans-Peter Schmidt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2002, Seite 3

 
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