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Für Weiterbetrieb der Sonderabfall-Verbrennungsanlage


Ende November 2001 ereignete sich eine Betriebsstörung in der Sonderabfall-Verbrennungsanlage der GSB Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH in Schwabach. Messergebnisse des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz zeigten, dass keine gesundheitlichen Risiken für die Anwohner bestanden. Dennoch werden von politischer Seite sowie Anwohnern wieder verstärkt Forderungen nach einer Stilllegung der Anlage erhoben. Der IHK-Ausschuss „Energie und Umwelt“ spricht sich in einer Resolution für den weiteren Betrieb der Anlage aus.


Anwohnerschutz ist selbstverständlich

„Die Sorgen der Anwohner von Entsorgungsanlagen nehmen wir ernst. Dem Anwohnerschutz muss höchste Priorität zukommen“, so der Ausschuss. Unabhängige Untersuchungen in Bezug auf Gesundheits- und Umweltschutz sollten daher zukünftig nicht nur bei auftretenden Zwischenfällen mit bedeutenden Umweltauswirkungen erfolgen, sondern auch vorsorgend beim Normalbetrieb durchgeführt werden. Die vorliegenden Fakten zeigten jedoch auch, dass eine Gefährdung der Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt bestanden habe und auf Grund der vorhandenen Sicherheitsstandards – die höchstem internationalen Niveau entsprächen – auch nicht zu befürchten sei.


Gute Gründe für den Weiterbetrieb der Anlage

Die von Ausschussvorsitzendem Gert Rohrseitz und Stv. Vorsitzendem Dr. Dieter Marquardt unterzeichnete Resolution nennt eine Reihe von Gründen, die für den Weiterbetrieb der Anlage sprechen:

Hohe Anlagensicherheit: „Die Schwabacher Sonderabfall-Verbrennungsanlage zählt zu den sichersten Anlagen weltweit. Dank modernster Technik weist die Anlage deutlich bessere Emissionswerte als eine moderne Hausmüll-Verbrennungsanlage auf.

Entsorgungssicherheit als Standortfaktor:Eine umweltgerechte Sonderabfallentsorgung ist für Bayern und die Region Nürnberg unverzichtbar. In vielen Betrieben fallen Abfälle an, die auch künftig nach höchsten Standards entsorgt werden müssen. In Schwabach liefern mehr als 1 600 Unternehmen ihre Abfälle an. Diese Anlage muss auch weiterhin Rückhalt für die regionale Entsorgungssicherheit von Sonderabfällen bleiben.

GSB als regionaler Wirtschaftsfaktor: Die Sonderabfall-Verbrennungsanlage stellt auch einen bedeutenden regionalen Wirtschaftsfaktor dar. Jährlich vergibt der Standort Aufträge in Höhe von ca. acht Mio. Euro an rund 1 000 kleine und mittlere Betriebe in ganz Franken. Am Standort Schwabach arbeiten derzeit rund 150 Mitarbeiter.
Wirtschaftlichkeit der Entsorgung: Eine Stilllegung der Anlage würde zu einem deutlich verstärkten Mülltourismus führen. Hieraus resultierten neben höheren Umweltbelastungen auch höhere Entsorgungskosten.

Drohender Kompetenzverlust:Mit der zwangsweisen Stilllegung der Verbrennungsanlage würde auch dem Forschungs- und Entwicklungszentrum Sondermüll (FES) mit seinem langjährigen Know-how die Basis entzogen werden. Die Kombination des FES mit der Sonderabfallverbrennungsanlage bildet zugleich ein Vorzeigeobjekt für ausländische Delegationen, die an deutscher Umweltschutztechnik interessiert sind.“

Der IHK-Ausschuss „Energie und Umwelt“ fordert die regionalen Gebietskörperschaften sowie die verantwortlichen bayerischen Politiker auf, die Sonderabfallentsorgung in Mittelfranken zu sichern und sich für den Erhalt des Entsorgungsstandorts Schwabach einzusetzen. Der IHK-Ausschuss weist aber auch daraufhin, dass ein nachhaltig tragfähiger Anlagenbetrieb nur möglich ist, wenn berechtigte Interessen der Anlieger verstärkt berücksichtigt werden. Notwendig seien insbesondere ein verbessertes Krisenmanagement und eine sachgerechte Informationspolitik.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2002, Seite 26

 
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