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75 Jahre enge Verbindung mit Bosch

Die Nürnberger Firma Koller + Schwemmer hat vor kurzem ihr 75-jähriges Betriebsjubiläum gefeiert. 1927 gründete Willy Koller, der vorher für die Firma Bosch in Deutschland Servicestellen akquirierte, seine eigene Firma. Seither ist Koller auf Autoelektrik- und -zubehör, Vergaser, Diesel- und Benzineinspritzung spezialisiert. Durch einen Strukturplan der Firma Bosch wurde 1985 die Firma Schwemmer integriert. Seitdem heißt das Unternehmen Koller + Schwemmer. Als Bosch-Service vertreibt dieses auch die Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge von Bosch sowie Produkte der Mobilkommunikation.
Die ursprüngliche Kernaktivität des Unternehmens war die Betreuung, Wartung und Instandsetzung aller Bosch-Produkte. 1970 kam Rudolf Diesch von der Firma Bosch als Betriebsleiter zu Koller, er baute das Geschäftsfeld Einspritzpumpen auf Erstausrüster-Niveau aus. 1980 wurde er Technischer Direktor und übernahm die gesamte Produktverantwortung für die mechanische Benzineinspritzung der Marken Bosch und Schäfer-Kugelfischer. Dabei gingen die komplette Fertigungseinrichtung für mechanische Benzineinspritzsysteme der Bosch-Werke in Plochingen und Feuerbach sowie sämtliche Konstruktionszeichnungen, technische Unterlagen und das Ersatzteillager in das Nürnberger Unternehmen über, das in den 90er Jahren als erster Bosch-Dienst die ISO 9001-Zertifizierung erhielt. 1985 wurde Koller + Schwemmer nach erfolgter Auditierung Erstausrüster von MAN, Daimler-Benz, Volvo und Deutz in Köln. 1990 übernahm Rudolf Diesch einige Anteile des Unternehmens, zwei Jahre danach wurde er Alleingesellschafter.
1992 wurde eine 600 Quadratmeter große Lagerhalle gebaut und der Produktionsbereich erweitert, 1994 kam eine 2 000 Quadratmeter große Logistikhalle für den Großhandel hinzu, 1995 wurde mit der systematischen Nachtauslieferung begonnen. Vor vier Jahren gab Diesch den Großhandel ab und strukturierte Teile des Unternehmens zum Fertigungswerk um, das für die Firma Bosch LDA-Anschläge (ladedruckabhängige Volllastanschläge für Einspritzpumpen) produziert. Im Fertigungsbereich entstanden kontinuierlich neue Arbeitsplätze, der Jahresumsatz stieg auf 25 Mio. Euro, wobei ein positives Betriebsergebnis eingefahren wird. Das Zahl der Mitarbeiter des Hauses verdoppelte sich seit 1990 auf ca. 140. Seit 1970 bildet Koller + Schwemmer Lehrlinge aus, um sich fähige Mitarbeiter zu sichern. So besteht das komplette mittlere Management aus ehemaligen eigenen Auszubildenden. Als vorläufig letzte Erweiterung wurde vor kurzem ein Lkw-Leistungsprüfstand installiert. Er erlaubt den Unternehmen der Transportbranche, die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit ihres Fuhrparks zu optimieren.
Zu einem ernsthaften Geschäftsfeld entwickeln sich die zwei- und vierrädrigen Old- und Newtimer, mit denen man sich ursprünglich als „Nebenprodukt und Liebhaberei“ beschäftigt hatte. Die Wartung und Instandsetzung von Gemischaufbereitung (Vergaser und Einspritzung), Zündung, Elektrik und Bremshydraulik der mehr oder minder antiken Kostbarkeiten erfordern ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und Flexibilität. Diesch, der selbst einige Autoveteranen besitzt, als technischer Referent im „Allgemeinen Schnauferl-Club“ (ASC) Mitglied ist, und auch leidenschaftlich gern fährt, brachte seine Liebhaberei schließlich in das Leistungsangebot seines Unternehmens ein. Zahlreichen Modellen der Marken Mercedes, Porsche, BMW, Ford, NSU, Peugeot, Lancia, Gutbrod, Goliath, Münch und anderen Modellen hat Koller + Schwemmer durch eine „Transplantation Alt gegen Neu“ zu neuem Leben verholfen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2002, Seite 38

 
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