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Mit Doppelstrategie erfolgreich

Die „Rekordinvestitionen“ der letzten Jahre haben sich für den Schwanhäußer Industrie Konzern, Heroldsberg, ausgezahlt. Durch neue Produktkonzepte konnten Einbrüche bei den traditionellen Produkten kompensiert werden. „Wir haben uns mit unseren beiden Geschäftsfeldern Schreibgeräte und Kosmetik in einem insgesamt trüben Umfeld souverän behauptet“, so Konzerngeschäftsführer Ulrich Griebel. Der Konzern verfüge über eine „hervorragende Finanz- und Liquiditätslage“ und habe das Eigenkapital weiter stärken können.

Im Geschäftsjahr 2001/2002 (Bilanzstichtag 30. Juni) lag der Konzernumsatz mit 281 Mio. Euro um zwei Prozent unter dem Vorjahr. Der Konzern-Jahresüberschuss sank um 23 Prozent auf zehn Mio. Euro. Die Investitionen blieben konstant bei 23 Mio. Euro. Den starken Einbruch nach dem 11. September 2001, weltweit schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie hohe Vorlaufkosten und Investitionen in neue Auslandswerke nannte Griebel als Grund für die Einbußen bei Umsatz und Gewinn. Die Eigenkapitalquote stieg von 28,7 auf 31,8 Prozent.

„Die Herausforderungen sind groß. Wir werden alle hart arbeiten müssen, um im laufenden Geschäftsjahr bei Umsatz und Jahresüberschuss wieder die Vorjahreswerte zu erreichen“, erklärte Konzerngeschäftsführer Wolfgang Handt. Das Unternehmen setze dabei weiterhin auf die bewährte Strategie: Innovation bei Produkten und Technologien sowie Engagement in ausländischen Märkten. „Eine Schlüsselrolle“ komme dabei auch den weltweit über 2 800 qualifizierten Mitarbeitern zu. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, so Handt. Aber durch Fluktuation soll die Mitarbeiterzahl an den deutschen Standorten Heroldsberg und Weißenburg von derzeit 1 930 auf 1 880 sinken.

High-Tech statt Holz-Spitzer
Die im Private-Label-Geschäft weltweit führende Schwan-Stabilo Cosmetics GmbH & Co. behauptete sich im Geschäftsjahr 2001/ 2002 mit einem Umsatz von 173 Mio. Euro auf hohem Niveau. Im US-Markt, wo das 1996 gegründete Tochterunternehmen erstmals anstelle von Wachstum einen starken Umbruch hinnehmen musste, zeichnet sich inzwischen eine deutliche Erholung ab. Ebenfalls positiv verläuft die Entwicklung in den anderen Auslandstöchtern.

Vor allem im Stammgeschäft – mit überwiegend traditionellen spitzbaren Kosmetikstiften – kam es im Vorjahr zu einer Nachfrageschwäche. Dagegen stießen fast alle Neuprodukte, die 2001 erstmals verkauft wurden, auf großes Kundeninteresse. In der eigenen Ideenschmiede „Tomorrow Cosmetics“ in Heroldsberg arbeiten über 100 Mitarbeiter an der Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Prozesstechnologien.

Mit der Stärkung der Marke und hohen Investitionen in Neuprodukte stemmte sich der Teilkonzern Schreibgeräte – die Schwan-Stabilo Schwanhäußer GmbH & Co. – gegen den verschärften Konkurrenzdruck und den Preiskampf im weltweit hart umkämpften Stiftemarkt. Der Umsatz lag mit 108 Mio. Euro knapp zwei Prozent unter dem Vorjahr. „Erfreuliche Zuwächse“, die den Negativ-Kurs der Vorjahre beendeten, gab es in den meisten europäischen Märkten. Leicht rückläufig war dagegen das Deutschland-Geschäft.

Die Schreibgerätesparte setzt auf die Stärkung der Marke Stabilo und peilt vor allem die Zielgruppe der 12- bis 29-Jährigen an. Investitionen in Kommunikationsmaßnahmen sollen die Popularität der Marke bei den europäischen Jugendlichen weiter erhöhen und die angestrebte Marktführerschaft in den drei Kern-Produktbereichen (Highlighting, Coloring, Writing) näher bringen.

Förderpreise für FH-Studenten
Seit 2002 fördert die Schwanhäußer Industrie Holding GmbH & Co. Studierende des Weiterbildungs-Studiengangs Internationale Betriebswirtschaft (WIB) der Fachhochschule Nürnberg mit jährlich 12 500 Euro. Anlässlich der Jahrespressekonferenz von Schwanhäußer wurden drei Studierende mit insgesamt 7 500 Euro ausgezeichnet: Den Schwan-Stabilo-Förderpreis für herausragende Studienleistungen erhielten Liqiong Xu aus China und Manolis Mavrogenakis aus Griechenland. Für seine herausragende Masterarbeit wurde Ralf Dauphin ausgezeichnet. Jeder der Preise ist mit 2 500 Euro dotiert.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2003, Seite 33

 
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