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Pfeifenmanufaktur mit Kultpfeifen

Pünktlich zum Kinostart des zweiten Teils der Fantasy-Trilogie „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien hat die Pfeifenmanufaktur Vauen mit Sitz in Nürnberg die zweite offizielle „Der Herr der Ringe“-Pfeife unter dem Namen „Aragorn“ auf den Markt gebracht. Alexander Eckert, Geschäftsführender Gesellschafter der Vauen Vereinigte Pfeifenfabriken Nürnberg GmbH, will damit den Erfolg seiner Fantasy-Pfeifen-Kollektion weiter ausbauen. Im ersten halben Jahr seit der Markteinführung der „Bilbo“-Pfeife wurden bereits 2 700 Exemplare in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft. Für den Kinostart der letzten Folge der Trilogie im Dezember 2003 kündigt Vauen schon die dritte original „Der Herr der Ringe“-Pfeife an.

Dem mittelständischen Unternehmen gelang es, die weltweit einzige Lizenz zur Herstellung der Kultpfeifen aus den drei Tolkien-Verfilmungen zu erwerben. Die Vermarktungsrechte erstrecken sich zunächst auf den deutschsprachigen Raum, doch für den Einstieg in den nordamerikanischen Markt steht Vauen bereits in Verhandlungen. Eckert sieht darin eine Chance für sein Unternehmen, das gegen den Branchentrend leichte Umsatzzuwächse erzielen könne. Der Branche wehe ein eiskalter Wind entgegen: Angesicht weiterer werberechtlicher Einschränkungen wie dem EU-Werbeverbot für Tabakerzeugnisse und einem rückläufigen Interesse jüngerer Zielgruppen an der „Rauchkultur Pfeife“ werde die Entwicklung des Pfeifen-Marktes eher als stagnierend eingeschätzt.

Seit mehr als 150 Jahren stehe der „Pfeifenmacher aus Leidenschaft“ (so der Leitspruch der 1848 gegründeten Pfeifenmanufaktur) für die Fertigung von Pfeifen, Filtern, Tabaken und Accessoires auf höchstem Qualitätsniveau, erklärt Eckert, der den Familienbetrieb in der nunmehr fünften Generation führt. Nur etwa zehn Prozent der Bruyèreholz-Wurzeln, die im Mittelmeerraum gewonnen werden, seien für echte Vauen-Pfeifen gut genug. In über 60 verschiedenen Handarbeitsgängen werden aus den intensiv gemaserten „Holzkanteln“ individuelle Liebhaberstücke für Pfeifenraucher auf der ganzen Welt. Rund 50 000 Pfeifen in über 250 verschiedenen Modellvarianten verlassen jährlich das Unternehmen. Der Name Vauen stammt aus dem Jahre 1909 und setzt sich aus den Buchstaben V (sprich: vau) für Vereinigte Pfeifenfabriken und N (sprich: en) für Nürnberg zusammen.

Pfeifenfilter selbst entwickelt
Neben Pfeifen, Tabaken und Accessoires wie beispielsweise Pfeifenstopfer und Pfeifenreiniger produziert und vertreibt Vauen einen hochwirksamen Pfeifenfilter, dessen Wirkprinzip bereits im Jahre 1934 im eigenen Hause entwickelt und seitdem ständig verbessert wurde. Die winzigen Kohlestückchen im Inneren des Aktivkohlefilters bilden mit ihren feinen Poren eine aufnahmefähige Oberfläche, die der zweier Tennisplätze entspricht. Das bedeutet eine sehr hohe Reduktionskraft auf kleinstem Raum. Inzwischen werden derartige Filter in nahezu allen Ländern der Erde benutzt. In Deutschland verwenden nach Firmenangaben heute über 95 Prozent aller Pfeifenraucher den Vauen-Aktivkohlefilter. Pro Jahr stellt das mittelfränkische Unternehmen etwa 150 Mio. Filter her.

Vauen beschäftigt insgesamt 45 Mitarbeiter. Davon sind 22 in der Pfeifenfertigung sowie 23 in der Filterproduktion und der Verwaltung tätig. Der Vertrieb im Inland erfolgt durch sieben Handelsvertreter. Die ausländischen Märkte in 42 Ländern werden über Repräsentanzen bedient. Den Exportanteil beziffert Alexander Eckert auf rund 15 Prozent vom Gesamtumsatz, der im Jahr 2001 bei 6,2 Mio. Euro lag.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2003, Seite 34

 
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