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Internationalität steigt weiter

Die überwiegend positive Stimmung auf der weltweit führenden Leitmesse wird von der Spielwarenmesse eG als wichtiges Signal für einen stabilen Jahresverlauf in der Branche gesehen. Mit rund 74 000 Fachbesuchern habe die Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg 2003 ihr hohes Niveau gehalten (74 600 im Jahr 2002) und ihre Stellung als Orientierungsplattform für das weltweite Angebot und die Nachfrage aus allen relevanten Ländern erfolgreich ausbauen können. Insbesondere in Europa sei die Spielwarenmesse der „dominierende Marktplatz der Branche“.

Der internationale Besucheranteil ist auf 48 Prozent gestiegen (45 Prozent in 2002), 60 Prozent der über 2 700 Aussteller repräsentierten 61 Nationen (2002: 54 Nationen). Unter den rund eine Mio. Spielwarenprodukten gab es 60 000 Neuheiten und Weiterentwicklungen, mit denen der Spielwarenhandel erfahrungsgemäß rund die Hälfte seines Umsatzes erzielt. „Die Spielwarenmesse hat sich als der internationale Kommunikations- und Businesstreffpunkt weiter gefestigt. Ihre wichtige Funktion, Hersteller und Handel zusammenzubringen, wird weltweit selbst mit schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht in Frage gestellt,“ kommentierte Ernst Kick, Sprecher des Vorstandes der Spielwarenmesse.

Aussteller geben gute Noten
„Die Erwartungen von Ausstellern und Händlern sind deutlich übertroffen worden,“ fasst Dr. Volker Schmid, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie (DVSI), Nürnberg, zusammen. Das rückläufige Weihnachtsgeschäft habe viele Aussteller im Vorfeld skeptisch auf den Messeverlauf gemacht. Die hohe Zufriedenheit konnte im Vergleich zum Vorjahr nahezu gehalten werden, 78 Prozent der Aussteller beurteilten die Messe mit den Noten „gut“ bis „sehr gut“ (2002: 80 Prozent). Der neue Bereich Classic Souvenir konnte sich mit seiner Premiere gleich erfolgreich positionieren, der Bundesverband Souvenir-Geschenke-Ehrenpreise (BSGE) sprach von einem hohen Interesse an allen Ständen. Die Gemeinschaftsstände der Länder betonten ebenfalls die hohe Qualität der internationalen Kontakte: „Die Größe des internationalen Kundenpotenzials ist unglaublich“, so die Aussteller des britischen Gemeinschaftsstandes. Die zwölf Unternehmen des Korea-Standes registrierten über 1 500 Gespräche während der sechs Tage.

Konzentration
Die hohe Internationalität und die stabile Besucherzahl konnte nicht überdecken, dass ein Rückgang der Besucher aus dem deutschen Fachhandel (von 41 000 auf 38 500) zu verzeichnen war. Dies deute einen weiteren Konzentrationsprozess der Handelsstruktur in Deutschland an, so die Spielwarenmesse. Die internationale Besucherzahl habe sich dagegen von 33 500 im Jahr 2002 auf 35 600 aus über 100 Ländern in diesem Jahr weiter vergrößert. 57 Prozent der Besucher kamen mit einer konkreten Orderabsicht (2002: 56 Prozent).

Gedämpfter Optimismus
Nach aktuellen Erhebungen des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), Köln, konnte im Jahr 2002 der Umsatz des Vorjahres nicht erreicht werden. Insgesamt geht der BVS von einem leichten Umsatzrückgang der Branche über alle Vertriebswege aus, wobei sich die verschiedenen Handelsformen höchst unterschiedlich entwickelt hätten. Der klassische Spielwaren-Fachhandel musste nach ersten Trendberichten im Durchschnitt ein einstelliges Minus hinnehmen, während die Filialisten, Warenhäuser, Verbrauchermärkte oder Discounter zu den Gewinnern zählten. Diese Zuwächse an Marktanteilen wurden jedoch durch massive Preiszugeständnisse erkauft. Einen positiven Trend verzeichneten auch die Versandhandels-Vertriebsformen, zu denen auch der Internet-Vertrieb gezählt wird.

Der Spielwaren-Einzelhandel geht mit gedämpftem Optimismus in das neue Geschäftsjahr. Eine aktuelle Erhebung des BVS bei allen Vertriebwegen für Spielwaren zeigt eine positive Erwartungshaltung: 70 Prozent aller Betriebe rechnen mit einer zumindest gleichbleibenden Umsatzentwicklung, 20 Prozent erhoffen eine Verbesserung. Bei der Entwicklung der unterschiedlichen Sortimentsbereiche rechnen 60 Prozent des Handels mit einer Stabilisierung der klassischen Spielwaren. Für Videospiele-Hardware sehe der Spielwarenhandel das Ende der Fahnenstange erreicht, so der BVS. Nach seiner Einschätzung werde es im laufenden Jahr zu einer spürbaren Sortimentsbereinigung in den Läden kommen. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2003, Seite 44

 
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