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Präzisions-Kunststoffteile für die Industrie

Die 1864 von Matthias Oechsler in Ansbach gegründete Oechsler AG hat sich zu einer Kunststoff-High-Tech-Schmiede entwickelt. Oechsler ist spezialisiert auf die Fertigung von Präzisions-Kunststoffteilen und Baugruppen, vor allem für die Automobil-, Medizin- und Elektroindustrie. Produktentwicklung, Prototyping, Produktmanagement sowie ein hochspezialisierter Werkzeugbau sind wichtige Geschäftszweige. Über 900 Mitarbeiter sind an den drei Standorten Ansbach, Weißenburg und Großhabersdorf beschäftigt. Die Ausbildungsquote liegt bei 8,2 Prozent.

Viele Auszeichnungen, darunter der Innovationspreis der deutschen Wirtschaft 2001, bestätigen die Leistungsstärke des mittelständischen Unternehmens, das einen Jahresumsatz von ca. 110 Mio. Euro erzielt. Ein Beispiel dafür ist das neu entwickelte Präzisionsgetriebe „Wave drive“, das nach Firmenangaben die Antriebstechnik „revolutioniert“ und von der Bayerischen High-Tech-Offensive und der Bayerischen Forschungsstiftung gefördert wurde. Als besonders zukunftsträchtig wird neben der Getriebetechnik auch das relativ neue Geschäftsfeld der spritzgegossenen Schaltungsträger betrachtet. Hierbei kommt die so genannte 3D-MID(Moulded Interconnected Devices)-Technik zum Einsatz, mit der sich Oechsler schon früh vertraut gemacht hat und nun ständig weiterentwickelt. Diese Technik gewinnt zunehmend an Bedeutung, wenn es darum geht, Mechanik, Elektronik und Informatik zu neuartigen Baugruppen zu verbinden.

Einsatz in Automobil-, Medizin- und Kommunikationstechnik
Allein im Auto ist die Zahl der Elektromotoren von etwa zwei auf über 100 gestiegen. In jedem dieser Antriebe steckt auch ein Getriebe. Das Kunststoffgetriebe „Wave drive“, mit dem eine hohe Leistungsdichte, ein spielfreier Lauf und hoher Wirkungsgrad bei geringer Anzahl von Bauteilen erreicht wird, kommt in Stellantrieben im Kfz, in elektrischen und optischen Geräten, in der Gebäude-/Klima- und Medizintechnik ebenso wie in Industriemöbeln und in der Kommunikationstechnik zum Einsatz. Das Know-how in der Gestaltung von Präzisions-Kunststoffteilen sowie in der Automatisierungs- und Prüftechnik macht die Oechsler AG zu einem Partner für Serienteile, aber auch für die komplette Produktion von Baugruppen mit Montagen für den Einsatz in Pkws und Nutzfahrzeugen. So gelang es, bei wesentlichen Bauteilen Metall durch Kunststoff zu ersetzen und damit Kosten und Gewicht einzusparen.

Bauteile und -gruppen von Oechsler finden sich auch in Inhalationsgeräten, Geräten zur Messung von Blutzucker oder Mischsystemen für Knochenzement. Baugruppen, die gegen Luftverunreinigungen besonders empfindlich sind, werden unter Reinraumbedingungen hergestellt.

Wachstumspotenzial
Nach der im Jahr 2000 vollzogenen Umwandlung in eine Aktiengesellschaft bereiten die Vorstände Justus M. Leyde und Dr. Claudius Kozlik den Börsengang vor. Damit werde, so eine Pressemitteilung, eine neue Epoche in der Firmengeschichte eingeleitet, die Mitte des 19. Jahrhunderts als Handwerksbetrieb begonnen hatte.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2003, Seite 36

 
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