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Spitzenplatz für die Wirtschaftsregion Nürnberg

In Deutschland sind über 11 000 Umweltschutz-Anbieter ansässig, auf Bayern entfällt ein Fünftel davon (19,2 Prozent). Innerhalb des Freistaats rangiert die Region Nürnberg mit ihren über 700 Unternehmen auf Rang 1, gefolgt von Oberbayern mit knapp 600. Im Vergleich zur letzten vergleichbaren Erhebung, die die IHK 1996 durchgeführt hatte, erhöhte sich die Zahl der mittelfränkischen Unternehmen in diesem Bereich um 200.

Diese Daten zeigen nach Aussage von IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Riesterer, dass es richtig gewesen ist, den Bereich „Energie und Umwelt“ als Kompetenzfeld der Wirtschaftsregion Nürnberg zu definieren. Die IHK setze zudem in ihrem Regionalkonzept und in ihrem Aktionsprogramm 2003 einen Schwerpunkt auf diesen Bereich: Wesentliche Ziele seien hierbei die Förderung von Umweltschutzexporten, die Weiterentwicklung von Netzwerken für Wirtschaft und Forschung sowie das Marketing der Umwelt-Kompetenzregion Nürnberg.

Schwerpunkte der Anbieter von Umweltschutztechnik
Wie Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereiches Innovation | Umwelt, beobachtet hat, hat sich nicht zuletzt auf Grund der immer komplexeren Anforderungen der Gesetzgebung ein dynamischer Markt an Umweltdienstleistungen gebildet, der häufig mit verwandten Aufgaben wie Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit verzahnt ist. Als Schwerpunkte haben sich in den letzten Jahren die Bereiche Energieeffizienz, Wasseraufbereitung und Luftreinhaltung herausgebildet. Überproportional zugenommen hat die Zahl der Unternehmen, die sich mit regenerativen Energien beschäftigen. Der IHK zufolge ist bei den Anbietern ein Trend zu integrierter Umwelttechnik erkennbar (produktionsintegrierter Umweltschutz: ökologische Optimierung von Fertigungsprozessen; produktintegrierter Umweltschutz: Beachtung von Umweltaspekten über das gesamte „Produktleben“). Weitere Kennzeichen der mittelfränkischen Umweltbranche sind die hohe Zahl der Unternehmensgründungen in den letzten zehn Jahren und der zunehmende Anteil an Dienstleistungsfirmen.

Hoher Forschnungsanteil
Nach Ansicht Robert Schmidts ist die mittelfränkische Umweltbranche gut aufgestellt: Für die Zukunftsfähigkeit spricht u.a. die hohe Forschungsintensität der Unternehmen, von denen der Erhebung zufolge ein Viertel mit wissenschaftlichen Einrichtungen kooperiert. Zudem ist der Anteil der Ingenieure und Naturwissenschaftler an den Beschäftigten überdurchschnittlich hoch. Ein zentraler Standortfaktor sind auch die Hochschulen in Nürnberg, Erlangen, Ansbach und Triesdorf mit spezifischen Forschungsaktivitäten und Studiengängen im Umweltschutz.

Zunehmende Auslandstätigkeit
Entgegen der aktuellen Stimmung in der Wirtschaft zeigen sich die mittelfränkischen Unternehmen der Branche weitgehend optimistisch. Wesentlicher Grund für die Zuversicht ist neben neuen Marktsegmenten (v.a. erneuerbare Energien) das zunehmende Auslandsengagement der mittelfränkischen Umweltschutz-Unternehmen. Die etwa 270 im Ausland engagierten Umweltfirmen sind vorrangig in Europa (40 Prozent), in Asien (19 Prozent) und Nordamerika (17 Prozent) aktiv. Angesichts der EU-Osterweiterung weist auch Mittelosteuropa – jedoch von einer niedrigen Basis aus – hohe Zuwächse auf. Das weltweite Marktvolumen für Umweltschutz liegt Schätzungen zufolge bei etwa 500 Mrd. Euro. Laut unterschiedlichen Prognosen soll der Markt für Umweltschutztechnologien und rationelle Energieverwendung bis 2010 auf über 700 Mrd. Euro wachsen.

IHK-Handbuch
Die vorliegende fünfte Auflage des Handbuches „Marktübersicht Umweltschutz und Energieeffizienz im Mittelfranken 2003“ (Schutzgebühr 40 Euro) wurde gegenüber der vergriffenen letzten Ausgabe erheblich erweitert und erfasst alle bedeutenden Anbieter im IHK-Bezirk.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2003, Seite 8

 
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