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Vedes: Umzug in das Hafengebiet geplant

Die Nürnberger Vedes steht vor einem weiteren Meilenstein in ihrer Neuorganisation. Sobald die Nürnberger Stadtverwaltung grünes Licht für eine Umwidmung des 84 000 Quadratmeter großen Stammsitzes an der Sigmundstraße gibt, soll der Umzug in das Hafenareal eingeläutet werden. Zurzeit werden Gespräche mit dem Logistik-Unternehmen Rhenus geführt, um dessen 25 000 Quadratmeter umfassendes Lager im Nürnberger Hafen zu nutzen. Auf diese Weise will Europas größte Fachhandelsorganisation für Spiel und Freizeit ihre Logistikprozesse verbessern und erhebliche Kosteneinsparungen erzielen.

Derzeit verfügt die Vedes-Gruppe über ein unausgelastetes Lager der SF Spiel + Freizeit Handelsbetriebe (SF) in Hockenheim und das Lager der Intercontor Zentraleinkauf (ZEK) in Nürnberg. Da hier die Prozesse über sechs Stockwerke koordiniert werden müssen, könne von einer effizienten und bedarfsgerechten logistischen Kette vom Lieferanten zum Vedes-Mitglied nicht die Rede sein.

Die Wachstumschancen im Spielwaren- und Freizeitbereich werden skeptisch beurteilt. In den ersten fünf Monaten habe sich der Markt zwar besser als erwartet entwickelt, betonte Vedes-Vorstand Ursula Lindl. Die Mitglieder hätten aber ein Minus von 1,8 Prozent hinnehmen müssen. Wenn man dieses Ergebnis halten würde, wäre man schon zufrieden. Als Verkaufsschlager gelten derzeit die Yu-Gi-Oh-Figuren und der Kampfkreisel Bey-Blades. Die reichten aber nicht aus, die hohe Dominanz des Weihnachtsgeschäfts (vier von zehn Euro werden in dieser Zeit eingenommen) abzuschwächen. Mit dem vergangenen Jahr könne die Vedes-Gruppe angesichts der schwierigen Marktbedingungen relativ zufrieden sein, ergänzte Vorstandssprecher Thomas Märtz. Der Zentralregulierungsumsatz im Konzern lag mit 427 Mio. Euro – mitgliederbereinigt um den ausgeschiedenen Nürnberger Spielwarenhändler Müller – um 4,2 Prozent unter Vorjahr. Der Konzernüberschuss stieg dagegen von einer Mio. Euro auf 1,6 Mio. Euro, gleichzeitig konnten die Schulden um weitere 2,7 Mio. Euro weiter abgebaut werden. Erfreulich entwickelte sich das Internet-Geschäft: Bei der Vedes-Online wurde der Verlust auf rund 0,3 Mio. Euro reduziert, der maßgeblich aus Abschreibungen auf die Ingangsetzungsinvestitionen zu sehen sei.

Die Vedes-Gruppe hatte zum Jahreswechsel ca. 1 150 Mitglieder in Deutschland, Österreich, Italien, in der Schweiz und in den Niederlanden. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter blieb mit 944 stabil, davon arbeiten 350 in Nürnberg.

tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2003, Seite 34

 
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