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Euro-Kurs drückt auf den Umsatz

 

Die Leoni AG, Nürnberg, hat im Geschäftsjahr 2003 einen Umsatz von 1,08 Mrd. Euro erzielt, dies entspricht einem leichten Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders gravierend wirkten sich durch den starken Euro verursachte Währungseinflüsse auf den Umsatz aus. Währungsbereinigt wurde ein Umsatzplus von rund zwei Prozent erreicht. Der Jahresüberschuss 2003 betrug 21,2 Mio. Euro und lag damit um 30 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dass der Rückgang beim Ergebnis stärker ausfiel als ursprünglich prognostiziert, ist vor allem auf Restrukturierungsmaßnahmen bei Leoni Felisi S.p.A., Italien zurückzuführen. Weitere Sonderbelastungen resultierten aus dem Verkauf der französischen Gesellschaft Leoni Flex.

Fast 3 000 neue Stellen
Ein Großteil der rund 2 900 Neueinstellungen erfolgte im Bordnetz-Bereich und dort vor allem an den neuen osteuropäischen Standorten. Insgesamt beschäftigte Leoni zum Jahresende 2003 weltweit rund 21 400 Mitarbeiter (Vorjahr: 18 500). Im Inland stieg die Zahl der Mitarbeiter geringfügig auf gut 2 900.

Der Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme bekam nach Worten von Vorstandsvorsitzendem Dr. Klaus Probst im vergangenen Jahr die Auswirkungen der weitgehend stagnierenden Automobilindustrie zu spüren. Bevorstehende Modellwechsel hätten sich zusätzlich auf das Bordnetz-Geschäft ausgewirkt. Auf Grund dieser Faktoren sowie wegen der Währungseinflüsse sei der Umsatz im Geschäftsjahr 2003 um rund fünf Prozent auf 557,8 Mio. Euro zurückgegangen (währungsbereinigt minus zwei Prozent). Im laufenden Geschäftsjahr wird entscheidend sein, wie sich die neuen von Leoni belieferten Modelle entwickeln, allen voran der neue Opel Astra. Weitere wichtige Neuanläufe sind die Kabelsatzproduktion für die neue A-Klasse von DaimlerChrysler sowie für den 1er BMW.

Der Unternehmensbereich Kabel habe sich im vergangenen Geschäftsjahr gut behauptet und den Umsatz trotz schwieriger Rahmenbedingungen um zwei Prozent auf 441 Mio. Euro gesteigert (währungsbereinigt plus sechs Prozent). Während sich die Nachfrage im europäischen Markt größtenteils rückläufig entwickelte, war Leoni in China insbesondere mit Fahrzeugleitungen sehr erfolgreich. Das 2002 errichtete Werk für Mobilfunk-Spezialkabel in Changzhou habe einen ersten bedeutenden Umsatzbeitrag geleistet. Das Ergebnis des Unternehmensbereichs Kabel sei im Geschäftsjahr 2003 durch massiven Wettbewerb und einen hohen Preisdruck bei Standardprodukten beeinträchtigt gewesen. Künftig setzt Leoni zunehmend auf kundenspezifisch gefertigte Spezialkabel und Kabelsysteme, unter anderem für die Robotik oder Medizintechnik. In diesem margenstarken Geschäft konnte sich das Unternehmen inzwischen eine Spitzenposition im Weltmarkt sichern, so Probst.

Die schwierigen Bedingungen in der Kabelindustrie wirkten sich auch negativ auf Umsatz und Ergebnis des Unternehmensbereichs Draht aus. Mit einer positiven Entwicklung des USA- und China-Geschäfts konnte Leoni Draht die Rückgänge in anderen Regionen, insbesondere in Europa, teilweise ausgleichen und einen Umsatz von 80,7 Mio. Euro erzielen, was einem leichten Rückgang von rund einem Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht (währungsbereinigt hat sich ein Plus von rund sieben Prozent ergeben). Die anhaltend niedrige Nachfrage aus den Bereichen Telekommunikation und Datentechnik sowie ein weiterhin hoher Preisdruck haben dazu geführt, dass die ursprünglich geplante deutliche Ergebnisverbesserung bei Leoni Draht nicht erreicht wurde.

Dass das Geschäftsjahr 2003 lediglich eine Pause im Wachstumskurs des Unternehmens darstellt, wird laut Probst nicht zuletzt gegenüber den Aktionären signalisiert: Der ordentlichen Hauptversammlung werde vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2003 trotz des Rückgangs beim Jahresüberschuss eine gleich bleibende Dividende von 1,15 Euro je Aktie auszuschütten. Auf Konzernebene würden für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von ca. zehn Prozent und eine überproportionale Steigerung des Jahresüberschusses erwartet.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2004, Seite 46

 
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