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Innovationen aus der Nanotechnologie

 

Der High-Tech-Messeverbund Powtech (Internationale Fachmesse für Mechanische Verfahrenstechnik und Analytik), TechnoPharm (Internationale Fachmesse für Entwicklung, Herstellung und Analytik pharmazeutischer, kosmetischer, diätetischer und Health Food Produkte) und ExpoRisk (Internationale Fachmesse für Explosionsschutz und Anlagensicherheit) im Nürnberger Messezentrum konnte eine positive Bilanz ziehen: Über 13 000 Fachbesucher und 4 000 Kongressteilnehmer informierten sich in diesem Jahr bei 872 (2002: 864) Ausstellern über Produkte und Angebote rund um mechanische Verfahrenstechnik und Prozesstechnik. Die Internationalität der Fachbesucher und der Kongressteilnehmer lag insgesamt bei 29 Prozent. „Während allgemeine Investitionsgütermessen erhebliche Akzeptanzprobleme verzeichnen, ist es der Powtech gelungen, ihre Position als Leitmesse für die gesamte mechanische Verfahrenstechnik sowie die Partikelanalytik zu festigen“, sagte Claus Rättich, Bereichsleiter Eigenveranstaltungen bei der NürnbergMesse. Aussteller und Besucher bestätigten, dass sich die TechnoPharm nun endgültig als das in Europa führende Forum für die Verantwortlichen in Entwicklung, Herstellung und Analytik pharmazeutischer, kosmetischer und Health Food Produkte durchgesetzt habe. Bei den drei thematisch komplementären Fachmessen mit den begleitenden Kongressen und Symposien trafen sich Verfahrenstechniker, Prozessingenieure und Produktionsleiter aus unterschiedlichen Branchen wie Chemie, Pharma, Food, Steine-Erden und Keramik.

Im Themenpavillon „Nano goes Powtech“ stellten rund 30 Unternehmen, Forschungsinstitute und universitäre Arbeitsgruppen sowohl Ergebnisse der Grundlagenforschung als auch bereits kommerzialisierte Technologien vor. Der Schwerpunkt lag im Bereich der Herstellung und Charakterisierung von Nanopartikeln für praktische Anwendungen in der Industrie. Ein besonderes Highlight war der „Nano Truck“, der das vom Bundesforschungsministerium und der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ ins Leben gerufene „Jahr der Technik 2004“ begleitet. Der „Nano Truck“ verfügt über eine umfangreiche Ausstellung aus Postern und Exponaten zu den Grundlagen, Anwendungsbereichen und Perspektiven der Nanotechnologie.

Anwendungen von Nanopartikeln
Nanopartikel sind bis zu 50 000-mal kleiner als der Durchmesser eines Haares. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass sich Autoscheiben, Fenster oder Waschbecken selbst reinigen, dass Lack kratzfest ist oder sogar „selbstheilend“ reagiert. Neue Forschungsansätze kombinieren selbstreinigende Eigenschaften mit einer keimtötenden Wirkung. Mikrobiozide Oberflächen könnten beispielsweise in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Lebensmittelfabriken eingesetzt werden. „Reinigung oder Desinfektion würden somit überflüssig“, sagt Professor Dr.-Ing. Helmut Cremer von der Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC). Durch die Beimischung von Nanopartikeln könnten funktionalisierte Kunststoffe produziert werden, die reißfeste, thermostabile oder optische Eigenschaften besitzen. „Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Sie reichen von Gesundheitsprodukten, Kosmetika, Pharmazeutika bis hin zu elektronischen Anwendungen“, erklärt Cremer. Auf den Markt seien bereits Kunststoff-Brillengläser mit einer funktionalisierten Oberfläche. Die Oberflächenstruktur ist nicht nur selbstreinigend, sondern auch äußerst kratzfest. Möglich macht dies der so genannte Lotus-Effekt, ein Verfahren bei dem die Natur Pate stand. Die Oberfläche ist wie bei bestimmten Pflanzen wasserabweisend, ablaufendes Wasser reinigt die Fläche, indem es Schmutzpartikel einfach mitnimmt. Der nächste Messeverbund findet im 18-monatigen Turnus wieder vom 11. bis 13. Oktober 2005 im Messezentrum Nürnberg statt.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2004, Seite 56

 
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