Telefon: +49 911 1335-1335

Flächendeckende Präsenz bleibt erhalten

Die 38 Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken haben ihre Betriebsergebnisse 2003 deutlich verbessert. Insbesondere bei der Vermittlung von Bausparverträgen und von Sach- und Lebensversicherungen wurden „bemerkenswerte“ Zuwachsraten erreicht. „Damit haben wir uns in einem schwierigen Umfeld sehr gut behauptet und gezeigt, dass es sich lohnt, eine langfristige und am Kunden orientierte Geschäftspolitik zu verfolgen“, betonte Dr. Sigurd Schacht, Bezirkspräsident des Genossenschaftsverbandes Bayern, Bezirksverband Mittelfranken, auf der Bilanzpressekonferenz in Nürnberg. Er gehe davon aus, dass sich der positive Ertragstrend im neuen Jahr fortsetzen werde. Die zu erwartende Konjunkturerholung werde zu einer Belebung der Geschäfte führen.

Im Geschäftsjahr 2003 konnte das Betriebsergebnis der Genossenschaftsbanken vor Bewertung um 20 Prozent auf 85 Mio. Euro gesteigert werden. Die Ergebnisverbesserung ist vor allem auf die gestiegene Zinsspanne zurückzuführen, wie Schacht erklärte. Das zinsabhängige Geschäft trage bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken zu rund 79 Prozent des Rohüberschusses im Bankgeschäft bei. Auch im provisionsabhängigen Vermittlungsgeschäft konnten die Genossenschaftsbanken Verbesserungen erzielen.

„Vor allem im Bausparen und bei Lebensversicherungen konnte ein wahrer Boom registriert werden“, sagte Schacht. So stieg die Zahl der an die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelten Neuverträge um 84 Prozent auf 33 379 Verträge mit einem Volumen von 778 Mio. Euro (plus 80 Prozent). Im Bereich der Lebensversicherungen konnten die Beitragssummen und die vermittelten Beträge für die R+V Versicherung, Versicherungskammer Bayern und die Bayerische Allianz weiter gesteigert werden. Im Wertpapier- und Fondsgeschäft nahmen die Bestände ebenfalls deutlich zu. Die Kundendepots gewannen um 24,1 Prozent an Wert; die von der genossenschaftlichen Union-Fonds-Holding verwalteten Depotwerte stiegen um 18,3 Prozent.

Kreditgeschäft leidet unter Konjunkturflaute
Die Kundenforderungen gingen bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken um 0,1 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro zurück. Dabei wurden vor allem kurz- und mittelfristige Kredite um 9,3 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro abgebaut, während die langfristigen Ausleihungen um 2,5 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro zunahmen. Die langfristigen Kredite mit mehr als fünf Jahren Laufzeit haben mittlerweile einen Anteil von 77,2 Prozent an allen Ausleihungen. Hintergrund der stagnierenden Entwicklung im Kreditgeschäft sei die schwache Konjunktur im vergangenen Jahr mit geringen Investitionen und einer Rekordzahl an Insolvenzen, vor allem bei mittelständischen Unternehmen, der wichtigsten Firmenkundengruppe der Genossenschaftsbanken. Daneben sei die anhaltende Konsumzurückhaltung der Bürger mit ausschlaggebend gewesen.

Im bilanzwirksamen Einlagengeschäft wurden leichte Zuwächse erzielt. Insgesamt nahmen die Kundengelder um 0,6 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro zu. Am stärksten erhöhten sich dabei wie schon in den Vorjahren mit acht Prozent die Sichteinlagen auf zwei Mrd. Euro. Zuwächse gab es auch bei den Spareinlagen mit 1,3 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. Die befristeten Termineinlagen wurden dagegen um 7,1 Prozent abgebaut. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro.

Den 700 000 Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken stehen 342 Bankstellen zur Verfügung. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken bleiben auch in Mittelfranken flächendeckend präsent“, so Schacht. Die Genossenschaftsbanken in Mittelfranken verfügten über das dichteste Zweistellennetz.

Die Zahl der Mitarbeiter ist wie in den Vorjahren leicht zurückgegangen. Ende 2003 waren 3 224 Personen im Bankgeschäft tätig. Das sind 147 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Mit 295 Auszubildenden haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken eine Ausbildungsquote von rund neun Prozent.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2004, Seite 58

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick