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Verkehrsprojekte gemeinsam voranbringen

Die Industrie- und Handelskammern Nürnberg und Bayreuth sowie das IHK-Gremium Forchheim wollen gemeinsam auf die Realisierung wichtiger Verkehrsprojekte dringen. Das wurde bei einem Treffen in Forchheim vereinbart, an dem auch der oberfränkische FDP-Bundestagsabgeordnete Horst Friedrich, verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied im Verkehrsausschuss, teilnahm.

„Wir haben mit dem Ausbau der Autobahnen A 9, A 93 und A 73 gute Nord-Süd-Verbindungen, aber auf den rasant steigenden Ost-West-Verkehr ist unsere Region nur unzureichend vorbereitet“, fasste Friedrich das Grundproblem der Verkehrsinfrastruktur in Oberfranken zusammen. Da es in Oberfranken kaum Ost-West-Verbindungen gebe, werde die Autobahn A 73/71 Erfurt-Nürnberg künftig an Bedeutung gewinnen. Umso wichtiger wäre laut Friedrich die „Ertüchtigung dieses Nadelöhrs zwischen Forchheim und dem Autobahnkreuz Fürth/Erlangen“. Hier sei aber nicht mit einer raschen Lösung zu rechnen. Skeptisch äußerte er sich zudem über die Fertigstellung der ICE-Trasse Nürnberg-Erfurt. Ein vordringliches Projekt für die Regierungsbezirke Ober- und Mittelfranken sei die S-Bahn-Linie von Nürnberg nach Forchheim und später nach Bamberg, die derzeit aber mit der ICE-Trasse verklammert sei. Die Teilnehmer an dem Gespräch waren sich einig, dass der Freistaat Bayern für eine Entkoppelung beider Projekte sorgen müsse, um wenigstens die S-Bahn „zeitnah“ fertigzustellen. Mit dem Ausbau der 38,6 Kilometer langen Strecke könnte man bis zu 8 000 Personenbewegungen pro Tag von der Straße auf die Schiene verlagern. Die beiden IHKs wollen in diesem Punkt gemeinsam verstärkt Druck machen.

Auch Ulrich Schaller, Verkehrsreferent der IHK Nürnberg für Mittelfranken, bezeichnete die „Ertüchtigung“ der A 73, des so genannten „Frankenschnellwegs“, als wichtig für beide Regierungsbezirke: Schon heute seien auf der Strecke Forchheim bis Autobahnkreuz Fürth/Erlangen an Spitzentagen bis zu 70 000 Fahrzeuge unterwegs und Staus eher die Regel als die Ausnahme. Für diesen Abschnitt sei ein sechsstreifiger Ausbau erforderlich. Innerhalb Nürnbergs verlaufe der „Frankenschnellweg“ als Stadtautobahn, für deren kreuzungsfreien Ausbau mit Kosten von rund 123 Mio. Euro zu rechnen sei. Mindestens 20 Prozent davon müsste die Stadt Nürnberg finanzieren.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2005, Seite 31

 
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