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Völlig unabhängig von der AEG

Die Nürnberger AEG Haustechnik GmbH gehörte früher zur Sparte der AEG Hausgeräte unter dem Dach des schwedischen Electrolux-Konzerns. 2002 übernahm die Stiebel Eltron Gruppe die Haustechnik-Sparte, firmierte sie in EHT Haustechnik GmbH um und siedelte den AEG Markenvertrieb dort an. Neben der Marke AEG Haustechnik sind auch die Zanker Haustechnik und Cabeltherm Fußboden-Heizungen unter dem Dach der EHT zusammengefasst.

„Wir sind von der AEG völlig unabhängig, haben lediglich den Namen gemeinsam“, sagte AEG-Haustechnik-Sprecher René Bender. Doch obwohl eine Schließung des Nürnberger Hausgerätewerks für EHT keine Folgen hätte, verfolgt man das Ringen um den Erhalt des Werkes aufmerksam. „Wir fühlen uns der AEG Hausgeräte und den Mitarbeitern freundschaftlich verbunden, wenn wir auch keine Geschäftsbeziehungen pflegen“, fügte der Firmensprecher hinzu.

Seit der Trennung von Electrolux habe die AEG Haustechnik ihre Marktposition in einem insgesamt rückläufigen Geschäftsumfeld beständig ausgebaut. „Viele Fachhändler und Installateure legen im Bereich Haustechnik Wert auf Qualität und heimisches Engineering“, begründete AEG-Haustechnik-Vertriebschef Markus Eckstein den Erfolg. Die Elektro-Produkte sind in die fünf Gruppen Warmwassergeräte, Raumheizungen, Flächenheizsysteme, Klima- und Lüftungsgeräte unterteilt und werden bei Stiebel-Eltron an den Standorten Berlin, Eschwege und Holzminden produziert.

Die AEG Haustechnik beschäftigt derzeit 35 Mitarbeiter in der Gutenstetter Straße am Nürnberger Hafen. 25 Außendienstmitarbeiter betreuen die rund 30 000 Fachhandwerker und Partner aus dem Bereich Elektro und Sanitär sowie weitere 2 000 Großhandelspartner. Zu den Kunden gehört etwa die Firma Schwörer Bau Berlin, die alle 288 Badezimmer des Hotels Mövenpick im neuen Frankfurter Europaviertel mit einem Fußboden-Heizsystem von AEG Haustechnik ausstattet. Wichtigste Zielgruppe ist der Fachhandel. Künftig wolle sich die Firma auch den Baumärkten zuwenden, sagte Bender. Neben dem Vertrieb zählen Kundendienst und Service zu den Standbeinen des Geschäfts.

Die AEG war 1883 unter dem Namen „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität“ gegründet und 1887 in „Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) umbenannt worden. Angefangen hatte alles mit der Glühlampe des amerikanischen Erfinders Thomas Alva Edison. Der Berliner Ingenieur Emil Rathenau erwarb die Lizenz von Edison und brachte das „elektrische Licht“ in Deutschland heraus. Später folgten Elektroheizungen, Warmwasserbereiter, in der Nachkriegszeit dann die so genannte „weiße Ware“, also Waschmaschinen, Geschirrspüler und Wäschetrockner. Neu im Programm der AEG Haustechnik sind ein kompakter und sparsamer Durchlauferhitzer oder eine Natursteinheizung mit langwelliger Strahlungswärme, die besonders behaglich heizen soll. Daneben gibt es einen selbstklebenden Thermoboden für die Altbausanierung. Die Innovationen werden im Herbst auf der Fachmesse Elektotechnik in Dortmund vorgestellt.

mei.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2005, Seite 48

 
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