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Schwan-Stabilo

Weltmarktführer bei Kosmetikstiften

„Wir sind im Grundsatz zufrieden,“ sagt Geschäftsführer Ulrich Griebel mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2004/ 2005 (Stichtag 30. Juni 2005). Der Heroldsberger Schwanhäußer Industrie Konzern musste im 150-jährigen Jubiläumsjahr des Unternehmens ein Umsatzminus von drei Prozent auf 274 Mio. Euro hinnehmen. Während der Geschäftsbereich Schreibgeräte Mehrverkäufe von zwei Prozent auf 110 Mio. Euro verbuchte, gingen die Umsätze im Segment Kosmetik um fünf Prozent auf 164 Mio. Euro zurück.

Der größte Druck im Teilkonzern Kosmetik resultierte aus den währungsbedingten Preisabschlägen im Exportgeschäft. Der starke Dollarverfall, so Griebel, habe Spuren hinterlassen, da 70 Prozent des Geschäfts im Dollarraum getätigt werden. Mit Preisanpassungen nach unten habe man letztlich die internationale Marktposition gestärkt und gleichzeitig Beschäftigung in Heroldsberg gehalten. Denn mengenmäßig habe der weltweite Absatz sogar um knapp sechs Prozent zugelegt und damit die Position des Weltmarktführers sogar gestärkt, da der Gesamtmarkt schwächer gestiegen sei. Der Weltmarktanteil bei Kosmetikstiften liege bezogen auf den Preis bei 40 Prozent, volumenmäßig beanspruchen die Mittelfranken fast ein Drittel des globalen Geschäfts. „Der nächste Mitbewerber ist nicht einmal halb so groß wie Schwan.“

Im Schreibgeräte-Teilkonzern „Stabilo“, der für die hohe Bekanntheit der Markenstifte sorgt, ist die Konsolidierung weitgehend abgeschlossen. Die stetigen Zuwächse in den drei Kernbereichen Textmarkieren, Schreiben und Malen haben in diesem Jahr die geplanten Rückgänge in nicht strategischen Randgebieten mehr als ausgeglichen. Die Trennung von allen Schreibaktivitäten, die nicht unter der Kernmarke Stabilo laufen, sei nahezu abgeschlossen.

Um das Tempo auch europaweit zu forcieren, sollen nun die Vertriebsgesellschaften in Europa in der neu gegründeten Stabilo International gebündelt und integriert werden. Griebel erwartet hiervon zum einen eine höhere Schlagkraft am Markt für die Marken- und Produktstrategie, zum anderen verspricht er sich geringere Kosten und eine effizientere Logistik.

Die Zahl der weltweit Beschäftigten stieg um ein Prozent auf 2 944, wobei der Standort Deutschland leicht an Mitarbeitern verlor, während international aufgebaut wurde. Der Stiftebereich lenkt zwölf in- und ausländische Beteiligungen, der Kosmetik-Teilkonzern hält fünf Auslandsbeteiligungen. „Dieser Trend wird uns weiter begleiten,“ unterstreicht Griebel, habe aber nichts mit einem schleichenden Abbau der Deutschland-Aktivitäten zu tun. „Wir werden in Deutschland auch in fünf Jahren mindestens 1 500 Mitarbeiter beschäftigen. Das ist aus heutiger Sicht immer noch mehr als die Hälfte aller Beschäftigten.“ Hierbei werden Forschung und Entwicklung eine zentrale Rolle spielen: Am Stammsitz in Heroldsberg sind über 120 Mitarbeiter in der Produktentwicklung beschäftigt, die etwa an chemisch-technologischen Innovationen für Kosmetikprodukte tüfteln. Denn mit den herkömmlichen Produkten auf Wachsbasis seien künftig keine großen Sprünge zu machen, meint Griebel.

Für das laufende Geschäftsjahr peilt die Gruppe wieder ein leichtes Umsatzplus auf über 280 Mio. Euro an. Der bisherige Geschäftsverlauf untermauere das Ziel, trotz der belastenden Dollarschwäche am Wachstum festzuhalten. Weitere Produktneuheiten und der Ausbau des Auslandsgeschäfts sollen die treibende Kraft werden.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2006, Seite 51

 
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