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Lucent Technologies

Mobilfunk und Festnetz wachsen zusammen

"2005 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Lucent in Deutschland.“ Das erklärte Dr. Rainer Fechner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Lucent Technologies Network Systems GmbH in Nürnberg. Der Umsatz des Spezialisten für Telekommunikationstechnik stieg im vergangenen Geschäftsjahr (Stichtag: 30. September 2005) um 15 Prozent auf 400 Mio. Euro. Man sei damit deutlich stärker als die Branche gewachsen und habe den Anteil am deutschen Markt für Telekommunikationsinfrastruktur auf über acht Prozent verbessert. 120 Mio. Euro des Umsatzes entfielen auf Forschung und Entwicklung, die für den Gesamtkonzern erbracht und entsprechend vergütet werden.

Mit ausschlaggebend für den Zuwachs war die gute Entwicklung im Festnetzgeschäft, so der für den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständige Geschäftsführer Hans-Burghardt Ziermann. Wichtige Projekte waren u.a. eine neue Netztechnik für das optische Transportnetz der T-Com, mit der Unternehmen Ethernet-Dienste über Kupferkabel erhalten. Zusammen mit T-Online wurde in Frankreich mit dem Aufbau einer DSL-Infrastruktur begonnen, für Arcor lieferte Lucent ISDN- und DSL-Anschlüsse.

Eine Vorreiterrolle beansprucht Lucent bei der Entwicklung der neuen IMS-Technologie („IP Multimedia Subsystem“), die Mobilfunk- und Festnetzdienste zusammenführt und nach Worten Fechners einer technologischen Revolution gleichkommt. Unabhängig davon, welches Endgerät (Laptop, Handy, Pocket-PC usw.) und welche Zugangstechnik (z.B. Festnetz, W-Lan, UMTS) die Nutzer gerade verwenden, können sie gleichzeitig telefonieren, schnell im Internet surfen, Instant Messaging nutzen, Videodienste abrufen oder standortabhängige Informationen abfragen. Kurzum: Bisher separate Dienste werden zusammengeführt.

Lucent konzentriert sich laut Fechner bei der strategischen Ausrichtung auf diejenigen Felder der Kommunikationstechnik, die die höchsten Wachstumsraten versprechen (u.a. VoIP-Telefonie, Multimedia-Anwendungen, Technologien der dritten Mobilfunkgeneration, Breitbandtechnologie sowie optische Netze). Man habe im vergangenen Geschäftsjahr auch im Bereich Forschung und Entwicklung wesentliche Grundlagen für ein erfolgreiches Jahr 2006 geschaffen. Innovation sei auf dem „sehr heiß umkämpften Markt“ und angesichts zunehmender Konkurrenz aus China ein entscheidender Faktor. Als „Flaggschiff“ mit einem Marktanteil von über 30 Prozent bezeichnete Fechner die „LambdaUnite“-Technologie für den Festnetzbereich, mit dem u.a. der Gigabit-Ethernet-Verkehr verarbeitet werden kann. Die Nürnberger Entwickler haben außerdem die Verantwortung für die gesamte Systemarchitektur der neuen Breitbandzugangstechnik „Lucent Multimedia Access Platform“ (LMAP) übernommen. Im Mobilfunk-Bereich wurden die ersten Netze nach dem „UMTS/HSDPA“-System in USA und Europa installiert, die es ermöglichen, mobil Daten in Hochgeschwindigkeit herunterzuladen. In der Entwicklung ist ein System, das es umgekehrt auch dem Nutzer ermöglicht, Daten über Funk in großer Geschwindigkeit ins Netz einzuspeisen.

Die Zahl der Mitarbeiter von Lucent Technologies in Deutschland blieb konstant bei rund 1 400 (davon 1 250 in Nürnberg, 100 in Bonn und 50 in Neu-Isenburg) und soll auf absehbare Zeit auch auf diesem Niveau gehalten werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2006, Seite 38

 
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