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UmweltBank

Kapital für Sonne und Wind

Über der Nürnberger Umweltbank scheint weiter die Sonne. Während die Preise und Kosten für Öl und Gas bei der Heizung immer weiter steigen, kann sich die Direktbank über ein wachsendes Interesse ihrer Kundschaft an umweltfreundlichen Formen der Energieerzeugung freuen. „Praktisch jeder Kunde, der eine Solaranlage auf seinem Haus errichten möchte, bekommt durch uns die Möglichkeit dazu“, erklärte Umweltbank-Chef Horst P. Popp bei der Vorlage der Bilanz für das vergangene Jahr.

Die ökologische Direkt-, Berater- und Förderbank wuchs auch 2005 konstant weiter: So erhöhte sich die Bilanzsumme um rund 18 Prozent auf 685 Mio. Euro, das Anlagevolumen stieg um mehr als 20 Prozent auf 453 Mio. Euro und die Kreditzusagen erreichten ein Plus von 33 Prozent und einen Betrag von 556 Mio. Euro.

Mehr als 3 000 Kredite wurden für Sonnenenergie-Projekte gewährt, damit erreichte dieser Bereich 29 Prozent des Kreditgeschäfts der Bank. Weitere 20 Prozent der genehmigten Kredite wurden für Windkraftanlagen verwendet, 28 Prozent für ökologische Wohn- und acht Prozent für ökologische Gewerbeimmobilien. Die Zahl der Kunden bei dem fränkischen Kreditinstitut kletterte um rund 5 000 auf mehr als 45 000 und der Wachstumstrend hält nach Popps Angaben auch 2006 an.

Nicht nur Kreditnehmer, sondern auch Anleger finden Gefallen an den Angeboten der Umweltbank. Als wichtigste Zielgruppe sieht Popp „grüne Anleger, die Geld nicht verachten“. Zwar gehört die Umweltbank weiterhin nur dem gesetzlichen Einlagensicherungsfonds an und Kundengelder sind daher lediglich bis 20 000 Euro geschützt, doch bislang habe das kaum einen Sparer abgeschreckt.

Unter dem Strich blieb für das Institut ein satter Gewinn: So erhöhte sich das Zins- und Finanzergebnis im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf zwölf Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern kletterte sogar um fast 45 Prozent auf 7,4 Mio. Euro. So kann die Bank ihren rund 5 000 Aktionären für das Jahr 2005 eine Dividende von 0,50 Euro (Vorjahr 0,38 Euro) zahlen. Der Aufwand der Bank steigerte sich gleichzeitig in geringerem Maße. So stieg die Zahl der Mitarbeiter zwar auf 127 (das entspricht bei einer Basis von 40 Stunden rund 74 Vollzeitmitarbeitern), doch der Personalaufwand erhöhte sich nur um 9,4 Prozent, die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen lediglich um 5,9 Prozent.

Auch künftig will das 1997 gegründete Unternehmen an seiner Strategie festhalten und das Geld seiner Kunden ausschließlich in ökologische Projekte investieren. Popp spricht in diesem Zusammenhang von der „Umweltgarantie“, die den Anlagekunden gegeben wird, „ein in der deutschen Bankenlandschaft einmaliges Versprechen“. Nach Angaben der Umweltbank war das Jahr 2005 nicht nur in ökonomischer, sondern auch in ökologischer Hinsicht erfolgreich: 1 250 neue Projekte wurden mit Krediten gefördert, die kumulierte CO2-Ersparnis aus allen Kreditprojekten betrug zum Jahresende 2005 mehr als eine Mio. Tonnen.

Autor/in: 

hpw.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 58

 
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