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StartUp

Nachfolgeregelung beim Schindlerhof ausgezeichnet

Seit 1997 wird der StartUp-Wettbewerb um die besten Gründungsideen von den Sparkassen, der Zeitschrift Stern, der Unternehmensberatung McKinsey und dem ZDF ausgeschrieben. Vor kurzem zeichnete Werner Netzel, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Bayern, im Nürnberger Messezentrum die Sieger auf bayerischer Ebene aus.

Im Rahmen der UnternehmerKonferenz der bayerischen Sparkassen im CCN Ost der Nürnberg Messe wurden fünf Unternehmen ausgezeichnet. Der mit 5000 Euro dotierte Preis in der Kategorie „Unternehmensnachfolge“ ging an Nicole Kobjoll für die gelungene Übernahme des Hotels Schindlerhof in Nürnberg-Boxdorf. In einem klar definierten Prozess übergeben die Eltern schrittweise die Hauptaufgaben des Betriebes – also Führungsverantwortung und Firmenanteile - an die Tochter, die zuvor sieben Jahre Berufserfahrung im Ausland gesammelt hatte. Ein Einstieg in das Unternehmen erfolgte über das Projekt „Ryokan“, ein neuer Hotelkomplex im „Schindlerhof-Dorf“, der Motive japanischer Gastfreundschaft aufgreift. Nicole Kobjoll bekam für dieses Projekt einen festen Etat und eine Zimmerzahl vorgegeben, ansonsten hatte sie freie Hand bei der Realisierung des im Jahr 2001 eröffneten Gebäudes.

Mit einem Preisgeld von 5000 Euro wurde die Regensburger „art of defence“ als Sieger in der Kategorie „Konzept“ ausgezeichnet. Die Softwareschmiede entwickelt Produkte zum Schutz von Datenbanken. Das unterfränkische Jungunternehmen flyeralarm wurde in der Kategorie „Aufsteiger“ für die erfolgreiche Vermarktung standardisierter Druckprodukte via Internet gewürdigt. Für den erfolgreichen Handel und Vertrieb von Sonnenstrom-Komplettanlagen wurde die Münchner Phönix SonnenStrom als „Visionär“ geehrt. Der vierte Preis wurde für das „Lebenswerk“ an Rudolf Wanzl überreicht, der 1948 den ersten Einkaufswagen gefertigte hatte und heute mit der Leipheimer Wanzl Metallwarenfabrik als Weltmarktführer gilt.

Nach Worten Netzels haben sich auf bayerischer Ebene 70 Prozent mehr Bewerber für diese StartUp-Runde gemeldet als noch ein Jahr zuvor. Die bayerischen Sparkassen engagieren sich nicht nur mit dem Wettbewerb für junge Unternehmen, sondern auch im Tagesgeschäft: 4200 Finanzierungsvorhaben wurden im vergangenen Jahr bei den Beratern der Sparkassen eingereicht, von denen 1700 mit insgesamt 163 Mio. Euro finanziert wurden. Da im Schnitt mit jeder Neugründung rund drei bis vier Arbeitsplätze geschaffen werden, konnten auf diese Weise etwa 5000 bis 7000 neue Jobs geschaffen werden, so Netzel. Eine Platzierung auf dem Siegertreppchen knapp verfehlt hatten die regionalen StartUp-Preisträger, nämlich die Erlanger cerboMed, die mittels einer Ohrelektrode erstmals nicht medikamentös Depressionen behandeln will und die Fürther Dreherei Proll-Stunitzka.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 86

 
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