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Infrastrukturunternehmen mit 5 000 Mitarbeitern

Zu den Städtischen Werken Nürnberg (StWN) gehören 33 Unternehmen, darunter N-Ergie (Energie- und Wasserversorgung), VAG (öffentlicher Personennahverkehr) und wbg (Immobilienwirtschaft). Mit 5 000 Mitarbeitern zählt der StWN-Konzern zu den zehn größten Arbeitgebern in Mittelfranken, wie Vorsitzender Herbert Dombrowsky anlässlich der Jahrespressekonferenz betonte.

Das Geschäftsjahr 2006 verläuft bei allen Gesellschaften der StWN trotz der zum Teil unklaren politischen Zielsetzungen und wettbewerbsbedingten Einflussfaktoren bisher positiv. „Der Konzern ist gut aufgestellt und wir arbeiten konsequent an der weiteren Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit“, so Dombrowsky. Ein Problem bleibe die prekäre Finanzsituation der öffentlichen Haushalte, insbesondere für die VAG. Im Energiebereich verschärfe sich durch die erstmalige Genehmigung der Strom- und Gastnetzentgelte sowie der für den Herbst zu erwartenden Öffnung des Gasmarktes insgesamt der Wettbewerb. Unsicherheiten ergäben sich auf Grund der noch nicht abschätzbaren Aktivitäten der Bundesnetzagentur mit Blick auf die Festlegung der Netznutzungsentgelte. In jedem Fall werde die N-Ergie weiter in den Kraftwerksbau investieren. Gemeinsam mit E.ON Kraftwerke GmbH und der Mainova AG sei der Bau eines Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks im bayerischen Irsching geplant.

Im Geschäftsjahr 2005 stieg der Umsatz des Konzerns um 18,3 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis fiel mit 48,6 Mio. Euro um 5,6 Prozent schlechter aus als im Vorjahr. Das Strom- und Gasgeschäft trug 82 Prozent zum Umsatz.

N-Ergie
Seit der Gründung im Jahr 2000 ist die N-Ergie nach eigenen Angaben unter die Top Ten der Energieversorger Deutschlands aufgestiegen. Mit einem Jahresüberschuss von 3,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2005 konnte der regionale Versorger die positive Entwicklung der Vorjahre fortsetzen. Der Umsatz wuchs um 19,5 Prozent auf insgesamt 1,391 Mrd. Euro. Auf Grund des bestehenden Gewinnabführungsvertrages gingen 59,7 Mio. Euro an die Städtische Werke Nürnberg GmbH. Die Thüga AG als außenstehender Aktionär erhält eine Ausgleichszahlung von 25,7 Mio. Euro.

Der Stromabsatz stieg vor allem durch überregionale Kundenakquisition um 20,3 Prozent auf 8,42 Mrd. Kilowattstunden an. Die absatzstärkste Kundengruppe stellten die Industriekunden mit 43,7 Prozent. Der Anteil der Privatkunden lag bei 28,6 Prozent. Die Stadt- und Gemeindewerke trugen mit 27,7 Prozent zum Gesamtabsatz bei.

VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft
Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) konnte sich im Geschäftsjahr 2005 erneut über ein Plus bei den Fahrgastzahlen freuen. Diese stiegen um rund 500 000 zusätzliche Fahrgäste im Stadtgebiet Nürnberg und in den Nachbarorten Stein, Oberasbach und Zirndorf auf 139,6 Mio.

Auch wenn das Gesamtergebnis der VAG im Geschäftsjahr 2005 mit einem negativen Saldo von 70,9 Mio. Euro um 2,3 Mio. Euro schlechter ausfiel als 2004, entwickelte es sich dennoch um 0,4 Mio. Euro besser als erwartet. Positiv wirkten sich die gestiegenen Fahrgastzahlen und die Erhöhung der Fahrpreise aus, negativ dagegen die Absenkung der staatlichen Ausgleichszahlungen für den Schülerverkehr und für die Schwerbehindertenbeförderung. Die Fahrgeldeinnahmen einschließlich der staatlichen Abgeltungszahlungen stiegen auf 90,3 Mio. Euro. Positiv aufs Gesamtergebnis wirkte auch die Verschiebung von Investitionen ins Jahr 2006.

Als wichtigstes Projekt will die VAG die Realisierung der weltweit ersten vollautomatischen U-Bahn im Mischbetrieb vorantreiben. Derzeit wartet man allerdings noch auf einen verbindlichen Terminplan des Generalunternehmers Siemens Transportation Systems, der im März dieses Jahres überraschend verkündet hatte, dass die Inbetriebnahme frühestens Ende 2007 erfolgen könne.

wbg-Unternehmensgruppe
Die wbg ist mit rund 18 200 verwalteten Mietwohnungen nach eigenen Angaben der größte Anbieter von Wohnraum in Nordbayern. Die Umsatzerlöse der wbg-Unternehmensgruppe blieben gegenüber dem Vorjahr in etwa konstant bei 93,4 Mio. Euro. Sie wurden hauptsächlich aus der Hausbewirtschaftung (85,6 Mio. Euro) und aus dem Verkauf von Grundstücken (sieben Mio. Euro) erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist um 8,6 Prozent auf 28,3 Mio. Euro gesunken. Für laufende Instandhaltung und Modernisierung der Wohnungen wurden 29 Mio. Euro ausgegeben. Insgesamt investierte das Wohnungsunternehmen 2005 im Baubereich rund 39,8 Mio. Euro.

Im laufenden Jahr will die wbg ein Areal von rund 65 000 Quadratmetern im Nürnberger Süden zur weiteren Bebauung fortentwickeln und die energetische Modernisierung von 176 Wohnungen in Nürnberg- Mögeldorf vorangetreiben.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2006, Seite 41

 
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