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UmweltBank

"Sonnenbank" profitiert vom Solarboom

Der anhaltende Boom der Solarenergie heizt das Wachstum der Nürnberger Umweltbank immer stärker an. Die große Nachfrage nach Solaranlagen habe im vergangenen Jahr das Kreditgeschäft des auf Öko-Projekte spezialisierten Geldinstituts beflügelt, sagte Umweltbank-Vorstandschef Horst P. Popp. Im zehnten Jahr des Bestehens der Umweltbank erhöhte sich das Kreditvolumen 2006 um 23,3 Prozent auf 685,9 Mio. Euro. Davon wurde jeder dritte Euro für die Nutzung der Sonnenenergie eingesetzt.

Im vergangenen Jahr finanzierte die Umweltbank insgesamt 6 700 Projekte – zwei Drittel davon waren Anlagen zur Erzeugung von Solarenergie. Die Bandbreite reichte dabei von der privaten Photovoltaikanlage für 10 000 Euro bis hin zum großflächigen Solarpark für zehn Mio. Euro. „In den zehn Jahren unseres Bestehens sind wir von der Windbank zur Sonnenbank mutiert“, resümierte Popp. War im Gründungsjahr 1997 die Förderung von Windkraftanlagen mit einem Anteil von 45 Prozent am Kreditvolumen noch an der Spitze gestanden, rangiert das Geschäftsfeld Wind- und Wasserkraft heute hinter Solaranlagen und Energiesparhäusern auf Rang drei (20 Prozent Anteil am Kreditgeschäft). An vierter Stelle folgten Biomasse- und Biogasanlagen mit einem Anteil von acht Prozent. Immer mehr Bauern würden die Möglichkeiten eines Nebeneinkommens auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien erkennen, sagte Popp.

Wegen des Solarbooms hatte die Umweltbank im Oktober sogar einen vorübergehenden Annahmestopp für neue Solarkredite verhängt. Der Trend sei ungebrochen: Auch heute müssten die Kunden wegen der anhaltenden Nachfrage nach Solarkrediten mehrwöchige Bearbeitungszeiten in Kauf nehmen. Nicht zuletzt deshalb soll der Personalstand von derzeit 80 Vollzeitstellen (besetzt mit 135 Mitarbeitern) weiter ausgebaut werden. Für die weitere Expansion sollen die Räumlichkeiten der Bankzentrale am Laufertorgraben großflächig erweitert werden.

Die Zahl der Kunden stieg 2006 um 15,8 Prozent auf 52 500. Sie legten insgesamt 515,8 Mio. Euro bei der Umweltbank an, ein Plus von 13,8 Prozent. Die im Vergleich zum Kreditgeschäft deutlich schwächeren Zuwächse im Anlagegeschäft begründete Popp mit der vorsichtigen Zinspolitik des Hauses und kündigte gleichzeitig eine Abkehr davon ab: „In Zukunft wollen wir den Anlegern einen Kick mehr Zinsen versprechen.“

Die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich 2006 um 18,3 Prozent auf 810,3 Mio. Euro; das Geschäftsvolumen um 15,4 Prozent auf 909 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss kletterte um 57,2 Prozent auf 4,3 Mio. Euro. Dies sei dem Umtausch der stillen Beteiligungen in Aktien zu verdanken, wodurch die ehemals höheren Gewinnbeteiligungen von 124 Teilhabern eingespart worden seien. Die Teilhaber hätten damit ihr Risikokapital nach zehn Jahren vollständig zurückerhalten. Die Dividende werde von 50 Cent auf 69 Cent pro Aktie angehoben. Die Umweltbank bietet günstige Kredite mit langen und flexiblen Laufzeiten für Solaranlagen und Ökohäuser an. Den Umweltfördereffekt misst die Umweltbank AG daran, welcher Kohlendioxid-Ausstoß durch die finanzierten Projekte vermieden wird. Für 2006 weise die Bilanz eine Ersparnis von 1,305 Mio. Tonnen CO2 aus – ein Plus von 21,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sagte Popp.

Autor/in: 

mei.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2007, Seite 54

 
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