Um solare Großkraftwerke zu realisieren, haben die MAN Ferrostaal mit Sitz in Essen und die Erlanger Solar Millennium AG Erlangen ein gemeinsames Unternehmen gegründet. Geschäftsfelder sind Projektentwicklung und der Bau von solarthermischen Kraftwerken. Beide Unternehmen halten an dem neuen Joint Venture, das als MAN Solar Millennium GmbH firmiert, jeweils 50 Prozent. Die Partner wollen gemeinsam zum weltweit führenden Anbieter für diese Kraftwerksart aufsteigen.
Solar Millennium hatte in Spanien die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas entwickelt, von denen sich zwei Anlagen bereits im Bau befinden. Weitere Projekte mit einer Leistung von mehreren hundert Megawatt werden weltweit geplant, so Vorstandsvorsitzender Christian Beltle. MAN Ferrostaal, eine Tochter der Münchener MAN AG, bringe in das Gemeinschaftsunternehmen wertvolle Erfahrung als Generalunternehmer und als Anlagenbauer sowie die notwendige finanzielle Stärke für das internationale Geschäft ein.
Die Erlanger Firma nimmt bei der Technologie der Parabolrinnen-Kraftwerke eigenen Angaben zufolge weltweit eine Spitzenposition ein. Dabei bündeln rinnenförmige Spiegel die einfallenden Strahlen auf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Im Rohr wird eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die im Kraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Außerdem entwickelt Solar Millennium Aufwindkraftwerke mit dem Ziel, auch in dieser Technologie die Marktreife zu erreichen. Schwerpunkte aktueller Projekte des Energietechnik-Unternehmens sind Spanien, die USA, China und Nordafrika.
Im Geschäftsjahr 2005/2006 (Bilanzstichtag 31. Oktober) hat die Solar Millennium AG den Umsatz um 26 Prozent auf knapp 17 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf zehn Mio. Euro (plus 45 Prozent).
