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Peking - Nürnberg und zurück

Das Projekt eines Container-Zuges zwischen China und Nordbayern gewinnt an Tempo.

Beim Besuch einer Verkehrsdelegation der Metropolregion Nürnberg in Peking wurden gute Fortschritte gemacht. Gesprächspartner waren die China Communications and Transportation Association (CCTA) und die China Railway Container Transport Corporation Ltd., die sich weiter sehr aufgeschlossen über das Projekt „ChinaLandbridge“ äußerten. Denn Containerzüge würden für die 11 000 Kilometer lange Strecke ca. 14 Tage benötigen und wären doppelt so schnell wie Containerschiffe auf dem 19 000 Kilometer langen Seeweg.

Die Idee einer regelmäßigen Containerzug-Verbindung zwischen Changping, einem Stadtteil von Peking, und Nürnberg war Ende 2005 bei einem Besuch von Prof. Wang Derong, dem Vizepräsidenten der CCTA, in der IHK entstanden. Jetzt flog eine Delegation aus Franken nach China, um das Projekt voranzutreiben. Delegationsmitglieder waren u.a. Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck, Logistik-Professor Peter Klaus von der Universität Erlangen-Nürnberg, der Geschäftsführer des GVZ Hafen Nürnberg, Harald Leupold, und Dr. Hans-Joachim Lindstadt von der IHK.

Aufgrund des ständig wachsenden Handelsvolumen zwischen China und Deutschland ist aus Sicht der deutschen und chinesischen Verkehrsexperten eine Transportalternative zum Seeschiff dringend erforderlich. Eine umfangreiche Studie der Fraunhofer Arbeitsgruppe Logistik unter Leitung von Prof. Klaus ergab sowohl die technische wie wirtschaftliche Machbarkeit dieser Containerzug-Verbindung. Von chinesischer Seite wurden diese Ergebnisse voll bestätigt.

Im nächsten Schritt sollen nun auf der Basis einer gemeinsamen Expertise die deutsche und die chinesische Bahn sowie die zuständigen Verkehrsministerien von dem Projekt überzeugt werden. Entscheidend für den Markterfolg der „ChinaLandbridge“ ist vor allem, dass die Grenzabfertigungen zwischen den beteiligten sechs Ländern (China, Mongolei, Russland, Weißrussland, Polen und Deutschland) und die technischen Umsetzungen zügig organisiert werden können. Der Containerzug zwischen Peking und Nürnberg könnte dann in zwei bis drei Jahren seinen regelmäßigen Betrieb aufnehmen.

Zwischen der CCTA als oberster Verkehrsbehörde in China und der IHK Nürnberg für Mittelfranken war 1999 ein Kooperationsvertrag geschlossen worden, der eine enge Zusammenarbeit bei gemeinsamen Verkehrsprojekten zum Inhalt hat. Auf dieser Basis wurde auch das Projekt der „ChinaLandbridge“ gemeinsam entwickelt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2007, Seite 12

 
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