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Retorte Ulrich Schaller

Weltmarktführer bei Selen-Produkten

Reinst-Selen stellt die Retorte Ulrich Schaller GmbH mit Sitz in Röthenbach an der Pegnitz her. Sie ist auf diesem Feld eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer. Wegen des anhaltenden Rohstoffbooms in Asien stieg der Preis für Selen-Produkte deutlich an. Damit erklärt sich auch das Umsatzplus von 300 Prozent der Retorte GmbH im Geschäftsjahr 2006/2007.

Die Marktsituation des 1949 in Röthenbach an der Pegnitz gegründeten Unternehmens war nicht immer so günstig, erklärt Geschäftsführer Bernd Treiber. Denn die Einsatzfelder für Selenprodukte veränderten sich in den letzten 20 Jahren stark, sodass die Produkt- und Vertriebspolitik immer wieder neu ausgerichtet werden mussten. Bis zu Beginn der 90er Jahre war zum Beispiel die Fotokopierindustrie wichtigster Abnehmer für Reinst-Selen, dann wurde das Selen in Fotokopiertrommeln aber durch organische Beschichtungen ersetzt. Heute sind die wichtigsten Branchen, in denen die Produkte angewandt werden, Medizintechnik, Solarindustrie, Futtermittelindustrie, Glasherstellung sowie Pharma- und Lebensmittelindustrie.

Das Unternehmen mit 37 Mitarbeitern ist weltweit aktiv und hält engen Kontakt zu Forschung und Wissenschaft. Deshalb wurden 2006 erstmals in Röthenbach die „Selenium Days“ ausgerichtet, bei denen sich Fachleute aus 15 Ländern über den Einsatz von Selen in Industrie und Medizin austauschten. Derzeit werden die „Selenium Days 2008“ vorbereitet.

Retorte ist eine 100-prozentige Tochter der Norddeutschen Affinerie AG (NA), die in den 80er Jahren ihre eigene Herstellung von raffiniertem Reinst-Selenmetall aufgab und komplett an die Tochter übertrug. „Die Anbindung an den Konzern ermöglicht uns den Zugriff auf ein enormes Know-how“, so Treiber. Dies betreffe nicht nur Verarbeitung und Vertrieb, sondern auch den Einsatz energieeffizienter und umweltfreundlicher Technologien.

2001 wurde die JoSeCo GmbH als Joint Venture der Retorte gegründet, die ebenfalls von Bernd Treiber als Geschäftsführer geleitet wird. Es stellt Selen-Vormischungen, sogenannte Premixe für die Futtermittelindustrie her.

Selen – benannt nach der griechischen Mondgöttin Selene – ist ein Halbmetall der 6. Hauptgruppe und eng mit dem Schwefel verwandt. Es ist auf der gesamten Erde fein verteilt und kommt im Wesentlichen vergesellschaftet mit sulfidischen Erzen vor. Selen wird als Nebenprodukt der Kupferherstellung gewonnen. Es ist ein wichtiges Spurenelement, das der Körper für den Abbau von Umweltgiften, zur Stärkung des Immunsystems sowie zum Aufbau von Schilddrüsenhormonen benötigt. In höheren Dosen ist Selen jedoch stark giftig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2007, Seite 38

 
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