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Bayerische Unternehmen besonders innovativ

Die Firmen im Freistaat engagieren sich überdurchschnittlich für Forschung und Entwicklung. Der Anteil der Top-Innovatoren liegt mit 22 Prozent deutlich über dem Bundesniveau von 19 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Zukunft gestalten im globalen Wettbewerb – Innovation als Erfolgsfaktor im Mittelstand“, die im Rahmen der UnternehmerPerspektiven, einer Initiative der Commerzbank, durchgeführt wurde. TNS Infratest befragte 4 000 Unternehmen ab 2,5 Mio. Euro Umsatz, davon 523 in Bayern.

Bei einer Podiumsdiskussion der UnternehmerPerspektiven am Flughafen Nürnberg diskutierten über „Innovationen im Mittelstand – Herausforderungen in einer globalisierten Welt“ Staatsminister Dr. Günther Beckstein, Dr. René F. Wilfer (Geschäftsführer Piko Spielwaren GmbH, Sonneberg), Guido Wey (President & CEO Suspa Holding GmbH, Altdorf), Dr.-Ing. Klaus Probst (Vorsitzender des Vorstands Leoni AG, Nürnberg) und Prof. Dr. Werner Fees (Georg-Simon-Ohm Management-Institut, Nürnberg). Die Moderation hatte Jan Hofer, Fernsehjournalist und Chef-Sprecher der „Tagesschau“, übernommen.

Deutschland nimmt im weltweiten Vergleich aus Sicht der befragten bayerischen Unternehmen eine Position im Mittelfeld der Innovationsstandorte ein: Japan gilt als globaler Innovationsführer, die USA belegen den zweiten Rang, Deutschland folgt ganz knapp hinter China auf Platz vier. Die Unternehmen aus Bayern schätzen die Innovationskraft Deutschlands im weltweiten Vergleich etwas schwächer ein. Besonders deutlich ist der Studie zufolge der Respekt vor China. Aufgrund dessen neigt jedes fünfte forschende Unternehmen zu einer Verlagerung der Abteilung für Forschung und Entwicklung ins Ausland. Sorge macht, dass zwei Prozent der Unternehmen in Bayern in ausgereiften und rückläufigen Märkten wirtschaften.

Zu den Innovationshemmnissen am Standort Bayern zählen fehlende finanzielle Ressourcen. Die Unternehmen aus Bayern klagen über den mangelnden Zugang zu Fördergeldern und fehlende Finanzierung, so die Antworten der Mittelständler. Die Unternehmer wünschen sich eine größere Risikobereitschaft öffentlicher und privater Kreditgeber. Sie konstatieren aber auch selbstkritisch, dass sich mittelständische Unternehmen stärker für neue Finanzierungsformen öffnen müssen. Hier seien die Banken aufgefordert, mit den Unternehmern mögliche Wege zu finden.

„Die Unternehmen suchen intensiv den Kontakt zur Wissenschaft und nutzen sie verstärkt als Impulsgeber für Innovationen“, erklärte Bernd Grossmann, Gebietsfilialleiter der Commerzbank Nürnberg, die große Anzahl an Top-Innovatoren in Nordbayern. Ein weiteres auffälliges Ergebnis: Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt legt die Mehrheit der Unternehmen besonderen Wert auf staatliche Förderprogramme.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2007, Seite 18

 
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