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Oxfam

Läden finanzieren Hilfsprojekte

"Hier gibt es für wenig Geld ganz viel", sang Frankens Chansonette Hilde Pohl in ihrem eigens für den Nürnberger Oxfam-Shop komponierten Geburtstagssong. Im Januar 2008 eröffnete die internationale Hilfsorganisation Oxfam ihren ersten Nürnberger Second-Hand-Laden in der Kurt-Schumacher-Straße. Das ist zwar für den Einzelhandel keine Top-Lage, aber die 49 Oxfam-Ehrenamtlichen im Verkauf haben es im ersten Jahr geschafft, das Geschäft bei den Nürnbergern zu etablieren. "Wer uns einmal entdeckt hat, kommt immer wieder", berichtet der Shop-Leiter Jürgen Heußner, der sich von Anfang an als Ehrenamtlicher für den Erfolg von Oxfam engagiert. Nach seinem aktiven Berufsleben suchte er nach einer sinnvollen und sozialen Aufgabe.

Oxfam ist eine weltweit aktive und unabhängige Hilfsorganisation, die international gegen Armut und Elend kämpft. Die Wurzeln liegen 1942 im englischen Oxford, wo das Oxforder Komitee zur Linderung der Hungersnot (OXford Committee for FAMine Relief) ins Leben gerufen wurde. Zur Finanzierung der eigenen Arbeit wurden die Second-Hand-Geschäfte ins Leben gerufen. Während man in England selbst in jeder kleinen Stadt einen Laden findet, sind es in Deutschland noch nicht allzu viele. Aber jedes Jahr sollen einige neue hinzukommen.

Die Begeisterung für die Ziele – z.B. Trinkwasserversorgung und Flüchtlingshilfe im Ost-Kongo – teilt auch Edeltraut Janke. "Kleinvieh macht auch Mist", begründet sie ihr Engagement seit der ersten Stunde. Sie betreut im Nürnberger Shop den Bereich Schmuck und freut sich über die steigenden Einnahmen, die dann für Hilfsprojekte eingesetzt werden. Allerdings könnten nicht alle Spenden angenommen, erläuterte die Oxfam-Shopreferentin Iris Rubinich. Echtpelze werden abgelehnt, ebenso Produkte, die der Überzeugung von Oxfam nicht entsprechen. Für Unternehmen könnte es aber eine gute Gelegenheit sein, Werbegeschenke – gerade solche, die versteuert werden müssten – wieder los zu werden und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Aber auch andere Unterstützung ist denkbar. Im vergangenen Jahr machte etwa die VAG mit ihrem Fahrplan auf den Oxfam-Shop aufmerksam. Für weitere Kooperationen mit Unternehmen, die zu den Oxfam-Zielen passen, sei man jederzeit aufgeschlossen, so Rubinich.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2009, Seite 54

 
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