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Stechert Stahlrohrmöbel

Fußball-WM 2010 auf fränkischen Sitzen

Nach über 50 Jahren in Wilhermsdorf im Landkreis Fürth wird die Stechert Stahlrohrmöbel GmbH komplett nach Trautskirchen (Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim) umziehen. Dies soll innerhalb von zehn Jahren geschehen. Der erste Schritt war vor Kurzem die Inbetriebnahme des "Zentrums für Stadionbestuhlungen" (ZfS) im neuen "Werk 3", in das 1,4 Mio. Euro investiert wurden.

Die Stadionstühle von Stechert hatten bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland Premiere (Stadien in Berlin und Nürnberg). Für die WM 2010 in Südafrika installiert Stechert 150 000 Stühle in fünf der zehn WM-Arenen, davon werden die Stadien in Durban, Polokwane und Pretoria ausschließlich mit den Stühlen aus Mittelfranken bestückt. Natürlich werden die Sitzschalen und Klappstühle für Südafrika nicht in Franken produziert, gibt Seniorchef Franz Stegner zu. Sein Unternehmen habe dort einen Lizenzpartner gewonnen, der mit deutschem Know-how fertige. "Doch überall steht Stechert drauf", und die hiesige, LGA-geprüfte Qualität habe mit den Ausschlag dafür gegeben, dass man die Aufträge an Land ziehen konnte. Außer die Stadien in Nürnberg, Berlin und Südafrika wurden u.a. Arenen in Leverkusen, den Niederlanden und Nigeria ausgerüstet. Aber auch einige Tribünen im Fürther Ronhof und die Bamberger Basketballhalle. Auch die neue Augsburger Fußballarena, die gerade gebaut wird, stattet Stechert aus.

Das Unternehmen ist heute eigenen Angaben zufolge der "Stadionbestuhler Nr. 1", mit dem soeben eröffneten Zentrum wolle man diesen Weg weitergehen und noch internationaler werden. Etwa 20 verschiedene Stadionstuhltypen, die das Unternehmen in Fußballstadien weltweit eingebaut hat, werden im neuen ZfS auf Herz, Nieren und Sitzfleisch getestet. Außerdem werden in der Halle Stadionstühle zusammengebaut und gelagert. Zur Internationalisierung beitragen soll auch das neue Tochterunternehmen in Dubai: Wenn es nach dem dortigen Geschäftsführer geht, werden bald Tausende Araber in VIP-Sesseln nach fränkischer Bauart Sportveranstaltungen genießen. Doch das Unternehmen hat laut Franz Stegner ein noch weit größeres Fernziel: "Für die WM 2014 in Brasilien werden eine Mio. neue Stadionstühle benötigt. Da sollen möglichst viele von Stechert dabei sein."

Stadionsitze sind inzwischen ein wichtiges Standbein der Firma und machen laut Unternehmensangaben 15 Prozent des Umsatzes aus. Das Hauptgeschäft ist weiterhin die Objektausrüstung von Büros, Praxen oder Sälen sowie die Lieferung von Stühlen und Tischen an Kunden wie die Bundeswehr. "Wir sind fast unberührt durch die aktuelle Wirtschaftskrise", betont Erwin Stechert, der ebenfalls der Geschäftsführung angehört.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2009, Seite 41

 
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