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DIHK-Umfrage

Neue Handelshemmnisse drohen

Zweischneidig ist die Bilanz der deutschen Außenwirtschaft ein Jahr nach Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise: Zwar sorgen die großen Konjunkturprogramme in wichtigen Partnerländern dafür, dass die Nachfrage nach deutschen Produkten wieder zu steigen beginnt. Aber zahlreiche Staaten errichten neue Mauern, um ihre eigenen Unternehmen und Arbeitsplätze gegen ausländische Konkurrenz zu schützen. Einige Beispiele: Bei Ausschreibungen für Infrastrukturprojekte werden nationale Anbieter bevorzugt, Importzölle werden eingeführt sowie neue Zulassungsvorschriften für eingeführte Güter erlassen. Dies sind Ergebnisse der Umfrage „Going International“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 2 300 Exportunternehmen.

Die wieder anziehenden Auftragseingänge aus dem Ausland haben bei weitem nicht das Niveau erreicht, das sie vor der Rezession hatten, viele der früheren Kundenbeziehungen existieren nicht mehr. So erklären immer noch drei Viertel der befragten Unternehmen, dass ihnen die schlechte Auftragslage und die fehlenden Absatzmöglichkeiten im Ausland zu schaffen machen. Genauso viele geben an, dass sie nur mit Mühe verlässliche Geschäftspartner in den Zielmärkten finden. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen kämpfen im Ausland mit schwierigen rechtlichen Bedingungen und fehlender Rechtssicherheit sowie mit komplizierten Zollverfahren. Etwa die Hälfte der Exporteure beklagt instabile politische Verhältnisse und Korruption.

Trotz der schwierigen Verhältnisse denkt kaum ein deutsches Unternehmen daran, sich aus dem Auslandsgeschäft zurückzuziehen. Die meisten versuchen die konjunkturelle Schwächephase zu überbrücken und auf den Märkten präsent zu bleiben.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2009, Seite 13

 
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