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Siemens-Stiftung

"Größte Stiftung in Bayern"

„Wir handeln nicht nur von hier, sondern auch hier“, sagte Dr. Stephan Heimbach, Vorstandsvorsitzender der Siemens Stiftung, bei einem Pressegespräch in Erlangen. Die Stiftung wurde Anfang 2009 mit Standorten in München und Erlangen gegründet und vom Siemens-Konzern mit einem Stiftungsvermögen von 390 Mio. Euro ausgestattet. Sie ist damit laut Heimbach „die größte Stiftung in Bayern“ und konzentriert sich auf Förderungen in den drei Bereichen Bildung und Soziales, Gesellschaft und Technik sowie Kunst und Kultur. Aus den Zinserträgen kann die auch international tätige Stiftung jährlich elf bis 14 Mio. Euro für Projekte einsetzen. 32 Mitarbeiter sind für die Stiftung tätig (davon sechs in Erlangen), sie arbeiten fast alle direkt an den einzelnen Projekten. Nur eineinhalb Stellen sind für die Verwaltung eingeplant.

„Wir sind eine operative Stiftung, keine Förderstiftung“, ergänzt Vorstandskollegin Ulrike Wahl, die die Geschäfte führt. „Wir wollen Projekte so gut aufbauen, dass sie eigenständig weiterleben können.“ Dazu zählen beispielsweise Umweltprojekte, bei denen Siemens-Experten ihr Wissen in Entwicklungs- und Schwellenländer einbringen. Eine weitere Idee ist die Gründung eines Netzwerks von mittelgroßen Städten der Zweiten und Dritten Welt. Hier sollen sich die Entscheider in den Städten, die rasant von 100 000 Einwohnern auf 500 000 anwachsen, über Erfahrungen und Konzepte etwa zur Versorgung und zum Ausbau der Infrastruktur austauschen. Die Basis der Projekte bilden immer Partnerschaften, etwa mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Kommunen, Nichtregierungsorganisationen (sogenannte NGOs) oder gemeinnützigen Partnern vor Ort. Die Gründung der Stiftung habe keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Compliance-Diskussion gehabt, die den Konzern seit Jahren beschäftigt, betonte Heimbach, der hauptberuflich Kommunikationschef bei Siemens ist.

Mit einem Projekt in Erlangen will die Stiftung das bürgerschaftliche Engagement junger Leute stärken: Azubis und junge Mitarbeiter bis 25 Jahre sollen behinderten Menschen technisches Wissen vermitteln und ein eigenes Netzwerk schaffen. Wenn das Projekt in Erlangen erfolgreich ist, soll es auf andere Regionen ausgeweitet werden. Fortgeführt werden die bisherigen Aktivitäten, mit denen sich Siemens für die Vermittlung von technischem Wissen vom Kindergarten an einsetzt. „Wir wollen Technik durch die gesamte Bildungskette vermitteln“, so Wahl, „auch in Schwellen- und Entwicklungsländern“.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2010, Seite 47

 
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