Seit 20 Jahren betreut die sozialtherapeutische Einrichtung Laufer Mühle in Adelsdorf suchtkranke und psychisch kranke Menschen sowie Langzeitarbeitslose. Das von Geschäftsführer Michael Thiem geleitete Zentrum verfolgt mit seinen Angeboten das Ziel, diese Menschen wieder beruflich und sozial zu integrieren. Eines der Angebote ist der im Jahr 1998 gestartete Lehrgang „Soziotherapeutischer Assistent“, bei dem die Teilnehmer zwei Jahre lang u.a. in Pädagogik, Psychologie, Recht und Soziologie unterrichtet werden. Außerdem gehören Praktika zur Ausbildung. Das Besondere an dem Konzept: Die Teilnehmer waren größtenteils selbst suchtkrank und werden nun zu Beratern für diejenigen ausgebildet, die noch in der Sucht gefangen sind. Ihre Erfahrungen bei der Überwindung der Sucht werden gezielt für die Therapie abhängiger Menschen eingesetzt.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken begleitet diesen Ansatz schon seit mehreren Jahren. Nun wurde diese Zusammenarbeit bei einer gemeinsamen Sitzung der IHK-Gremien Erlangen und Herzogenaurach in der Laufer Mühle erweitert: Der nächste Lehrgang zum „Soziotherapeutischen Assistenten“, der im Jahr 2011 beginnt, wird als IHK-Zertifikatslehrgang durchgeführt und schließt mit einem IHK-Zertifikatstest ab. Die IHK bringt sich stärker in die Organisation des Lehrgangs ein, gestaltet die Prüfungen mit und ist im Beirat für den Lehrgang vertreten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bei der Sitzung der IHK-Gremien Erlangen und Herzogenaurach in Adelsdorf von IHK-Präsident Dirk von Vopelius und den Leitern der Laufer Mühle, Michael Thiem und Sigrid Thiem, unterzeichnet.
Die IHK hatte sich auch deshalb dazu entschlossen, den Lehrgang noch stärker zu unterstützen, weil sich die bisherigen Absolventen in der Praxis bewährt haben. So sind unter den über 100 Mitarbeitern, die für die Laufer Mühle tätig sind, 27 frühere Teilnehmer des Lehrgangs. Verstärkt sollen die Absolventen künftig auch bei Unternehmen, Beratungsstellen, in der Altenhilfe oder in Schulen tätig werden und sich dort in der Suchthilfe und in der Prävention engagieren.
